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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schien.
    »Wie werdet Ihr Sir Fergus’ Tod erklären?«, fragte Angus Laird MacIvor.
    »Wenn mich einer fragt, werde ich sagen, Ihr habt es getan«, erwiderte MacIvor.
    »Na gut. Ich war auf alle Fälle bereit, es zu tun. Aber was meint Ihr mit ›wenn‹?«
    »Ich habe nicht vor, hier zu sein, wenn seine Männer den Leichnam des Narren entdecken.«
    Angus nickte. »Es hat mir bereits zu denken gegeben, dass Eure Männer vor dem Lager herumsitzen. Ihr habt geplant, Euch aus dem Staub zu machen, stimmt’s? Das war der erste Schritt, oder?«
    »Aye. Ich hätte schon viel früher abziehen sollen, aber ich habe Euch mein Wort gegeben, dass Euer Junge lebendig heimkehrt, und das wollte ich nicht brechen. Der Narr gab mir zu verstehen, dass er nicht vorhat, sein Wort zu halten. Das war wirklich ein übler Bursche.«
    »Stimmt. Es würde mich wundern, wenn seine Leute oder seine Familie ihn rächen wollten.«
    »Ich kann es mir auch kaum vorstellen. Wisst Ihr, dass einer seiner Männer versucht hat, ihm zu sagen, meine Männer seien aus dem Lager abgezogen? Aber der Dummkopf hörte ihm überhaupt nicht zu, er warf sogar einen Becher nach ihm, bis der Mann es schließlich aufgab. Vielleicht wäre Sir Fergus jetzt nicht tot, wenn er gelernt hätte, auf andere zu hören. Die Sache hat mir jedenfalls sehr zu denken gegeben.«
    »Ach so? Worüber habt Ihr denn nachgedacht?«
    »Darüber, dass ich und all die Lairds der MacIvors vor mir stets ein begehrliches Auge auf Glascreag geworfen haben.« Er schüttelte den Kopf. »Man muss sich doch bloß ansehen, mit wem ich mich verbündet habe, um eine Chance zu bekommen, es Euch wegzunehmen. Allmählich glaube ich, dass es eine Art Wahn geworden ist, und offengestanden weiß ich gar nicht, warum wir der Ansicht sind, wir hätten ein Recht auf Euren Besitz.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Ihr eines brauchtet.«
    »Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer. Nun denn, schafft Euren Jungen nach Hause. Er muss versorgt werden. Dieser Hundsfott hat sich nicht nur geweigert, seine Wunden versorgen zu lassen oder ihm einen Schluck Wasser zu reichen, sondern ihn auch noch verprügelt, als er gefesselt am Boden lag. Ich habe ihn dabei erwischt und ihm Einhalt geboten, und dann habe ich dem Jungen etwas zu trinken gegeben. Er ist ein wackerer Krieger und wird bestimmt ein weit tüchtigerer Laird sein als Malcolm, dieses Wiesel.«
    Artan stöhnte vor Schmerzen, als Ian ihn hochhob und quer über seine Schultern legte. Cecily holte eine Decke. Sobald weitere Männer da waren, um zu helfen, würden sie Artan in der Decke tragen können. In seiner momentanen Lage konnten seine Wunden wieder aufbrechen, und er hatte bestimmt schon so viel Blut verloren, dass er gefährlich geschwächt war.
    Zu ihrer Überraschung war der Schnitt, den Artan in die Zeltwand gemacht hatte, als er sie befreite, noch da. Er war nur notdürftig geflickt. Angus riss ihn möglichst weit auf, um Ian durchzulassen, danach schlüpfte auch er hindurch. Cecily wollte den Männern folgen, doch dann fiel ihr ein, dass MacIvor von Angus zum Dank nichts weiter als ein Grunzen erhalten hatte. Sie drehte sich um und zuckte erschrocken zusammen, weil er direkt hinter ihr stand.
    »Danke, M’laird«, sagte sie, reckte sich hoch und drückte ihm einen Kuss auf den winzigen Fleck in seinem Gesicht, der nicht von einem Bart überwuchert war. Dann hörte sie Angus einen Pfiff ausstoßen – das Signal für die anderen, sich auf den Heimweg zu machen.
    Laird MacIvor wirkte etwas belustigt. »Sagt dem alten Narren, dass ich ihm fünf Minuten gebe.«
    Sie nickte und wollte ebenfalls aus dem Zelt schlüpfen. In dem Moment streckte Angus die Hand nach ihr aus, packte sie am Arm und zog sie heraus. »Ich wollte mich noch bei Laird MacIvor bedanken«, erklärte sie.
    »Du kannst ihm ja ein nettes Brieflein schreiben.«
    »Er meinte, er gibt uns fünf Minuten.« Sie sah, dass Bennet und ein weiterer junger Mann sich zu ihnen gesellt hatten, und reichte Angus die Decke. »Tragt ihn darin nach Hause. Das ist bestimmt besser.«
    »Aye«, pflichtete Angus ihr bei. Mithilfe der anderen holte er Artan von Ians Schultern und legte ihn behutsam auf die Decke. »Mit diesen Wunden wirst du einiges zu tun haben, Mädchen.«
    »Das fürchte ich auch«, wisperte sie, dann folgte sie den vier Männern, die Artan in der Decke trugen. Als sie schemenhafte Gestalten bemerkte, die sich ebenfalls auf den Weg nach Glascreag machten, ging ihr auf, dass Angus einen

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