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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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blendenden Gegenlicht der Sonne nach der Alten. Ihr Gesichtsausdruck versetzte ihn in Panik. Sie stellte einen Fuß auf seine Brust und hob den Stein hoch über den Kopf.
    «Nein!»
    Der Schrei kam aus dem Hillman. Charles’ Blick ging zu dem Wrack. Benommenheit drohte ihn zu übermannen, doch er hatte noch genügend Verstand übrig, um die Arme vor sich zu halten, als Schutz gegen das, was kommen würde.
    Ein dumpfer Schlag und das Quietschen von Metall. Eine Wagentür, die von innen aus der Verankerung getreten wurde.
    «Mama! No!»
    Die Angreiferin drehte sich um, den Stein immer noch hoch über dem Kopf. Nicole kämpfte sich aus dem Wrack. Sie fiel auf Hände und Knie. Stöhnte schmerzerfüllt. Rappelte sich wieder hoch, hob abwehrend eine Hand und schüttelte den Kopf.
    Aufhören.
    Die alte Frau starrte Charles an. Ihre schwarzen Augen verrieten keinerlei Emotion, doch er sah, dass Tränen saubere Bahnen im Dreck auf ihren Wangen hinterlassen hatten. Sie warf den Stein achtlos zur Seite und nahm den Fuß von seiner Brust. Als Nicole neben ihr war, fing die alte Frau auf Französisch an zu schimpfen und zeigte immer wieder aufgeregt mit dem Finger auf Charles. Es gab einen heftigen Wortwechsel. Charles war zu benommen, um ihm zu folgen.
    Schließlich brach Nicole ab und starrte ihn mit funkelnden Augen an. «Was wollen Sie? Warum sind Sie hier? Sie hätten uns umbringen können!»
    Charles rollte sich herum und spuckte Blut aus. «Das ist ja großartig.
Sie
wollte mir den verdammten Schädel einschlagen, und Sie erzählen mir was von umbringen!»
    Nicole bückte sich nach dem Steinbrocken. «Ich beende ihre Arbeit gleich, wenn Sie mir nicht verraten, was Sie hier suchen!»
    Er zwang sich auf Hände und Knie und schüttelte den Kopf, um wieder denken zu können. Vor seinen Augen stob ein Funkenregen auf. «Ich weiß verdammt noch mal selbst nicht genau, was ich hier suche. Ich wünschte, ich wäre nicht hier, so viel kann ich Ihnen verraten! Sie waren schließlich diejenige, die mir eine Notiz in der Bibliothek hinterlassen hat. Was zum Teufel sollte das überhaupt?»
    «Haben Sie bei mir zu Hause angerufen?»
    «Ja.»
    «Und warum haben Sie nach Préfontaine gefragt?»
    «Weil das der Name war, unter dem Sie sich in der Bibliothek eingetragen haben. Warum benutzen Sie einen falschen Namen?»
    «Ich stelle hier die Fragen, Charles. Warum fahren Sie einen anderen Wagen?»
    Zu spät wurde ihm klar, dass sie ohne den unverwechselbaren Jag nicht hatte wissen können, wer ihr Verfolger war. «Ich habe zwei Autos», erklärte er.
    «Warum?»
    «Ich mag Autos. Herrgott!»
    «Sie sind ein Universitätsprofessor!»
    «Darf ich deswegen keine Autos mögen?»
    «Nicht mit einem normalen Gehalt.»
    «Ich bin nicht nur ein Universitätsprofessor.»
    «Wie meinen Sie das?»
    «Wie ich es sage.»
    Sie schwang den Stein.
    «Hören Sie, Herrgott noch mal, das ist nichts Illegales! Ich habe geerbt, das ist alles! Hauptsächlich Land. Einen Teil davon habe ich als Bauland entwickelt. Es hat sich ausgezahlt.»
    «Warum sind Sie mir gefolgt?»
    «Ich sagte Ihnen doch schon: Ich weiß es nicht! Ich war … ich wollte Sie wiedersehen. Und nach der bizarren Unterhaltung mit Ihrer entzückenden Mutter hier wollte ich mich einfach überzeugen, dass alles in Ordnung ist.»
    Nicoles Mutter zerrte am Arm ihrer Tochter und deutete an Charles vorbei.
«Dépêche-toi!»
    Er drehte sich um und sah, dass der Laster, den sie überholt hatten, seine Fahrt verlangsamte und am Straßenrand zum Stehen kam. Luftbremsen zischten. Charles spürte, wie sich die Anspannung der beiden Frauen verstärkte.
    Nicole richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. «Und Sie wollten mich einfach wiedersehen, wie?»
    «Ja.»
    «Warum?»
    «Ich weiß es wirklich nicht! Es war … eine Art Zwang.»
    Charles spekulierte darauf, dass sie ihn nicht mit dem Stein erschlagen würde, solange er keine Dummheiten beging. Langsam erhob er sich vom Boden. Sie wich zurück und ließ ihm Raum.
    «Idiotisch, ich weiß», sagte er.
    «Instinkt.» Sie blickte suchend in seine Augen.
    «Etwas in der Art.»
    «Und was sagt Ihnen Ihr Instinkt jetzt?»
    Er angelte ein Taschentuch hervor und tupfte damit das Blut ab, das sich auf seiner Oberlippe sammelte. «Dass Sie beide zwei Irre sind.»
    «Charles. Sehen Sie mich an. Ich meine es absolut ernst.» Sie warf einen schnellen Blick zu dem Laster. «Was sagt Ihnen Ihr Instinkt jetzt? Über mich, meine ich.»
    «Ich kenne Sie nicht.»
    «Das

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