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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Sie das Mädchen gehen. Lassen Sie sie gehen, und ich spiele Ihr krankes Spiel mit Ihnen.“
    „Sie haben gar keine andere Wahl.“
    „Lassen Sie sie gehen“, sagte Erin leise und mit heiserer Stimme. „Bitte.“
    Er schüttelte den Kopf, als hätte sie ihn beleidigt. „Trauen Sie mir wirklich zu, ein unschuldiges Kind zu töten?“
    Erin war sich nicht sicher, warum, aber sie tat es nicht. Wenn DiCarlo wirklich vorgehabt hätte, Stephanie zu töten, hätte er es sicherlich vor ihren Augen getan, um irgendeine Art perverser Befriedigung daraus zu ziehen. Um sie leiden zu sehen. Ihr fiel ein Stein vom Herzen.
    DiCarlo wandte sich an den Mann zu ihrer Rechten. „Setzen Sie das Kind ins Auto.“ Dann sah er den Mann auf der anderen Seite an. „Ich treffe Sie draußen beim Hubschrauber, wenn ich hier fertig bin.“
    Die beiden Gangster traten zurück und ließen sie allein mit DiCarlo. Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass dieser Mann sie tatsächlich umbringen würde. Dass sie Nick nie wiedersehen würde. Nie wieder erleben würde, wie er sanft ihren Namen aussprach oder sie anlächelte. Sie würde ihm wehtun. Genau wie er es befürchtet hatte. Die Ironie des Schicksals trieb ihr die Tränen in die Augen.
    Doch gleichzeitig fragte sich die Polizistin in ihr, ob er die Aufnahme gefunden hatte und vielleicht schon auf dem Weg war. Und ob es ihr irgendwie gelingen konnte, an den Revolver in ihrem Knöchelhalfter zu kommen.
    „Auf den Boden, Officer McNeal.“
    Er wird mich töten, dachte sie seltsam gelassen. Eine Hinrichtung. Das war sein Markenzeichen. Erin wurde übel.
    „Auf den Boden mit Ihnen, oder ich erschieße Sie auf der Stelle.“
    Unfähig, sich zu bewegen, starrte sie DiCarlo an. Wie war es nur so weit gekommen? „Tun Sie es nicht“, sagte sie. Deutlich spürte sie das Halfter an ihrem rechten Knöchel.
    „Entgegen landläufiger Meinungen macht es mir keinen großen Spaß zu töten. Vor allem keine Frauen. Aber ich glaube fest an das Prinzip ‚Auge um Auge, Zahn um Zahn‘. Abgesehen davon habe ich einen Ruf zu verlieren. Und jetzt runter auf den Boden, wenn ich bitten darf, damit wir diese unerfreuliche Angelegenheit endlich hinter uns bringen können.“
    Nick zog auch dem letzten Gangster eine mit dem Schlagstock über, als dieser gerade dabei war, in die Limousine zu steigen. Nur ein einziger lautloser Schlag, und der Mann fiel zu Boden wie ein Sack Mehl. Nick entwaffnete ihn, fesselte ihn an das Untergestell des Wagens und ließ ihn draußen im Regen liegen.
    Dann riss er die Tür auf und betete, dass er seine Tochter in der Limousine finden würde. Stephanie schrie auf, und es ging ihm durch und durch. Sie lebte! Er sank vor ihr auf dem schlammigen Boden auf die Knie und nahm sie fest in seine Arme. Tränen brannten in seinen Augen, und eine Welle der Erleichterung ging durch seinen Körper.
    „Mein Engel.“ Er küsste sie auf die Wange, dann auf die Stirn und den Kopf. „Geht es dir gut?“ Seine Stimme zitterte, als er die Augen schloss und ihren wundervoll süßen Duft einatmete.
    „Daddy.“ Sie schluchzte in seinem Arm. „Daddy, ich habe solche Angst.“
    „Es ist okay, Honey. Ich bin ja da. Du bist in Sicherheit.“ Er schloss die Arme fest um sie. „Haben Sie dir wehgetan?“
    „Nein, aber diese Männer waren sehr gemein. Sie haben schlimme Sachen gesagt.“ Entschlossen, sich nicht von seinen Emotionen überwältigen zu lassen, machte er sich auf Armeslänge von ihr los. „Wo ist Erin?“
    „Sie ist in dem großen Gebäude mit einem anderen Mann. Ich glaube, er ist sehr böse. Sie haben Erin gefesselt, aber sie hat gar keine Angst gehabt.“
    „Ich muss ihr helfen. Ich werde dich jetzt zu dem Maisfeld bringen. Dort kannst du dich verstecken, bis ich wiederkomme. Okay?“
    Sie wischte sich die Nase mit dem Ärmel ab und nickte. „Ich habe immer noch Angst.“
    „Alles wird gut. Ich verspreche es.“ Er ließ sie nur ungern allein zurück, aber er hatte keine andere Wahl. Nick zog sich die Jacke aus und legte sie ihr über. „Hier hast du meine Jacke, damit du nicht nass wirst.“
    „Okay.“
    Er hob sie auf den Arm und ging zu dem nur wenige Meter entfernten Maisfeld. Nachdem er einige Reihen hineingegangen war, blieb er stehen und setzte sie sanft auf den Boden. Als sie zu ihm aufsah, brach es ihm das Herz.
    „Bitte lass mich nicht allein, Daddy“, flüsterte sie. „Ich habe Angst.“
    Nick sank vor ihr auf die Knie, zog sie in seine Arme und hielt sie fest.

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