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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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nirgendwohin gehen, es sei denn, er möchte ohne Sattel reiten.«
    »Nay, das wird er nicht tun wollen.«
    »Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?«, fragte er sie leise, als sie ins Gasthaus traten.
    Sie klammerte sich kurz fester an ihn. »Aye, obwohl ich mich sehr über ein heißes Bad freuen würde.«
    Sie blieb stumm neben ihm stehen, als er sich mit dem Wirt unterhielt. Beinahe hätte sie Einspruch erhoben, als sie hörte, wie viel der Mann für ein heißes Bad verlangte, doch Artans nächste Frage lenkte sie davon ab. Der Wirt blickte von Artan auf sie und wieder auf Artan, dann grinste er und eilte davon.
    »Warum brauchst du noch einen Zeugen zu unserer mündlich vereinbarten Ehe?«, fragte sie.
    »Weil Sir Fergus nie zugeben wird, dass er unsere Erklärung gehört hat, wie du selbst gemeint hast. Und der andere Narr, der sich vor dem Zelt herumgedrückt hat, überlebt den bevorstehenden Kampf vielleicht nicht. Sir Fergus soll ihn auf alle Fälle nicht überleben.«
    »Du glaubst also, dass Sir Fergus weiter nach Glascreag reiten wird?«
    »Bestimmt. Er rechnet mit einem Vermögen, und Habgier verleiht selbst einem Wurm wie ihm ein bisschen Mut.«
    Cecily war höchst beunruhigt, aber sie hatte keine Chance, weiter darüber zu sprechen, weil der Gastwirt mit zwei Männern zurückkam, ausgerüstet mit Feder, Tinte und Pergament. Artan schrieb das Nötige auf, und dann erklärten sie sich noch einmal förmlich zu Mann und Frau, und die Zeugen bestätigten es mit ihrer Unterschrift. Artan rollte das Dokument zusammen und verstaute es sorgfältig in seinem Beutel, dann bestellte er eine Runde Ale für die Männer und bat den Wirt, Cecily in ihre Schlafkammer zu geleiten. Dort richteten zwei Mägde schon ein Bad her. Cecily glaubte nicht, dass sie sich je so schnell ihrer Kleider entledigt hatte. Einen Moment lang verspürte sie Gewissensbisse, weil sie Artan nicht einmal gefragt hatte, ob er den Vortritt haben wollte; doch dann tauchte sie wohlig seufzend in das heiße Wasser und konnte nur noch daran denken, wie gut es sich anfühlte.
    Artan stand vor der Tür der Kammer, die er mit Cecily teilen sollte, und fluchte leise. Er war aufgeregt wie ein grüner Junge. Es war zwar lange her, dass er mit einer Frau geschlafen hatte, aber das war nicht der Grund seiner Unruhe. Er hatte nie mit einer Jungfrau geschlafen, und auch noch nie mit Cecily. Jetzt würde er in sein Eheleben eintreten, und die Bedeutung dessen lastete schwer auf ihm. Noch nie in seinem Leben war er so erpicht darauf gewesen, seiner Partnerin Lust zu schenken.
    Schließlich straffte er die Schultern und öffnete die Tür. Cecily kniete am Kamin und bürstete sich die Haare. Leise schloss er die Tür und genoss es, wie ihr langes, dichtes Haar in weichen Wellen bis zu ihren schlanken Hüften fiel. Ihr Nachthemd und der Überrock waren sehr züchtig, doch allein bei ihrem herrlichen Anblick regte sich das Verlangen in ihm, sie auf der Stelle zu erobern.
    Ein Klopfen verkündete die Ankunft ihres Abendessens. Artan stellte sich schützend vor Cecily, bevor er dem Bediensteten Eintritt gewährte. Sobald der Sohn des Wirts das Essen auf dem kleinen Tisch neben dem Fenster abgestellt hatte, warf ihm Artan eine Münze zu und verriegelte die Tür sorgfältig. Dann drehte er sich zu Cecily um und lud sie zum Essen ein.
    »Oh, ich fürchte, ich werde mich vollstopfen wie ein hungriges Schweinchen«, verkündete sie, als sie sich setzte und Artan anlächelte, der ihr gegenüber Platz nahm.
    »Nur zu, lass es dir schmecken«, sagte er. »Ich habe dafür gesorgt, dass man uns ein Festmahl schickt.«
    Cecily betrachtete das Essen und nickte. »Das ist es wahrhaftig.« Sie nahm sich reichlich. »Ich muss mich bei dir entschuldigen, Artan. Ich hätte dir glauben sollen«, meinte sie.
    »Also hat Sir Fergus alles gestanden?«
    Zwischen einzelnen Happen erzählte Cecily, was sie von Sir Fergus erfahren hatte.
    »Ich habe ihn auch darauf aufmerksam gemacht, dass Edmund und Anabel womöglich dasselbe Schicksal für ihn planen wie er für sie.«
    »Zweifellos.« Er schenkte ihr einen Becher Wein ein. »Macht ihm das keine Sorgen?«
    »Nay, keineswegs. Ich kann es immer noch kaum fassen, dass Anabel und Edmund drei Menschen ermorden ließen, drei Verwandte von mir, einer davon noch ein Kind, und alles nur aus reiner Habsucht. Ich glaube, das hat mich am meisten entsetzt. Das und die Tatsache, dass ich mit den Mördern meiner Familie unter einem Dach gelebt und

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