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Der Bastard von Tolosa / Roman

Der Bastard von Tolosa / Roman

Titel: Der Bastard von Tolosa / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Schiewe
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mit vorgehaltenen Schilden die Bauern von der Brücke drängten. Einer stürzte schreiend in die Tiefe, die anderen wichen zurück, und unsere Truppe nahm Aufstellung, wie vereinbart.
    Meine eigenen Speerkämpfer waren gefolgt und setzten den
vilans
diesseits der Brücke nach, die sich vor unserem überraschenden Angriff zurückgezogen hatten. Auch Thor und Odin wüteten immer noch unter ihnen. Ich rief die Unsrigen zurück und hieß sie quer über der Straße in Doppelreihe Aufstellung nehmen, um Gustau freies Schussfeld zu geben. Sofort traf der erste Pfeil- und Steinhagel die Bauern, und viele taumelten schreiend zu Boden. Dann folgten Wurfspeere.
    Ich versuchte, mir einen Überblick zu verschaffen. Drogos Männer standen fest in drei Reihen auf der Brücke wie ein Korken in der Flasche. Für den Augenblick hielten sie die Stellung gegen einen Angriff der Reiter, die inzwischen zurückgekommen waren und sich durch das Dutzend der
vilans
drängten, die die Schlucht zuvor schon überquert hatten und nutzlos und mit Schrecken zusahen, wie wir über ihre Kameraden herfielen. Denn auf unserer Seite hatten wir acht oder zehn der Bauern im ersten Ansturm außer Gefecht gesetzt, weitere fielen unter Gustaus Geschossen. Unter dem Schutz leichter Schilde aus Weidengeflecht wichen sie dabei ängstlich Schritt um Schritt zurück.
    Aber nun wurde es ernst. Die
pezos
rückten an.
    Drei Dutzend von ihnen kamen im Laufschritt und stießen die Bauern aus dem Weg, die hatten fliehen wollen. Mehr als doppelt so viele wie meine Jungs, würden die Söldner unsere kleine Truppe mit Leichtigkeit überrennen. Auch die
vilans
fassten neuen Mut und begannen, den Hang zu ersteigen, um an Gustaus Schützen zu kommen. Aber Pfeile und Steine hagelten erneut auf sie nieder, Männer fielen, und ihr Angriff wankte. Ich betete, dass Hamid bald auftauchen würde. Und Gustaus Beschuss hätte ich mir lieber für die
pezos
gewünscht, die jetzt brüllend und mit vorgehaltenen Schilden auf meine Jungs prallten. Blut spritzte in den Staub der Straße. Unser Blut.
    Wir mussten ihnen unbedingt standhalten, damit sie Drogo nicht in den Rücken fallen konnten. Ich spornte Ghalib an und warf mich auf die Flanke der Söldner, stieß meine Lanze in den Nacken eines Kerls, stach erneut zu. Dabei entwand sich die Lanze meiner Faust, und während ich mein Schwert zog, traf mich eine Speerspitze schmerzhaft an der Schulter. Ghalib warf sich gegen den Kerl und trampelte ihn unter seine Hufe. Ich schlug auf einen Helm, traf aber nur den Schildrand. Zumindest lenkte ich einige von ihnen von meinen Speerkämpfern ab, die schon begannen, sich Schritt für Schritt zurückzuziehen. Noch einer fiel. Wer es war, konnte ich im Gedränge nicht erkennen. Eine Axt verfehlte mich knapp. Ein Speer stach auf Ghalib ein, der drehte sich weg, und ich hackte dem Mann meine Klinge ins Gesicht.
    Da klang das ersehnte Dröhnen von Hufen hinter mir, und Hamid und die anderen kamen herangeprescht. Ein paar Bauern wurden niedergeritten, dann trafen sie die
pezos
von hinten und durchbohrten gleich vier oder fünf mit ihren Lanzen. Jetzt waren die Söldner eingekeilt, und ich sah Schrecken in ihren Augen, als sie sich nach allen Seiten verteidigen mussten. Unsere Schildwand rückte zusammen, die Männer fassten neuen Mut. Guilhem, Brun, Vilapros und die anderen Reiter ließen ihre Schwerter tanzen und wüteten unter den Söldnern. Immer mehr fielen unter unseren Hieben, und der Boden, auf dem sie standen, färbte sich rot vor Blut.
    Im Staubgeflirr, im Lärm der Waffen und Gestöhne der Männer bekam ich kaum noch mit, was um uns herum geschah. Aber immer mehr Bauern liefen weg, und auch die ersten
pezos
versuchten, zwischen unseren Pferden hindurch zu entkommen. Da gewahrte ich Alexis und die Knechte heranreiten. Was, zum Teufel, taten sie in diesem Durcheinander? Ein Blick zu Drogos Leuten zeigte, dass auch sie standgehalten hatten. Robert dagegen saß wie gelähmt auf seinem Pferd und starrte zu seinen
pezos
herüber, die von unseren Reitern in Stücke gehauen wurden. Da riss er abrupt seinen Gaul herum und floh. Auch seine Ritter gaben auf und folgten ihm aufs eiligste.
    »Der Sieg ist unser, Männer!«, brüllte ich, und mit einem Hieb fällte ich einen baumlangen Kerl, der im Begriff war, zu fliehen. Und dann waren plötzlich die
vilans
verschwunden, und ich hörte die Hunde, wie sie den Flüchtenden nachsetzten. Von den
pezos
standen nur noch wenige, die sich jetzt ergaben und ihre

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