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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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ein harmonisches Miteinander möglich gewesen wäre.
    «Wir befinden uns nördlich der Stadt», sagte er zu ihr. «Wir sind eben durch Bunker’s Hill gekommen. Ich habe ein Haus in Woodstock, ein paar Meilen von hier. Wenn Sie möchten, kann ich Sie hinbringen. Wenn nicht, kann ich Sie fahren, wohin auch immer Sie wollen.» Er verstummte, entschlossen, nichts mehr zu sagen. Er konnte fühlen, wie sie ihre Optionen überdachte.
    Sie drehte sich auf ihrem Sitz um und sah die Frau auf der Rückbank an. «Können wir alle dorthin? In Ihr Haus?»
    «Sicher. Sie können meinetwegen auch Jeanne d’Arc mitbringen, wenn sie sich anständig benimmt.»
    «Passen Sie auf, was Sie sagen, Charles!», schnappte Nicole. «Das ist meine Mutter!»
    «Ja», antwortete er sarkastisch. «Die bestechende Ähnlichkeit ist mir nicht entgangen.»
    Er spürte, wie sie ihn von der Seite anfunkelte. Er konzentrierte sich auf die Straße vor ihm, doch als er einige Sekunden später spürte, dass sie ihn noch immer musterte, begegnete er ihrem Blick und stellte fest, dass sie grinste. Es veränderte ihr Gesicht auf derart spektakuläre Weise, dass er unwillkürlich zurückgrinste.
    «Was ist so lustig?», wollte er wissen.
    Sie lachte schuldbewusst auf. «Ihre Nase, Charles. Sie sieht aus wie eine Erdbeere.»
    «Nett, dass Sie meine Nase erwähnen.»
    «Tut sie sehr weh?»
    «Kann man so sagen, ja.»
    Sie lachte erneut. «Es tut mir leid.»
    Er nickte. «Was ist mit Ihnen? Alles okay? Als ich Ihren Wagen gesehen habe, dachte ich, dass Sie beide tot sind.»
    «Ich lebe. Allerdings glaube ich, dass es mir morgen um einiges schlechter gehen wird.»
    «Was wollen Sie wegen des Wagens unternehmen?»
    «Wir können nicht mehr zu ihm zurück. Er war gemietet. Es wird ein –» Sie unterbrach sich, und er wusste, dass sie erschrocken war, weil sie im Begriff gewesen war, etwas zu verraten.
    «Schon gut», sagte er. «Sie müssen nicht darüber reden, wenn Sie nicht wollen.»
    «Nein, kein Problem, Charles.» Sie schien bereit, mehr zu erzählen, doch dann spürte er, wie sie sich wieder versteifte. Sie starrte auf die Straße und strich sich das Haar aus dem Gesicht. «Unsere Pässe sind leider verloren», sagte sie leise.
     
    Kurze Zeit später fuhren sie durch das offene Tor seines Grundstücks. Nicole sah aus dem Fenster, als er im Schatten einer Birke neben dem Jaguar parkte. «Es ist wunderschön, Charles», sagte sie.
    Das Cottage war aus Cotswold-Naturstein erbaut. Die winzigen Schiebefenster besaßen hellgrün gestrichene Rahmen. Wisterien rankten sich am Haus hoch, und die purpurnen Blüten hingen schwer von Pollen in Trauben herab. Das Schieferdach war vom Alter durchgebogen.
    Charles stieg aus dem Wagen, während Nicole ihrer Mutter vom Rücksitz half. Er führte die beiden Frauen in das Cottage und durch den Flur in die Küche. Als sie in dem Raum mit niedriger Decke angekommen waren, fühlte er sich plötzlich verlegen. «Bitte setzen Sie sich doch.» Er deutete zu einem alten Holztisch in der Ecke und bot ihnen Stühle an. Während Nicoles Mutter Platz nahm, legte ihre Tochter das Bündel mit den Büchern auf die Theke und ging zum Fenster, um einen Blick nach draußen in den Garten zu werfen.
    Ein makellos gepflegter Rasen erstreckte sich bis zur rückwärtigen Grenze des Grundstücks, die von Schwarzen Johannisbeeren und Himbeersträuchern gebildet wurde. Dahinter lag eine wilde Blumenwiese. Die Beete quollen beinahe über mit Dahlien, Fingerhut, Chrysanthemen und Geranien: eine natürliche Barrikade aus Pink, Purpur und Rot. Wildblumen drängten sich um die dunklen Stämme von Apfelbäumen, Kirschen und japanischem Ahorn. Bienen summten, die Leiber klebrig von Nektar. Auf einer Seite stand ein Geräteschuppen, davor lag ein Gemüsebeet. An der Seite des Schuppens stand ein großes Eisenfass, in dem das Regenwasser vom Dach gesammelt wurde.
    Charles spürte einen weiteren Anflug von Verlegenheit, als ihm klar wurde, wie feminin sein Garten auf den Betrachter wirken musste. Er ging zum Spülbecken und füllte einen Kessel mit Brunnenwasser.
    «Sie überraschen mich, Charles», sagte Nicole. «Das hier hätte ich mir im Traum nicht vorgestellt.»
    «Sie haben die beste Zeit des Jahres erwischt», sagte Charles.
    Sie sah an ihm vorbei auf die Blumenpracht und lächelte.
    Charles machte Tee in einer Porzellankanne und trug ihn auf einem Tablett mit Geschirr zum Tisch. Er wartete, bis die Blätter lange genug gezogen hatten, dann schenkte

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