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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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ihre Verwandten und vermutlich auch die Ogilveys zwar nicht davon abhalten, sie weiter zu verfolgen, aber für Artan wäre die Sache leichter. Immerhin musste er sich dann keine Sorgen mehr um ihre Bewachung machen. Er konnte sich ausschließlich darum kümmern, sie sicher hinter die Mauern von Glascreag zu bringen. Sie hoffte nur, dass er nicht mit ihr zu streiten begann, wenn sie ihm erklärte, dass sie sich dort nur sehr kurz aufzuhalten gedachte. Sobald die Donaldsons und die Ogilveys vor den Toren ihres Onkels standen, wollte sie mit ihnen nach Dunburn zurückkehren.
    Als sie endlich anhielten, war es bereits dunkel. Cecily stöhnte nur leise auf, als Artan ihr aus dem Sattel half. Ihr Körper fühlte sich an, als wäre er einen steinigen Abhang hinabgestoßen worden, und zwar mehrmals. Sie war nicht einmal dafür dankbar, dass Artan ihre Fesseln löste, sodass sie sich frei bewegen konnte. Sobald sie ein weiches Grasfleckchen entdeckt hatte, taumelte sie dorthin und ließ sich behutsam darauf nieder. Doch es war kaum erträglich, ihr Gewicht auf ihr strapaziertes Hinterteil zu verlagern. Langsam legte sie sich hin.
    Sie drehte den Kopf zur Seite und sah Artan dabei zu, wie er sich um sein Pferd kümmerte. Das Tier war schnell und ausdauernd. Doch im Moment war sie darüber nicht so froh, wie sie es sein sollte. Dass Artan sich bewegte, als hätte er nicht den Großteil des Tages im Sattel verbracht, freute sie ebenso wenig. In ihrer augenblicklichen Stimmung hätten wohl Engel vom Himmel steigen und ihr alles anbieten können, was sie sich je gewünscht hatte, und es wäre ihr schwergefallen, dafür dankbar zu sein.
    »Kein Feuer?«, fragte sie, als Artan sich neben sie setzte.
    »Nay, ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten, und ich möchte nicht, dass auch nur die kleinste Rauchfahne sie in unsere Richtung führt. Um ehrlich zu sein, haben sie mich heute kalt erwischt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie die Verfolgung so rasch aufnehmen würden.«
    Stirnrunzelnd dachte sie darüber nach. »Nay, eigentlich hätte es ihnen erst beim Frühstück auffallen müssen, dass ich nicht mehr da bin. Woher wussten sie, dass ich mich davongeschlichen habe? Ich bin mir sicher, dass mich keiner gesehen hat, denn andernfalls hätte man bestimmt Alarm geschlagen.«
    Artan nahm einen Schluck Wein, dann reichte er den Schlauch an sie weiter. Er wollte ihr nicht sagen, was er dachte: Jemand war in ihre oder in seine Schlafkammer eingedrungen und hatte herausgefunden, dass sie weg waren. In Anbetracht dessen, was er Sir Fergus angetan hatte, war es gut möglich, dass der Kerl jemanden beauftragt hatte, ihm die Kehle durchzuschneiden. Aber es konnte genauso gut sein, dass der Schuft versucht hatte, in Cecilys Schlafkammer zu schlüpfen und sich von ihr zu nehmen, was ihm Artan bei der armen kleinen Magd verwehrt hatte. Dass Artan Cecily große Aufmerksamkeit geschenkt hatte, würde den Mann bestimmt umso mehr dazu anregen.
    Doch eigentlich spielte es keine große Rolle, warum man sie entdeckt hatte. Ausschlaggebend war, dass jemand hinter ihnen her war und versuchte, ihn zu fassen oder zu töten. Und auch Cecily schwebte in Gefahr, auch wenn ihre Verfolger bestimmt den Auftrag hatten, sie unversehrt nach Dunburn zurückzubringen. Doch leider würde sie in Dunburn nicht sicherer sein, und auf dem Weg zwischen Dunburn und Glascreag gab es kaum ein gutes Versteck, es sei denn, er machte einen großen Umweg. Abgesehen davon konnte er sie nicht allein lassen, denn solange er sie nicht davon überzeugt hatte, dass ihr Gefahr an Leib und Leben drohte, würde sie bestimmt sofort versuchen, nach Dunburn zurückzukehren.
    »Es ist also das reine Pech, das sie so rasch auf unsere Spur geführt hat«, murrte Cecily. »Ich scheine in letzter Zeit ziemlich viel Pech zu haben.«
    Artan musste sich ein Lächeln verkneifen, als er ihren Schmollmund bemerkte. Doch er sagte nichts zu ihrer Bemerkung, weil sie ihm dann sicher nur erklärt hätte, dass alles seine Schuld sei. Und in gewisser Weise war es das ja auch. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie so rasch verfolgt würden.
    »Wir ruhen uns hier aus und machen uns morgen Früh kurz vor Sonnenaufgang wieder auf den Weg«, sagte er.
    »Ich habe gar nicht gesehen, wer uns verfolgt.«
    »Bewaffnete deiner Verwandten und einige von Sir Fergus.«
    »Wer ist ihr Anführer?«
    »Ich glaube, Sir Fergus.«
    Cecily konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. Sie hätte Sir Fergus niemals zugetraut, in

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