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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ihr leicht, hauptsächlich an den Sieg über Sir Fergus und Artans Befreiung zu denken.
    Die tröstende Berührung einer schwieligen Hand gab ihr zu verstehen, dass ihre Sorgen auch für andere sichtbar waren. Sie schenkte ihrem Onkel ein mattes Lächeln. Plötzlich fiel ihr wieder ein, wie Edmund und Anabel ihr die Gesellschaft dieses Mannes, des Bruders ihrer Mutter, verwehrt hatten. Sie wurde zornig, wenn sie an all die verlorenen Jahre dachte, Jahre, in denen sie sich so nach einer freundlichen Berührung oder einer Schulter gesehnt hatte, um sich an ihr auszuweinen. Rachegelüste stiegen in ihr auf, am liebsten hätte sie die anderen aufgefordert, auf der Stelle nach Dunburn zu reiten und ihre Pflegeeltern für ihre Untaten büßen zu lassen.
    »Aha, jetzt siehst du viel besser aus, Mädchen«, meinte Angus. »Dir ist gerade ein guter Gedanke gekommen, oder? Vorher hast du ausgesehen, als hättest du Angst.«
    »Ich habe daran gedacht, wie gern ich nach Dunburn reiten und Edmund und Anabel erwürgen würde.«
    »Genau, wie ich gesagt habe – ein sehr guter Gedanke, einer, der dich bestimmt aufgemuntert hat.«
    Cecily lachte, stand auf und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich gehe jetzt lieber hoch und setze mich zu Artan. Als ich an ihn gedacht habe, bin ich wahrscheinlich blass geworden. Es gefällt mir nicht, wenn er so still daliegt. Es entspricht einfach nicht seinem Wesen.«
    »Da hast du recht. Aber er wird bald wieder auf den Beinen sein, er ist jung und stark.«
    Sie nickte und machte sich auf den Weg zu der Schlafkammer, die sie mit Artan teilte. Es war zwar freundlich von ihrem Onkel, sie aufzumuntern, aber sie wussten beide, dass es nichts zu bedeuten hatte, wenn einer jung und stark war. Täglich starben selbst junge, starke Männer.
    Schon allein bei dem Gedanken, dass Artan sterben könnte, geriet sie ins Stolpern. Sie blieb stehen und atmete mehrmals tief durch. Abgesehen von der beunruhigenden Bewegungslosigkeit deutete nichts darauf hin, dass Artan an seinen Wunden zugrunde gehen könnte, gab sie sich zu bedenken. Alles, was er brauchte, war Ruhe, Wärme, Sauberkeit und kräftigende Brühen.
    Für all dies und weit mehr konnte sie sorgen, und sie besaß auch die Geduld, ihn zu pflegen, bis er seine wunderbaren silberblauen Augen wieder aufschlug und sie anlächelte.
    »Es sieht nicht gut aus, oder?«, murmelte Angus, nachdem Cecily gegangen war.
    »Nay«, pflichtete ihm Bennet leise bei. »Ich glaube nicht, dass ich je einen Mann gesehen habe, der so schlimm verprügelt wurde.«
    »Zumindest keinen, der so etwas überlebt hat. Ich habe mir Artan gar nicht näher anschauen können, bis Sir Fergus tot war, sonst hätte ich nie versucht, diesen Schweinehund zum Aufgeben zu überreden, sondern ihn auf der Stelle getötet. Es war wahrhaftig nicht nötig, den Jungen so zu misshandeln.«
    »Sir Fergus war offenbar anderer Meinung. Er hat wohl von dem Moment an, als mein Cousin die große Halle von Dunburn betrat, versucht, ihn loszuwerden. Mit jedem Fehlschlag wurde er wütender. Wahrscheinlich hat der Narr gedacht, Artan sei schuld, dass seine großartigen Pläne, an Reichtum zu gelangen, zu scheitern drohten. Ich glaube, der Bursche gehörte zu den Menschen, die glauben, sie machen immer alles richtig. Wenn einmal etwas nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte, dann deshalb, weil ein anderer es vereitelte.«
    »Und dieser andere war Artan. Aye, ich weiß, was du meinst.«
    »Er wird genesen. Ich habe es schon einmal erlebt, dass er so reglos dalag. Es ist ein bisschen beängstigend, aber es ist sein Weg, um wieder gesund zu werden. Und schließlich hat er eine Menge, wofür es sich zu leben lohnt, nicht wahr?«
    »Das Mädchen, meinst du?«
    »Aye.«
    »Dann glaubst du also, dass er sie wirklich gern hat?«
    »Aye, ich glaube, dass er sie ausgesprochen gern hat.«
    »Gut, gut. Es hätte mir nicht gefallen, wenn ich die beiden in etwas hineingeschubst hätte, was sie nicht wirklich wollten.«
    Bennet schüttelte den Kopf. »Artan wollte es. Vielleicht brauchen sie beide eine Weile, um zu sehen, was ich sehe, aber es ist da. Sie sind ein gutes Gespann.«
    »Sie werden mir ein paar hübsche Enkel schenken«, meinte Angus zufrieden grinsend, und Bennet lachte.
    Nachdem die krumme Cat gegangen war, setzte sich Cecily auf einen Stuhl am Bett. Artan hatte sich noch nicht bewegt. Sie beugte sich vor, um nachzusehen, ob er noch atmete, doch dann schalt sie sich ob ihrer Torheit. Sein Atem

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