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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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Vass.
    «Benjámin!»
Der
Signeur
kreischte vor Angst. «Benjámin, als dein
Signeur befehle
ich dir, mich sofort hier wegzuholen!»
    Der Eleni-Lieutenant, der auf der anderen Seite des Raums kauerte, hatte endlich seinen Mut wiedergefunden. Er zielte ruhig und gab eine Serie von Schüssen ab. Eine Kugel traf Illes’ Gefährten in die Brust und warf ihn in einem roten Nebel rückwärts zu Boden. Eine zweite erwischte Illes am rechten Arm und riss ein Stück Fleisch heraus. Der Aufprall riss ihn herum, doch er fand sein Gleichgewicht wieder, hob seine Pistole und erwiderte das Feuer.
    Geschirr und Schranktüren und Glas und Keramikfliesen zerplatzten und füllten die Luft mit tanzenden Scherben und Splittern und Staub. Eine Kugel traf den Eleni-Lieutenant in der Kehle. Dunkles Blut spritzte. Zwei weitere Kugeln fetzten durch seine Brust und warfen ihn um. Sein Rücken bog sich durch, und seine Hacken scharrten über den Boden, als das Blut aus seinen Wunden spritzte.
    Draußen im Obstgarten warf Illes das leergeschossene Magazin weg. Er versuchte in den Mantel zu greifen, doch sein verwundeter Arm hinderte ihn daran. Stattdessen blieb er unvermittelt stehen und schloss die Augen. Seine Gesichtsmuskeln wurden schlaff.
    Vass spähte um die Tischkante herum. Er sah Illes reglos draußen im Garten und grinste böse, als er den Revolver hob und mit beiden Händen zielte. Die Waffe bockte, und ein einzelner Schuss hallte krachend durch das Haus. Illes taumelte rückwärts. Ein dunkler Fleck erschien mitten auf seinem cremefarbenen Rollkragenpulli, dicht unterhalb des Brustbeins. Er blickte an sich hinunter und hob überrascht die Augenbrauen, als er den rasch größer werdenden Fleck sah. Dann fiel er auf ein Knie. Die Pistole glitt ihm aus der Hand.
    Hannah wechselte einen Blick mit Sebastien. Der alte Mann stand mit dem Rücken zur Wand, durch das Ofenrohr abgeschirmt.
    «Sebastien. Bitte, Sebastien, ich kann mich nicht befreien. Hol Leah. Lass nicht zu, dass Jakab sie bekommt. Lass nicht zu, dass er sie mir wegnimmt.» Sie schluchzte. Hasste sich dafür. Doch sie stand im Begriff, alles zu verlieren. Wie viel Zeit war vergangen? Wie lange hatte Jakab schon das obere Stockwerk des Hauses durchstreift?
    «Niemand verlässt den Raum!», schnappte Vass. Er öffnete seinen Revolver und starrte missmutig auf die leere Trommel. «O Mann. Das wird ja immer besser.»
    Auf der anderen Seite der Küche nickte Sebastien Hannah zu, und ihr Herz zog sich zusammen, als sie das Mitgefühl in seinen Augen sah. Er verließ die Sicherheit seiner Nische, durchquerte mit ein paar raschen Schritten den Raum und trat hinaus in den Flur, während er sein kleines Messer zog. Sie wand sich bei dem Gedanken, wie wenig er damit im Ernstfall würde ausrichten können. Er verschwand die Treppe hinauf.
    Vass kroch auf Händen und Knien in Blut schlitternd zu der Stelle, wo sein Lieutenant gefallen war. Er nahm die Pistole des Toten an sich. Wischte sie sauber. Kroch zurück in Richtung des umgekippten Tisches.
    Draußen im Garten war Illes immer noch auf einem Knie. Er öffnete die Augen wieder. Hob seine Pistole auf. Zog mit dem verwundeten Arm ein Ersatzmagazin aus dem Mantel. Stand auf.
    Vass verharrte auf halbem Weg vor dem Küchentresen, auf dem die verchromte Spritze mit Gabriels Blut lag. Der Glaszylinder war unbeschädigt. Vass streckte eine Hand aus und zog die Spritze zu sich herunter. Die Flüssigkeit spiegelte sich rubinrot auf seinem Gesicht.
    Vass grinste, und dann riss er den Manschettenknopf seines Hemdsärmels auf. Er krempelte den Ärmel hoch, und ein fleischiger Unterarm kam zum Vorschein.
    «Benjámin, was machst du da?», krächzte der
Signeur
.
    Vass fand eine Vene. «Ich weiß, ich weiß. Sie sterben, und ich habe es versprochen. Ich hasse es, ein Versprechen zu brechen. Aber das ist vielleicht die einzige Chance, die ich habe.»
    Er schob die Nadel in die Ader und drückte den Spritzenkolben herunter. Gabriels Blut floss durch die Nadel in seine Vene. Als er fertig war, schnitt er eine Grimasse und warf die leere Spritze durch den Raum.
    Der
Signeur
drehte sich in seinem Stuhl, und sein Mund arbeitete, ohne dass ein Laut zu hören war.
    Hannah hörte über ihnen eine Diele knarren. Sie beobachtete, wie Vass wieder Deckung hinter der Tischplatte suchte. Er hielt die Pistole des toten Lieutenants an die Brust gedrückt. Ihre Blicke begegneten sich, und sie sah, dass sich seine Pupillen abnorm geweitet hatten.
    «Scheiße, das

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