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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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habe.« Sie bemerkte, dass Bennet grinste, und fragte: »Was belustigt dich so?«
    »Du bist eine Heilerin, oder?«, fragte er.
    »Nun, wahrscheinlich bin ich das. Das war das Einzige, was man mir beigebracht hat und was ich tun durfte. Und das wahrscheinlich nur deshalb, weil ich Anabel davon überzeugen konnte, dass ich es ungern mache, und sie meinte, es sei eine erniedrigende Arbeit. Bauernarbeit, hat sie immer gesagt.« Plötzlich befiel sie eine gewisse Sorge. »Glaubst du, dass es Artan nicht gefallen wird? Die krumme Cat hat gesagt, in eurem Clan gäbe es viele Heilerinnen.«
    »Das stimmt, aber Artan hat bestimmt nichts dagegen. Ich fand es nur lustig, dass er viel herumgekommen ist, doch schließlich ein Mädchen geheiratet hat, das einiges mit denen aus seinem Clan gemeinsam hat.«
    »Die krumme Cat hat dich über den grünen Klee gelobt, Mädchen«, sagte Angus. »Und die Mutter des jungen Robbie steht kurz davor, dir ein Ehrenmal zu errichten.«
    »Ist das der Junge mit den drei Pfeilwunden?«
    »Aye. Er ist zwar noch ziemlich schwach, aber er hat kein Fieber, und die Wunden schwären nicht. Selbst die Mutter, die keine Heilerin ist, hat gesehen, dass zwei seiner Verletzungen ziemlich gefährlich waren. Das Beste an der Sache ist, dass die junge Nell, das Mädchen, das nicht mehr von seiner Seite gewichen ist, während du ihn versorgt hast, ihren Vater endlich davon überzeugen konnte, dass sie den Burschen von Herzen liebt. Die zwei werden heiraten, sobald Robbie wieder bei Kräften ist. Sie ist eine ziemlich gute Partie für einen armen Schlucker wie ihn. Sie wird am Ende den kleinen Hof ihres Vaters mitsamt dem Vieh erben, und sie besitzt jetzt schon eine Truhe mit Leinen und zehn Shilling.« Augenzwinkernd fuhr Angus fort: »Die zwei sind schon jahrelang verliebt. Seit er acht war und sie gerade vier, ist sie kaum noch von seiner Seite gewichen.«
    Cecily musste lächeln. Ihr Onkel wirkte, als habe er diese Verbindung nach Kräften unterstützt, und es war für einen armen Mann tatsächlich keine schlechte Partie, die Robbie da machen würde. Vermutlich hatte es den Vater des Mädchens auch für ihn eingenommen, dass Robbie Glascreag so tapfer verteidigt und dabei schlimme Verletzungen erlitten hatte. Robbie war Cecily noch sehr jung vorgekommen, und Nells Vater war wohl auch dieser Meinung gewesen, als er sich gegen die Hochzeit der beiden gewehrt hatte. Aber ein Junge wurde zum Mann, wenn er an einer Schlacht teilgenommen hatte und verletzt worden war. Dass auch Frauen von einem Pfeil durchbohrt oder von einem Schwert verletzt werden konnten, schienen die Männer geflissentlich zu übersehen. Doch wenn sie versuchte, ihrem Onkel das zu erklären, würde es wahrscheinlich zu einem Streit führen, für den sie jetzt keine Zeit hatte.
    »Wir müssen noch beraten, wie es mit Sir Edmund und Lady Anabel weitergeht«, wechselte Angus das Thema.
    »Ich weiß, Onkel. Ich weiß nur nicht, was wir machen sollen. Fergus hat mir nicht viel darüber erzählt, wie er von ihren Verbrechen erfahren hat. Ich weiß nur, dass etwas, was Anabel getan oder gesagt hat, ihn auf die Idee gebracht hat, und sie hat es nicht rasch genug abgestritten, um glaubwürdig zu wirken. Vielleicht wähnen die zwei sich vorläufig in Sicherheit, aber vielleicht sind sie auch schon geflohen. Mit Anabels Töchtern hatte ich nicht viel zu tun, der Umgang mit ihnen wurde mir verwehrt, aber sie haben mir kein Unrecht angetan. Ich finde nur, sie sollten nicht genießen, was mir zusteht, schon allein deshalb nicht, weil es meinen Vater betrüben würde. Doch wie soll ich beweisen, dass es mir gehört?«
    »Es muss schriftlich festgelegt worden sein. Diese Schriftstücke müssen wir suchen. Mit ihnen könnten wir Schritte gegen sie einleiten, wir könnten dir diese Blutegel vom Rücken reißen.«
    »Ich wünschte, du hättest ein anderes Bild gewählt.« Sie erschauderte, doch dann grinste sie Bennet an, der laut lachte. »Ich muss gründlich darüber nachdenken, wer mit meinem Vater befreundet war. Vielleicht weiß die alte Meg etwas, sie sollte bald hier sein«, sagte sie mehr zu sich selbst.
    »Meg? Die Freundin und Begleiterin meiner Moira? Diese Meg?«
    »Aye, sie wurde mein Kindermädchen, und auch das von Colin.«
    »Eine gute Frau, wenn ich mich recht entsinne. Aber warum alte Meg? Sie ist doch bestimmt erst knapp fünfzig.«
    Cecily fiel ein, dass ihr Onkel schon sechzig war, und deshalb wies sie ihn nicht darauf hin, dass die meisten

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