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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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„Wo ist Stephanie?“
    „Sie haben sie, Chief. Großer Gott, sie haben sie.“

13. KAPITEL
    Es war die Angst, die sie geweckt hatte, das spürte sie ganz deutlich. Sie konnte sie riechen, so wie Schießpulver, das nach einem tödlichen Schuss in der Luft hing. Erin setzte sich auf und zog die Decke hoch, um ihren nackten Oberkörper zu bedecken. „Nick?“
    Er stand im Dunklen in der Mitte des Raumes. In dem spärlichen Licht, das von draußen durch die Fenster drang, sah sie, dass er eine Hose, aber kein Hemd trug. Er hielt sein Handy fest ans Ohr gepresst. Ein unbehagliches Gefühl stieg in ihr auf.
    „Wann?“, rief er ins Telefon.
    Erin schwang sich aus dem Bett und begann, ihre Kleidung zusammenzusuchen. Großer Gott, was war passiert? Warum telefonierte Nick? Warum sprach er so laut? Sie sah auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht.
    Nick stieß einen Fluch aus.
    Sogar von der anderen Seite des Raumes konnte sie hören, wie schwer er atmete. Sie stieg in ihre Jeans und zog das T-Shirt über den Kopf. „Nick, was ist los? Was ist passiert?“
    „Oh nein“, hörte sie seine Stimme in der Dunkelheit. „Oh nein. Nein! “
    Erin schaltete das Licht ein. „Nick?“
    Er ließ das Telefon sinken, wandte sich von ihr ab und lehnte sich gegen den Schrank, als habe er plötzlich kaum noch die Kraft, sich auf den Beinen zu halten.
    „Was geht hier vor?“, fragte sie.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als er den Kopf hob. Er war kalkweiß im Gesicht. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sie spürte seine Gewaltbereitschaft, die ihn wie eine bedrohliche, dunkle Aura umgab.
    Als sich ihre Blicke trafen, trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück. Pure Mordlust funkelte in seinen Augen. Das Herz hämmerte in ihrer Brust.
    „Steph und Mrs T.“, sagte er heiser. „Sie sind nie in Indianapolis angekommen.“
    Verwirrt sah Erin ihn an. Es dauerte einen Moment, bis die Bedeutung seiner Worte zu ihr durchgedrungen war, doch dann traf es sie mit der Wucht eines Güterzuges.
    „Oh Gott. Oh nein .“ Sie fühlte sich, als habe sie einen Schlag in die Magengrube bekommen. Sie presste ihre Hand auf den Magen und tat einen weiteren Schritt rückwärts. „Bitte sag, dass das nicht wahr ist …“
    „Hector und Em geht es gut. Aber der Bastard hat meine Kleine.“
    Erin wollte die Antwort nicht hören, doch sie musste es wissen. „DiCarlo?“
    Ohne Vorwarnung schlug er in den Spiegel am Kleiderschrank. Glas splitterte und flog durch die Luft.
    „Nick!“
    „Warum ausgerechnet sie , verdammt?“, knurrte er.
    „Nick …“
    „Wenn er ihr was antut, bringe ich den Scheißkerl um. Ich werde ihn mit meinen eigenen Händen erwürgen.“
    „Hör auf. Bitte.“
    „Ich muss sie finden.“
    Erin sah das Blut an seinen Knöcheln und versuchte, gegen die Welle der Angst anzukämpfen, die sie fortzuspülen drohte. „Beruhige dich …“
    „DiCarlo ist zu weit gegangen.“ Nicks Stimme war tief und bedrohlich.
    Sie starrt ihn an. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie meinte, er müsse es hören können. „Wie ist es passiert?“
    „Eine Limousine hat sie von der Straße gedrängt.“
    „Wir werden sie zurückholen.“
    „Ich hätte wissen müssen, dass es dazu kommt.“ Er sah blass aus, angeschlagen. Und so gefährlich wie eine Giftschlange, die bereit war, jeden Moment anzugreifen. „Ich hätte für sie da sein sollen. Und ich war es nicht. Genau wie in der Nacht des Unfalls.“
    Die Angst und der Schrecken, die ihm ins Gesicht geschrieben standen, spiegelten ihre eigenen Emotionen wider. Egal, wie sehr sie sich bemühte, sich in den Griff zu bekommen, sie spürte, dass ihr langsam die Kontrolle entglitt, wie Sand, der ihr durch die Finger rann. „Es ist nicht deine Schuld.“
    „Dafür ist jetzt keine Zeit“, sagte er barsch.
    Erins Magen zog sich zusammen, und ihr wurde übel. Es war ihre Schuld, dass Stephanie da mit reingezogen worden war!
    „Ich muss zur Wache“, sagte er.
    „Ich komme mit.“
    „Du bleibst hier“, befahl er. „Ich will nicht, dass DiCarlo dich auch noch in die Hände bekommt.“ Schweigend hob er sein Uniformhemd auf. Betäubt vor Schmerz sah sie ihm dabei zu, wie er es mit zitternden und blutigen Fingern zuknöpfte.
    Ohne sie anzusehen, schnallte er sich das Pistolenhalfter um. „Niemand weiß, dass du hier bist. Lass niemanden rein, außer mir. Und halt deine Waffe griffbereit. Ist das klar?“
    Seine Worte drangen kaum zu ihr durch, doch dann wurde ihr die schreckliche Wahrheit

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