Der Bedrohung so nah (German Edition)
Em?“, fragte er irritiert.
„Ich gehe nach unten in die Cafeteria, um mir einen Kaffee zu holen. Soll ich Ihnen einen mitbringen?“, fragte sie.
„Nur wenn Sie auch gleich einen Arzt mitbringen“, brummte er. „Warum, um alles in der Welt, dauert es nur so lange?“
„Es sind erst knapp zwei Stunden …“
„Macht er Ihnen Schwierigkeiten, Em?“
Trotz der Sorge und der Anspannung wegen Stephs Operation tat sein Herz einen Sprung, als er Erins Stimme hörte.
Er drehte sich um und fühlte auch dieses Mal wieder das Kribbeln im Bauch, das ihm inzwischen so vertraut war. „McNeal.“
Die beiden Frauen lächelten sich wissend an, bevor Mrs Thornsberry sich auf den Weg zum Fahrstuhl am Ende des Gangs machte.
Erin betrat den Wartebereich und sah Nick an. „Ich heiße jetzt Ryan, Chief. Hören Sie endlich auf, mich bei meinem Mädchennamen zu nennen.“
Er sah ihr in die grünen Augen. Sofort wurde ihm warm ums Herz. Eine Berührung, ein Wort, ein Lächeln von ihr – mehr brauchte es nicht, um ihn glücklich zu machen. Wenn er sie in seinen Armen hielt, war die Welt in Ordnung.
„Es wird schon alles gut gehen“, sagte Erin.
„Dr. Brooks sollte längst fertig sein.“
„Dr. Brooks ist der beste Neurochirurg von ganz Indiana.“
Selbst in ihrer Uniform sah sie atemberaubend aus. Er war jetzt seit knapp einem Monat mit ihr verheiratet, doch er konnte sich einfach nicht an ihr sattsehen. Und so sehr, wie er sie liebte, würde er das wohl auch niemals tun.
Er verspürte das dringende Verlangen, sie in die Arme zu schließen, und streckte die Hände nach ihr aus. „Komm her. Ich möchte dich umarmen.“
Zaghaft lächelnd kam sie einen Schritt näher. Er zog sie in seine Arme. Mit geschlossenen Augen stand er da und hielt sie. Er spürte, wie sich seine Anspannung langsam löste.
„Du bist genau das, was mir der Arzt verordnet hat“, murmelte er.
„Das freut mich. Es wird mir ein Vergnügen sein, mich später noch für ein paar Leibesübungen zur Verfügung zu stellen“, sagte sie.
„Oh McNeal. Du weißt genau, wie man einen Mann glücklich macht.“
Sie kuschelte sich in seinen Arm und stieß einen Seufzer aus. Nick kannte sie gut genug, um zu wissen, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?“, fragte er.
„Nicht jetzt. Nicht während Stephanie …“
„Erin.“ Er entließ sie aus seiner Umarmung und legte ihr die Hand unters Kinn. Er zwang sie, ihn anzusehen. „Raus damit.“
„Aus irgendeinem Grund hat mich Stephs Operation an Danny erinnert. Ich kann immer noch nicht fassen, dass er korrupt war. Dass er mich angelogen hat. Mich verraten hat … für Geld. Es tut so verdammt weh.“
„Ich weiß, Darling. Es tut mir leid.“
„Aber selbst nach all dem, was er mir angetan hat – nach all den Qualen, die ich seinetwegen durchlitten habe –, kann ich den Gedanken nicht ertragen, dass er ins Gefängnis muss.“
„Frank hat mir erzählt, dass sein Anwalt bereits an einem Deal mit der Staatsanwaltschaft arbeitet. Sieht so aus, als würde er mit einer Bewährungsstrafe und ein paar Stunden Sozialdienst davonkommen.“ Nick war sich nicht sicher, wie er das fand. Immerhin wäre Erin wegen Danny Perrine fast erschossen worden. Doch solange es sie glücklich machte, war er zufrieden.
Beim Klang der sich öffnenden Doppeltüren schnellten sie beide herum. Nick blieb beinah das Herz stehen, als er Stephanies Arzt im OP-Kittel vor sich sah.
Erin trat einen Schritt vor. „Wie ist es gelaufen?“
„Die Operation war erfolgreich“, sagte Dr. Brooks. „Vor ein paar Minuten haben wir einen ersten Reflex-Test durchgeführt, und sie hat ihren rechten Fuß bewegt. Das ist in diesem frühen Stadium ein sehr gutes Zeichen. Sobald sie sich etwas erholt hat, werden wir mehr wissen. Wir …“
Nick hörte nicht weiter zu. Die Gefühle in seinem Inneren raubten ihm die Worte. Er starrte den Arzt an, bemüht, nicht die Fassung zu verlieren. Nur am Rande nahm er wahr, wie Erin seine Hand drückte.
„Wann können wir zu ihr?“, fragte Nick nach einer Weile.
„In etwa zehn Minuten. Wir bringen sie jetzt runter in den Aufwachraum. Vermutlich wird sie fast den ganzen Tag schlafen.“ Nick traten die Tränen in die Augen. Er ging zum Fenster. Sein Herz vollführte einen wahren Freudentanz in seiner Brust. Er fühlte sich, als würde er jeden Moment vor Erleichterung zusammenbrechen.
Einen Augenblick später spürte er Erins Hand auf seiner Schulter.
„Nick?“
Als er sich zu ihr
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