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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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einmal ein Freund.«
    »Er war Anabels Geliebter. Wie viel mehr Nähe soll er deiner Meinung nach denn haben?«
    »Anabel hat Geliebte?«
    Artan fand es bemerkenswert, dass Cecily als Erstes dieser Gedanke in den Sinn gekommen war und nicht der, dass ihr Verlobter sie betrogen hatte. »Aye. Sie ist zwar weit diskreter als ihr Gemahl, aber sie hat Geliebte. Sir Fergus ist nur einer von ihnen, und das spricht nicht für ihren guten Geschmack. Offenbar verhält sie sich nicht so, wie sie es anderen gegenüber predigt.«
    »War sie auch deine Geliebte?«
    »Nay. Ich habe keine einzige Frau in Dunburn berührt außer dir.«
    »Davida zählt wohl nicht, oder?«
    »Ich habe auch von Davida die Finger gelassen. Ihr wurde befohlen, mich zu begleiten, weil man hoffte, sie würde mich dazu bringen, das Mahl in der großen Halle zu versäumen.«
    Cecily hatte den Eindruck, dass er die Wahrheit sagte, denn er schaute ihr nach wie vor fest in die Augen.
    Hastig schob sie den Gedanken beiseite, was Davida mit ihm in seiner Schlafkammer angestellt haben könnte. Es schmeckte allzu sehr nach Eifersucht, und diesem Mann wollte sie nicht zeigen, dass sie womöglich eifersüchtig war, weil er ihr so viel bedeutete.
    »Aber nur weil Sir Fergus und Anabel miteinander ins Bett gegangen sind, heißt das noch lange nicht, dass sie darüber hinaus etwas geteilt haben. Anabel versteht sich sehr gut darauf, Geheimnisse zu hüten.«
    »Manche Geheimnisse kommen ans Tageslicht, egal wie sorgsam man sie hütet, selbst wenn es nur so viel ist, dass ein anderer ins Grübeln kommt.«
    »Und du glaubst, Sir Fergus hat ein bisschen gegrübelt und dann ist ihm etwas eingefallen, mit dem er Sir Edmund und Anabel seinen Willen aufzwingen kann?«
    »Aye, er hat etwas gegen sie in der Hand.«
    Cecily wartete einen Moment lang, doch als Artan nicht weitersprach, fragte sie: »Nun? Wenn du willst, dass ich dir glaube, solltest du mir lieber alles sagen, was du gehört hast. Warum sollen Sir Edmund und Lady Anabel tun, was Sir Fergus von ihnen will?«
    »Weil er etwas entdeckt hat, das mit dem Tod deines Vaters und deines Bruders zu tun hat.«
    Cecily wurde aschfahl, und Artan wollte sie stützen. Doch als er zu ihr trat, hörte er plötzlich einen Laut, den er nur allzu gut kannte. Er spürte den Luftzug in seinem Nacken, als ein Pfeil daran vorbeischwirrte. Wie hatte Sir Fergus es geschafft, sie so schnell aufzustöbern?

9
    D er Pfeil stak noch zitternd im Baumstamm, als Cecily sich plötzlich in Artans Armen wiederfand. Hastig trug er sie zu seinem Pferd und setzte sie in den Sattel. Sie erhob keinen Einspruch, als er sich hinter ihr hinaufschwang und Thunderbolt zum Galopp antrieb. Während Artan sich bemühte, ihren Verfolgern zu entkommen, klammerte sie sich an den Sattelknauf und versuchte, ihre wirren Gedanken zu ordnen.
    Trotz all ihrer Drohungen wünschte sie Artan nichts Böses, und jetzt stand außer Frage, dass sein Leben in Gefahr schwebte. Wenn er sich in dem Moment nicht ein klein wenig zu ihr gebeugt hätte, hätte sich der Pfeil in seinen Nacken gebohrt statt in den Baumstamm. Und sie hätte danebenstehen und ihm beim Sterben zusehen müssen.
    Cecily erzitterte, als sie eine eiskalte Angst in sich aufsteigen spürte. Offenbar hatte sein doppeltes Spiel nicht gereicht, um ihre Gefühle für Artan abzutöten. Sie glaubte ihm nicht alles, was er von ihren Verwandten und Sir Fergus behauptet hatte, aber sie wusste, dass sie von Artan nichts Böses zu befürchten hatte. Ihr Onkel hatte ihn beauftragt, sie nach Glascreag zu bringen, und obwohl sie Artans Mittel von Herzen missbilligte, hatte er deshalb noch lange nicht den Tod verdient. Ihr blieben nur zwei Möglichkeiten: Sie konnte versuchen, Artan dazu zu bringen, sie zurückzulassen und um sein Leben zu rennen, oder sie blieb bei ihm, bis sie Glascreag erreicht hatten. Doch die erste Möglichkeit war sehr unwahrscheinlich. Ein Mann wie Sir Artan Murray würde nicht wegrennen, vor allem nicht nach all dem, was er getan hatte, um sie zu entführen. Und wenn er wirklich alles glaubte, was er ihr erzählt hatte, dann würde er sie niemals ihren Feinden ausliefern. Das bedeutete also Glascreag. Ihr war klar, dass sie ihn nicht besonders beschützen konnte, doch vielleicht würde ihre Anwesenheit die Verfolger zumindest dazu bringen, etwas vorsichtiger zu sein. Schließlich waren sie nicht darauf aus, dass sie starb.
    Bei der nächsten Rast wollte sie Artan ihren Entschluss mitteilen. Das würde

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