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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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zu konzentrieren, den Minirevolver unter ihrer Jeans zu fassen zu bekommen. Sie fragte sich, wie viele Sekunden ihr wohl noch blieben. Wie viele Atemzüge.
    „Lassen Sie die Waffe fallen, DiCarlo!“
    Nie zuvor hatte ihr etwas so viel Hoffnung gegeben wie Nicks Stimme. Der Schleier der Verzweiflung lichtete sich, als sie den Kopf hob und sah, wie er mit der Pistole auf DiCarlo gerichtet im Eingang erschien. Im gleichen Augenblick drehte sich der Mafiaboss um. Für ein paar Sekunden war sie vor Schreck wie gelähmt, doch kurz darauf pumpte das Adrenalin durch ihre Adern, und sie tastete weiter nach ihrer Waffe. Sie zog an dem Saum ihrer Jeans, bis sie den kalten Stahl unter ihren Fingern spürte.
    Zwei Schüsse fielen in schneller Abfolge. DiCarlo stolperte rückwärts und ging zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah Erin, wie auch Nick in die Knie ging.
    „Nick!“ Erin setzte das Herz aus. „Nein! Nick!“
    Ein Donnerschlag übertönte ihre Schreie. Nur weniger Meter von ihr entfernt hatte DiCarlo sich auf die Seite gedreht und zielte mit seiner Pistole auf sie. Dann schoss er.
    Die Kugel sauste an ihrem Ohr vorbei, als ihre Finger endlich den Revolver zu fassen bekamen. Sie umfasste die Waffe mit einer Hand und legte einen Finger auf den Abzug. Dann lehnte sie sich vor und feuerte blind hinter ihrem Rücken vier Schüsse ab. Als sie über ihre Schulter sah, sackte die DiCarlo auf den Boden zurück.
    Die Pistole fiel ihr aus der Hand.
    „Nick! Nick!“
    Noch bevor sie sich aufrichten konnte, war er bei ihr. Als Nick vor ihr auf die Knie ging und sie in seine Arme zog, raubte die Erleichterung ihr die Sprache.
    „Alle Achtung, McNeal, wo haben Sie den Trick denn gelernt?“
    Beim Klang seiner Stimme brach sie zusammen. Ein heftiges Zittern erfasste ihren Körper, und die Tränen rannen ihr über die Wangen. Doch sie versuchte nicht einmal, sie aufzuhalten. Die Gefühle in ihr waren so stark, dass nicht einmal ihr sonst so eiserner Wille dagegen ankam.
    „Ganz ruhig. Das war doch nur ein Scherz …“
    „DiCarlo … ist er …“
    Nick nickte. „Sieh nicht hin, Darling. Er ist tot.“
    Erins Blick fiel auf das Blut an Nicks Schulter.
    „Du blutest.“
    „Mir geht es gut“, sagte er sanft. „Er hat mich nur am Arm getroffen.“
    „Stephanie“, sagte sie erstickt. „Geht es ihr gut? Sie hatte solche Angst. Sie haben sie …“
    „Ich habe sie im Maisfeld versteckt. Ihr ist nichts passiert.“
    „Was ist mit den anderen Männern? Sie waren zu dritt.“
    „Einen habe ich an den Zaun gefesselt, die anderen beiden an das Fahrgestell von DiCarlos Limousine.“ Nick sah sie an, dann schloss er sie für einen Moment fest in seine Arme. „Du zitterst ja. Ganz ruhig. Ich binde dich los.“ Er griff hinter sie und drehte vorsichtig den Draht auf, der sich so brutal in ihre Haut gegraben hatte. „Deine Handgelenke sind aufgeschnitten.“ Er verzog das Gesicht.
    „Es ist okay.“ Ihre Hände waren taub, doch das spielte jetzt keine Rolle. Sie lebten, sie waren in Sicherheit, und sie waren zusammen. Das war alles, was zählte. Nick stand auf, ließ seine Hände über ihre Schultern gleiten und half ihr auf die Füße. Ihre Beine fühlten sich an wie aus Gummi. Sie lehnte sich an ihn.
    „Schwindelig?“, fragte er.
    „Vor Erleichterung“, sagte sie. „Du hast uns das Leben gerettet.“
    Unerwartet drehte er sich zur ihr um und zog sie an sich. Noch nie hatte sie sich so sicher und geborgen gefühlt wie in seinem Arm. Und sie merkte, dass auch er zitterte. „Es tut mir so unendlich leid, Nick. Stephanie wäre beinahe gestorben. Und es war meine Schuld. Ich habe mein Leben …“
    „Ssschh.“ Er streichelte ihren Hinterkopf und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Es war nicht deine Schuld.“
    „Doch, das war es. Du hast gesagt, dass ich mein Leben aufs Spiel setze, und du hattest recht. Meinetwegen bist du durch die Hölle gegangen. Ich habe Stephanie und mich in Gefahr gebracht.“
    „Ich habe mich von Anfang an in dir geirrt. Es erfordert sehr viel Mut, hierherzukommen und sich einem Mann wie DiCarlo zu stellen. Du hast dein Leben riskiert, um Steph zu retten.“
    Er zog sie näher. „Ich habe mich in dir getäuscht. Ich war ein blinder Idiot.“
    Langsam löste er seine Umarmung. Ihre Blicke trafen sich. Erins Herz zog sich zusammen, als sie die Tiefe seiner Gefühle in der Dunkelheit seiner braunen Augen sah.
    „Seit Ritas Tod war ich innerlich wie erfroren“, sagte er leise. „Mein Herz war ein

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