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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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Danny noch an seine Frau, noch an seine beiden Kinder gedacht.“
    „Ein Cop kann seinen Job nur dann machen, wenn er den Kopf frei hat und …“ „Ich habe nicht rechtzeitig abgedrückt! Erst als es zu spät war und wir beide bereits am Boden lagen.“
    „Warum haben Sie gezögert, McNeal?“
    Überrascht blinzelte sie ihn an.
    „Der Schütze … er war fast noch ein Kind …“
    Plötzlich fügten sich einige Puzzleteile in Nicks Kopf zu einem Bild zusammen, und ihm wurde einiges klar. „Sie sind nicht der erste Cop, der aus diesem Grund gezögert hat“, sagte er.
    „Hören Sie, Nick. Ich weiß, dass Sie mir helfen möchten. Aber das tun Sie nicht. Ich kann Ihren Psychoquatsch nicht gebrauchen. Ich werde schon allein damit fertig.“
    Er schnaubte verächtlich. „Das sehe ich.“
    Ihre Nasenflügel bebten vor Wut. „Sparen Sie sich Ihren Sarkasmus. Es hat mir grade noch gefehlt, dass Sie …“
    „Sie müssen nicht allein damit zurechtkommen. Wie kann ich Ihnen das nur klarmachen?“
    „Ich allein bin dafür verantwortlich, dass mein Partner angeschossen wurde, also werde ich auch allein damit fertigwerden.“
    „Danny Perrine ist nicht der Einzige, der in der Nacht angeschossen wurde, McNeal. Auch Sie haben eine Kugel kassiert. Sie haben Ihr Leben riskiert. Die Narbe ist der Beweis dafür. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, dass Sie Ihnen beiden vielleicht das Leben gerettet haben?“
    „McNeal, die Heldin? Hört sich wirklich gut an, Chief, aber wir wissen beide, dass es nicht so war.“
    Frustriert fuhr Nick sich mit den Fingern durch die Haare. „Wissen Sie, McNeal, wenn wir nicht in Logan Falls wären, würde ich Sie sofort vom Dienst suspendieren. Und zwar schneller, als Sie gucken können.“
    Sie lachte trocken. „Passen Sie bloß auf, dass mein Selbstvertrauen keine Höhenflüge bekommt.“
    „Sie machen sich selbst das Leben unnötig schwer.“
    „Lassen Sie es sein, Nick. Ich möchte nicht mit Ihnen drüber reden. Ich möchte …“
    „Es verdrängen? Wir wäre es, wenn Sie zur Abwechslung mal offen und ehrlich zu mir sind und aufhören, sich etwas vorzumachen?“
    „Nicht gut.“
    „Stattdessen baden Sie lieber in Selbstmitleid? Das hätte ich Ihnen eigentlich gar nicht zugetraut.“
    „Das ist nicht fair. Es war nicht einfach für mich.“
    „Oh, kommen Sie mir bloß nicht so. Hat Ihnen noch keiner gesagt, dass das Leben nicht immer fair ist?“
    „Ich weigere mich, mit Ihnen weiter darüber zu diskutieren.“
    Sie drehte sich um und wollte in die Küche gehen, doch Nick packte sie am Oberarm und zwang sie, ihn anzusehen. Warum begriff sie denn nicht, dass er nur versuchte, ihr zu helfen?
    „Sie sind ein guter Cop“, sagte er. „Sie sind mutig und tapfer, und Sie haben eine vielversprechende Zukunft vor sich. Aber Sie müssen sich selbst die Zeit zur Heilung geben und sich damit abfinden, dass im Leben manchmal unschöne Dinge passieren, die wir nicht kontrollieren können.“ Er verzog das Gesicht, als er dabei an die harte Realität der letzten drei Jahre seines eigenen Lebens dachte. Doch zum Glück ging es hier nicht um seine, sondern um ihre Probleme. Und das war ihm mehr als recht.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, sah Nick die Tränen in ihren Augen schimmern. Ergriffen starrte er sie an. Er konnte sich nicht entscheiden zwischen dem Impuls, sie zu trösten, und seinem plötzlichen, unbändigen Bedürfnis nach Distanz.
    „Jetzt fangen Sie mir bloß nicht an zu weinen, McNeal.“
    „Ich weine nicht .“ Sie versuchte sich wegzudrehen, sodass er ihre Tränen nicht sehen konnte, doch er hielt sie fest.
    „Sie sind ein Mitglied meines Teams“, sagte er. „Ich bin für Ihre Sicherheit verantwortlich. Ich bin auf Ihrer Seite, sehen Sie das denn nicht?“
    „Ich kann darüber jetzt nicht reden.“ Sie wischte sich die Tränen mit der Rückseite ihrer Hand aus dem Gesicht. „Lassen Sie mich endlich los. Das Ganze ist auch so schon demütigend genug.“
    Er hatte nicht vor, ihre Tränen an sich heranzulassen. Aber zu sehen, wie diese starke Frau sich vor ihm in ein zitterndes Nervenbündel verwandelte, ließ ihm keine Wahl. Dabei wollte er weder daran denken, welche körperlichen Schmerzen ihr die Kugel bereitet haben musste, noch daran, welche Seelenqualen sie durchlitten hatte. Und am allerwenigsten daran, was das auf körperlicher und – noch viel schlimmer – auf emotionaler Ebene in ihm auslöste.
    Trotzdem konnte er nicht anders, als die Arme nach ihr

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