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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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nicht erklären, warum Sir Fergus nicht einfach nach Dunburn zurückkehrte und sein Wissen benutzte, um Anabel und Edmund um ein Vermögen zu bringen. Er führte sich auf wie ein verwöhntes Kind, dem etwas verwehrt wurde, wobei es im Grunde egal war, was.
    Sie kehrte zu dem Jungen mit den drei Pfeilwunden zurück, um zu sehen, wie es ihm ging, und war froh, als sie feststellte, dass er nicht fieberte. Das war ein sehr gutes Zeichen. Obwohl Glascreag zweimal heftig angegriffen worden war, hatten nur zwei Männer ihr Leben lassen müssen. Als Nächstes versorgte sie eine Schnittwunde, die sich ein Junge zugezogen hatte, als sein Vater ihn an die Wand drückte, während ein weiterer Pfeilhagel auf den Hof niederprasselte. Die krumme Cat steckte dem Jungen eine Süßigkeit in den Mund, während Cecily seine Wunde wusch und hoffte, all dies möge bald damit enden, dass Sir Fergus tot zurückblieb und seine Männer eilig nach Hause flohen.
    »Der Mann ist sehr gut ausgerüstet«, stellte Angus fest und wischte sich mit einem feuchten Lappen den Schweiß von der Stirn.
    »Ich vermute, einiges davon stammt von den MacIvors. Nur eines wird ihm bald ausgehen, wenn er seine Taktik nicht ändert, und das sind Männer.«
    »MacIvor wird ihm nicht mehr viele seiner Männer überlassen, wenn der Narr so weitermacht.«
    Stirnrunzelnd beobachtete Artan die Leute, die die Pfeile einsammelten, die Sir Fergus’ Heer über die Mauern geschossen hatte. Er wunderte sich, dass ihre Verluste sich bislang in Grenzen hielten, doch es gab eine Menge Verwundete. Bald würde es schwierig werden, die Plätze auf den Mauern zu besetzen. Sir Fergus vergeudete eine Menge Männer und Vorräte in dieser Schlacht, doch am Ende konnte er durchaus siegreich daraus hervorgehen. Artan blickte wieder auf Sir Fergus, Laird MacIvor und ihr Lager am Rand des Heeres.
    »Wir müssen etwas tun, damit ihm die Munition ausgeht«, murmelte Artan.
    »Ach so? Was denn? Sollen wir ihn fragen, ob er sie mit uns teilt?« Angus starrte finster auf Sir Fergus’ Zelt.
    »Etwas in der Art.«
    »Nay, du gehst nicht dorthin!«
    »Wir können nicht hier kauern und hoffen, dass ihm die Pfeile knapp werden. Es kommt uns zu teuer zu stehen. Nach dem ersten Angriff scheint er auch etwas mehr auf das Leben seiner Leute zu achten. Sollen wir herumsitzen und abwarten, wer als Erster zu geschwächt ist?«
    Angus raufte sich fluchend die Haare. »Glaubst du denn, dass du seine Vorräte zerstören kannst?«
    »Immer, wenn ich es wagen konnte, aufzustehen, habe ich genau beobachtet, wo sie ihre Pfeile aufbewahren.« Er nickte, als Angus die Augen zusammenkniff, denn ihm war klar, dass er sein Interesse geweckt hatte. »Sobald die Sonne untergegangen ist, brauche ich fünf Männer, die mich begleiten.«
    »Und du bist wieder zurück, bevor der Mann über den Verlust seiner Pfeile fluchen kann.«
    »Er wird es erst herausfinden, wenn ich längst wieder weg bin«, prahlte Artan.
    »Na gut, dann mach dich bereit.«
    Als Artan aus Glascreag schlich, fragte er sich, ob er seiner Frau von seinem Plan hätte erzählen sollen, statt Angus diese Aufgabe zu überlassen. Doch jetzt war es zu spät. Trotz seiner Prahlerei gegenüber Angus war ihm klar, dass er etwas sehr Gefährliches im Schilde führte, aber ihm war nichts anderes eingefallen. Er hatte einige Männer ausgewählt, von denen er wusste, dass sie im kleinsten Schatten untertauchen und sich völlig lautlos über steinigen Boden bewegen konnten. Mehr hatte er nicht tun können, um ihre Erfolgsaussichten zu verbessern.
    Sie fanden die Pfeile, brachten die Wachen zum Schweigen und zündeten die Karren an, auf denen die Pfeile lagen. Erst da regte sich in Artan die Zuversicht, dass sein Plan aufgehen könnte. Doch diese Zuversicht wurde schlagartig enttäuscht, als sie auf ihrer Flucht auf fünf Ogilveys stießen, die sich köstlich amüsierten, während zwei von ihnen zwei junge Mädchen niederrangen. Als der blonde Ian fluchend zu ihm trat, seufzte Artan leise auf. Er war sich nicht sicher gewesen, wer diese Mädchen waren, aber Ian schien sie zu kennen, und das bedeutete, dass sie zu Glascreag gehörten. Er konnte sie unmöglich ihrem Schicksal überlassen, selbst wenn sie nicht Angus’ Obhut unterstanden hätten.
    »Diese Mädchen sind die Töchter des Schmieds«, wisperte Ian.
    »Warum sind sie nicht in der Burg?«
    »Der Mann hat mir gesagt, dass sie ihre Großmutter besuchten und erst morgen zurückkehren wollten. Ach, die armen

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