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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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über die Spulen gehen lassen, wie es uns paßt. Ich denke, wir könnten dann auch auf noch größere Entfernungen wirken, ohne daß wir unseren eigenen Kopf zu Hilfe nehmen müßten.«
    »Da hast du ja wohl recht, Marian. Meiner Meinung nach hat auf dem verlorengegangenen Teil von Allgermissens Tonband ein in schnellem Wechsel verschiedener Wellenlängen gegebener Ankündigungsbefehl gestanden, der Menschenhirne verschiedenster Eigenschwingung auf die gewünschte Welle abstimmte. Ich kann mir denken, daß das ganz interessante Versuche für uns werden könnten. Jetzt, wo wir vollkommen eingerichtet sind, habe ich Zeit, mich damit zu beschäftigen.«
    Schon in der folgenden Nacht mußte ihr Verstärker zum zweiten Male seine Künste zeigen. Sie lagen in festem Schlaf, als der Hund, der vor der Hütte angebunden war, kräftig anschlug. Murrend stand Georg auf, öffnete das Fenster und befahl dem Hund, still zu sein. Doch der ließ sich durch nichts beruhigen. Instinktmäßig ging Georg vom Fenster zurück und schaltete einen Hebel ein.
    »Na, Georg, was machst du da?« rief Marian, der jetzt erst munter wurde. »Meinst du, der Nero draußen witterte einen Menschen in der Nähe?«
    »So ganz ausgeschlossen ist das nicht«, sagte Georg, »ich will mal nachsehen, bleibe du ruhig hier und … denke dran!«
    Georg warf sich einen Mantel um, zündete eine Laterne an und trat vor die Tür. Draußen nahm er den Hund an die Leine, flüsterte ihm zu: »Such, Nero!«
    Sofort warf sich der Hund in den Riemen und zog mit voller Gewalt in die Dunkelheit los.
    Da glaubte Georg etwas Dunkles vor sich zu erblicken. Er hob die Laterne und sah einen Menschen. Noch ein paar Schritte näher, und da … stand Herr Alfred Forbin!
    »Ah, guten Abend, Herr Forbin! Haben Sie sich verirrt oder wollten Sie mich wirklich so spät noch besuchen? Vielleicht gar mir ein neues, günstiges Angebot machen … Einerlei! Bitte, kommen Sie mit.«
    Es wäre zweifellos sehr interessant gewesen, das Gesicht Forbins in diesem Augenblick zu fotografieren. Schrecken, Wut, Scham, Ärger zeichneten sich darin ab. Doch als er in die Hütte kam, hatte er sich wieder völlig in der Gewalt. Er war sogar in bester Laune, als er Marian begrüßte und mit guter Schauspielerkunst einen Wortschwall vom Ausflug zur Hohen Alm … in die Irre gelaufen und so weiter vom Stapel ließ.
    Da es bei der starken Dunkelheit ausgeschlossen war, noch den Rückweg nach dem Dorf anzutreten, wurde er aufgefordert, in der Hütte zu übernachten. Während Georg und Forbin am Tisch saßen und sich angeregt unterhielten, ging Marian in den Nebenraum. Als er nach einiger Zeit zurückkam, nickte er Georg zu.
    »Ja, Herr Forbin, fürstliche Unterkunft können wir Ihnen leider nicht bieten«, sagte Georg. »Ich habe Ihnen drüben in unserem Labor ein notdürftiges Lager zurechtmachen lassen. Bitte, kommen Sie mit.«
    Forbin freute sich innerlich wie ein Schneekönig, als er dies hörte. Ein Griff an seine rechte Hosentasche überzeugte ihn, daß die elektrische Taschenlaterne und der kleine Fotoapparat vorhanden waren. Daß über seinem Lager ein paar Drähte gespannt waren, beachtete er nicht weiter. —
    Als Alfred Forbin am nächsten Morgen erwachte, glaubte er in seinem ganzen Leben nie so gut und fest geschlafen zu haben wie in dieser Nacht. Taschenlampe und Fotoapparat waren gänzlich unbenutzt geblieben. —
    Kaum, daß er außer Hörweite der Hütte war, brachen die beiden in unbändiges Gelächter aus.
    »Der Scherz war wirklich hervorragend, Marian. Er entschädigt uns für die nächtliche Ruhestörung und dafür, daß immer einer von uns am Verstärker sitzen mußte, um Forbin in tiefen Schlaf zu wiegen und darin zu halten.« —
    Mochten bei jenem rätselhaften Abenteuer Forbins auch anderen die Ohren geklungen haben? Herr Forestier und Frau Helene, die im Restaurant des Hotel Bristol in München saßen, unterbrachen ihr Gespräch über Erinnerungen an Monte Carlo. Ob Forbin wohl die Hütte ausfindig gemacht habe, ob er nicht bald käme? dachten und fragten sie gleichzeitig. Forestier machte den Vorschlag, auf jeden Fall zu warten, bis Forbin käme.
    Er schaute Helene mit verlangenden Blicken an. Ein ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Mit Wohlgefallen betrachtete sie ihr Bild im großen Pfeilerspiegel gegenüber. Jung, schlank, hübsch, konstatierte sie befriedigt.
    Alles hinreichend, sich die Männer zu unterwerfen. Rechnete sie noch dazu, was in ihrem Innern an geheimen

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