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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und warm zugleich. Die toughe Staatsanwältin zeigte sich erschüttert, und ich legte ihr einen Arm tröstend um die Schultern.
    Sie lehnte sich gegen mich. »Verstehst du das alles, John?«
    »Nicht alles. Aber ich habe gelernt, vieles einfach hinzunehmen. Man kann sich gegen sein Schicksal nicht auflehnen. Man muss sich ihm stellen, und man muss auch gewisse Flecken abwischen, die den Mantel der Vergangenheit beschmutzen.«
    »Ja«, sagte sie tonlos. »Das sehe ich ein. Es ist nur immer etwas anderes, wenn es einen selbst betrifft. Da ist man dann so hilflos. Bei anderen Menschen und deren Problemen weiß ich, was ich zu tun habe, aber hier reagiere ich gar nicht und komme mir vor wie eine Puppe, die mit offenem Mund zuschaut.«
    »Das kann dir niemand verübeln, Purdy.«
    »Danke, John, dass du trotzdem bei mir geblieben bist. Du hättest auch anders handeln können.«
    »Nein, das ziehen wir gemeinsam durch.«
    Purdy schaute zu Boden. »Er ist so stark, John. Ich habe es erlebt. Du hast auf ihn geschossen. Du hast ihn getroffen, und trotzdem ist ihm nichts passiert. Wie soll man das erklären? Ich kann es nicht. Ich weiß auch nichts und...«
    »Stimmt das?«, fragte Kara, die bisher zugehört hatte.
    »Ja, sie hat nicht gelogen.«
    »Ist dieser Barbar denn unverwundbar oder nicht umzubringen?«, rief Purdy verzweifelt.
    Eine Antwort wollte sie von Kara bekommen, aber die Schöne aus dem Totenreich ließ sich Zeit damit. Sie dachte zunächst nach, um die richtigen Worte zu finden.
    »Er ist nicht unverwundbar«, erklärte Kara schließlich. »Er hat überlebt, das ist schon richtig. Viele haben es, und bei ihm muss es so sein, dass er eine Zeitblase gefunden hat, um die langen Zeiten zu überdauern.«
    Purdy musste schlucken. Sie war von der Rolle. Sie lachte sogar kieksig. »Eine... eine... Zeitblase?«
    »So muss man es nennen.«
    »Das weißt du?«
    »Ich gehe davon aus. Wäre es nicht so gewesen, hätte John ihn getroffen. Aber die Kugeln trafen nicht, obwohl sie ihn hätten erwischen müssen. Im Augenblick des Aufpralls befand er sich in einer anderen Zeitebene. Deshalb hat er überleben können. Dieses Gefängnis hat der Barbar für sich ausnutzen können. Es hat ihm auf seiner Suche nach seiner ehemaligen Geliebten geholfen. Einzelheiten kenne ich nicht, aber diese Phänomene hat es gegeben.«
    Die Staatsanwältin konnte nicht sprechen. Sie hatte auch Mühe, alles zu glauben, denn sie schüttelte den Kopf. Schließlich sprach sie davon, dass sie sich als ein Phänomen ansah, aber völlig überrascht worden war, dass es noch stärkere Phänomene gab.
    »Ich muss es hinnehmen«, murmelte sie. »Ob Zeitreisen oder Zeitblasen, im Prinzip ist es egal, denke ich.«
    »Genau, Purdy, zerbrich dir darüber nicht den Kopf.«
    »Du hast leicht reden, John. Du bist nicht in meiner Lage, und du hast tagtäglich mit Phänomenen zu tun, über die man eigentlich nur den Kopf schütteln kann. Ich habe schon meine Probleme damit, und ich denke, dass dies auch so bleiben wird.«
    »Wir schauen nach vorn.«
    »Ha, wohin denn?«
    »Das wird dir wohl Kara sagen, nicht wahr?«
    Die Schöne aus dem Totenreich nickte uns zu. »John hat Recht, es muss weitergehen. Ihr könnt jetzt keinen Rückzieher machen. Der Barbar muss gestellt und vernichtet werden, aber nicht in eurer Zeit, sondern in der Vergangenheit. Myxin hat schon gewusst, warum er euch hier zu den Steinen geholt hat. Ihr werdet durch ihre Hilfe nach Atlantis reisen.«
    Purdy stöhnte auf. Sie dachte wahrscheinlich an Eric La Salle, der ebenfalls in die Vergangenheit gereist war und seinen Tod gefunden hatte.
    »Ich soll... ich soll...?«
    Kara nickte. »Ja, du musst zusammen mit John nach Atlantis reisen und den Barbaren stellen.«
    »Er wird uns töten.«
    »Das wird er auch in eurer Zeit versuchen. Egal, wohin ihr vor ihm zu fliehen versucht, es wird irgendwann zu einem Zusammentreffen mit euch kommen. Er gibt nicht auf. Er hat dich gefunden, Purdy. Er hat gespürt, dass du in deiner neuen Gestalt seine ehemalige Geliebte bist. Und die will er zurückhaben.«
    Die Staatsanwältin schabte mit den Füßen durch das Gras. Sie war noch immer blass. Sie furchte die Stirn, räusperte sich, überlegte noch und atmete schließlich tief durch.
    »Wenn das so ist, muss ich es tun. Ich kann ja nicht immer weglaufen oder versuchen, mich zu verstecken.«
    »Außerdem bist du nicht allein«, sagte ich.
    »Traust du dir den Sieg über ihn denn zu?«
    »Ich werde es

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