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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Windes plötzlich von dem unverwechselbaren Dröhnen eines Hubschraubers übertönt. Der Showdown konnte beginnen.

14. KAPITEL
    Eine Welle der Panik überkam ihn und drohte ihn mit sich in den Abgrund zu reißen, als er den Suburban durch das Gewitter lenkte. Regen und Hagelkörner prasselten auf die Windschutzscheibe. Obwohl die Scheibenwischer den sintflutartigen Ergüssen kaum gewachsen waren und er fast blind fuhr, drosselte er sein Tempo nicht. Eine Kraft, die stärker war als Panik und tiefer ging als seine Angst, trieb Nick an. Zweimal, nachdem er losgefahren war, hatte er vom Handy aus versucht, Erin in ihrer Wohnung anzurufen. Und jedes Mal war besetzt gewesen. Er hatte geahnt, dass das ein schlechtes Zeichen war. Als er ihre Wohnung betreten hatte, baumelte der Hörer noch am Kabel. Das blinkende Licht des Anrufbeantworters verriet ihm, dass sie ihm ein Zeichen hinterlassen hatte.
    Mit Grauen dachte er an das Gespräch, das sie aufgezeichnet hatte. Gott sei Dank hatte sie wie ein Cop gehandelt und den Anruf aufgenommen.
    Trotz des gefährlichen Aquaplanings trat er das Gaspedal durch. Fast hätte er den Eingang zum Kornspeicher verpasst. Er musste so hart bremsen, dass der Wagen hinten ausscherte und nur wenige Meter von einem Entwässerungsgraben entfernt zum Stehen kam.
    Er machte die Scheinwerfer aus und lenkte den Wagen rückwärts unter eine Baumgruppe in der Nähe des Eingangs. Sein Atem war so laut, dass er sogar das Sturmgetöse draußen übertönte. Er stellte den Motor ab und stieg aus. Regen und Wind peitschten ihm ins Gesicht, doch er fühlte weder die Nässe noch die Kälte, als er sich dem riesigen Getreidespeicher näherte, der in ungefähr hundert Metern Entfernung wie eine altertümliche Ruine vor ihm aus dem Boden ragte.
    Der Gedanke daran, welche Angst Stephanie ausstehen musste, brachte ihn fast um den Verstand. Er betete, dass DiCarlo einem unschuldigen Kind nichts antun würde. Gleichzeitig versuchte er, sich in Erin hineinzuversetzen. Hatte sie sich im Tausch für Stephanie angeboten? Oder hatte sie vor, DiCarlo und seine Männer in einen Hinterhalt zu locken? Beide Szenarien jagten ihm einen Schauer über den Rücken. Es konnte so vieles schiefgehen. Er hätte wissen müssen, dass sie nicht im Motel bleiben würde. Es war dumm von ihm gewesen, ihr zu vertrauen. Verdammt, warum musste sie bloß immer die Heldin spielen? Und warum konnte er nicht anders, als sie trotzdem zu lieben? Sie wusste, dass DiCarlo den Ruf hatte, im Umgang mit Cops besonders skrupellos zu sein. Wenn er Erin etwas antat …
    Er spürte, wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte, und drängte den Gedanken beiseite. Doch er schwor sich, wenn DiCarlo es wagen sollte, Stephanie oder Erin etwas anzutun, dann würde er den Dienst quittieren und den Mann eigenhändig zur Strecke bringen.
    So schnell er konnte, lief er im Schutz des heftigen Regens zum Speicher. Der blaue Pick-up-Truck, den Erin beschlagnahmt hatte, stand nur wenige Meter neben dem Eingang, aber es saß niemand darin. Ein Augenblick später hörte er das Geräusch von Rotorblättern. Abrupt hielt Nick inne und drehte sich um. Er sah, wie nicht weit entfernt ein Hubschrauber auf einem freien Feld neben dem Speicher landete.
    DiCarlo .
    Ein persönlicher Besuch des Gangsterbosses war höchst ungewöhnlich. DiCarlo würde seine Zeit nicht mit Smalltalk verschwenden. Nick rannte zurück zu dem Zaun, der das gesamte Gelände umgab, um sich zu verstecken. Zweige und Äste zerkratzten sein Gesicht und zerrissen seine Kleidung, doch er spürte den Schmerz kaum. Seine Stiefel versanken im Matsch, trotzdem preschte er weiter vorwärts. Er musste näher rankommen, ohne entdeckt zu werden.
    Und dann musste er Erin und Stephanie in Sicherheit bringen, bevor DiCarlo sie beide umbrachte.
    Erin beobachtete, wie Vic DiCarlo aus dem Hubschrauber stieg. Den Schirm zum Schutz vor sich haltend, kam er näher. Sie wurde starr vor Schreck, als ihr klar wurde, dass er vermutlich gekommen war, um sie persönlich hinzurichten.
    Sie riss sich von den beiden Gangstern los und rannte zu Stephanie. Sie fiel vor dem Mädchen auf die Knie und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Es ist alles okay, Kleines. Diese Männer wollen nur kurz mit mir sprechen, aber sie werden dich nach Hause bringen.“
    „Warum haben sie dich gefesselt?“ Stephanie weinte.
    Erin schloss die Augen und unterdrückte ein Schluchzen. Sie wusste nicht, was sie erwidern sollte. Oh Herr, bitte mach, dass

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