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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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was sie für richtig hält“, sagte er. „Woollatt ist ein ehrenwerter Gentleman. Sein Ruf ist makellos, denke ich.“
    „Siehst du Liebes, was habe ich dir gesagt?“ Lady Broxted strahlte. „Jede Mutter würde sich glücklich schätzen, wenn ihre Tochter eine solche Verbindung eingehen könnte. Geh jetzt hinein, Carlotta. Du hast den armen Mann lange genug warten lassen.“
    Ihre Welt schien einzustürzen. Die Hand auf der Suche nach Halt an den Türrahmen gestützt, schloss Carlotta die Augen. Hatten Sie etwa geplant, dass Luke hereinkam und ihr riet, diesen Schritt zu tun? Wenn dem so war, dann konnte er sie wahrhaftig nicht lieben. Der Schmerz in ihrer Brust schien sie zu zerreißen, raubte ihr den Atem. Carlotta öffnete die Augen und zwang sich, Luke anzuschauen. In seiner Miene las sie nichts außer höflicher Gleichgültigkeit.
    Er verbeugte sich leicht und meinte kühl: „Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt, Madam.“
    Luke wandte sich um und schob die kleinen Porzellanfiguren auf dem Tisch zurecht. Sie blickte auf seinen aufrechten Rücken und die breiten Schultern, die den Stoff seines Reitmantels strafften. Der Anblick bot ihr indes keinen Trost, seine starre Haltung verkündete deutlich seinen Abscheu.
    „Liebes, Mr. Woollatt wartet.“
    Lady Broxteds Worte rüttelten Carlotta auf. Sie hob das Kinn, öffnete die Tür und ging in die Bibliothek.
    Luke schob die kleine Porzellanschäferin näher an den Schäfer heran. Er hörte, wie sich die Tür schloss und Lady Broxted einen leisen Seufzer der Erleichterung ausstieß. Carlotta stand kurz davor, eine sehr vorteilhafte Partie zu machen, und er hatte sich ihr nicht in den Weg gestellt. Er sollte sich für sie freuen. Sie würde fortan im Luxus leben. Doch ihr Blick verriet ihm, dass sie diese Aussicht nicht als tröstlich empfand. In Ihren Augen hatte er Angst und Furcht gelesen und …
    „Verflucht, das kann ich nicht zulassen …“ Er wandte sich schwungvoll um, doch Lord Broxted trat ihm in den Weg.
    „Einen Augenblick, Darvell. Sie stehen meiner Nichte nicht gleichgültig gegenüber, das ist mir durchaus aufgefallen. Aber überlegen Sie sich Ihr Handeln bitte genau, bevor Sie etwas tun, das Sie und Carlotta bitter bereuen könnten. Was können Sie ihr im Vergleich zu Daniel Woollatt schon bieten? Gut, Sie haben einen Titel, aber kein Vermögen und obendrein einen Ruf, um den Sie nicht zu beneiden sind.“
    Wütend schüttelte Luke die Hand des Earls ab. „Vielleicht sollten wir Carlotta diese Entscheidung überlassen!“
    „Ich denke, sie hat sich bereits entschieden.“
    Die Worte trafen ihn wie ein Schwall eiskaltes Wasser. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und einen Augenblick schien ihn die nackte Wut zu übermannen. Am liebsten hätte er Broxted zu Boden geschlagen, doch das gehörte sich natürlich nicht. Und überhaupt, was würde er damit erreichen? Er würde damit bloß seinen schlechten Ruf bestätigen.
    Lord Broxted klopfte ihm auf die Schulter. „Lassen Sie es gut sein, Darvell“, meinte er freundlich. „Es ist das Beste so. Sie wird glücklich sein. Woollatt kann ihr alles geben.“
    Im Gegensatz zu Ihnen. Die Worte wurden nicht ausgesprochen, aber sie hingen in der Luft. Schwer wie Blei lasteten sie auf seinem Herzen.
    „Ich hoffe inständig, Sie haben recht, Broxted.“ Mit einem kurzen Nicken nahm er seine Handschuhe vom Tisch und verließ das Zimmer.
    Luke stürmte aus dem Haus, eine schwarze Wolke aus Wut und bitterer Enttäuschung verdunkelte seine Gedanken. Im Stallhof traf er auf Billy.
    „Mr. Ainslowe ist bereits vorausgeritten, Mylord. Er lässt ausrichten, er wartet im Park auf Sie“, sagte er, als Luke sich in den Sattel schwang. „Soll ich Sie begleiten, Mylord?“
    „Natürlich nicht. Ich brauche kein Kindermädchen mehr!“
    Billy wich erschrocken zurück. Abrupt wendete Luke das große Jagdpferd und verließ im Trab den Stallhof. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er sich bei seinem Pferdeburschen für sein ungehobeltes Verhalten entschuldigen musste. Aber später. Im Augenblick wollte er nur weg von hier und vergessen. Sie würde also Woollatt heiraten und alles besitzen, was sich ihr oberflächliches Herz wünschte. Sie hatte ihn Freund genannt, nun aber brauchte sie ihn nicht mehr.
    Ein Galopp durch den Park half ihm, seinen Zorn zu bezwingen, doch seine Stimmung verbesserte sich nicht. Nicht einmal, als er seinen Bruder erreichte, konnte er sich zu einem Lächeln

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