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Der Befehl aus dem Dunkel

Der Befehl aus dem Dunkel

Titel: Der Befehl aus dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Sie, Herr Major, sitzen jetzt unter der Eingangsantenne, Sie, Herr Clennan, unter dem Ausgang des Verstärkers.
    Bitte, Herr Dale«, Georg ging zu einem Schalter, »denken Sie etwas, sobald ich eingeschaltet habe.«
    Clennan hatte einen Block gegriffen, horchte mit gespanntem Gesicht und schrieb. Ab und zu ging ein leichtes Lächeln über seine Züge. Nach einer Weile schaltete Georg den Apparat ab.
    »Nun, meine Herren?«
    Clennan stand auf und ergriff Georg an beiden Händen.
    »Mann, was haben Sie da geschaffen!« Auch Dale, der inzwischen das von Clennan Geschriebene überlesen hatte, trat jetzt zu Georg und schüttelte ihm die Hand.
    »Besser als Ihre verwickelten technischen Ausführungen, die mir ja leider zum größten Teil zu hoch waren, hat mir der gelungene Versuch den Beweis für Ihre Kunst erbracht.«
    »Was war denn das, was Sie heute nacht von dem vorüberfahrenden chinesischen Kreuzer ›Ito‹ hörten und was Sie so ungewöhnlich erregt hat?« wollte Clennan nun wissen.
    Georg nahm den Block, auf dem er seine Notizen gemacht hatte, legte ihn auf den Tisch und bat Clennan und Dale, die Aufzeichnungen zu lesen.
    In diesem Augenblick kam Marian in die Kabine.
    »Gut, daß du kommst, Marian, ich habe auch mit dir zu sprechen. Ich gehe auf Deck, meine Herren. Lesen Sie inzwischen bitte alles das. Ich bin in kurzer Zeit wieder hier.«
    Als Georg nach einiger Zeit wieder in die Kabine kam, fand er die beiden in höchster Erregung. Dale stand auf und trat zu ihm.
    »Ach, hätte ich doch alles mitangehört! Vieles, was Sie nicht begriffen haben, würde mir wohl verständlich gewesen sein. So sind viele und anscheinend sehr wichtige Dinge nur zu erraten.
    Das eine ist mir klar. Über die Person dieses mysteriösen Turi Chan werde ich sofort durch unseren Nachrichtendienst Erkundigungen einziehen. Das wird nicht schwer sein, nach den Anhaltspunkten, die wir hier haben. Umgehend werde ich der Regierung ausführlichen Bericht erstatten.«
    »Herr Major, bitte kommen Sie schnell! Um Gottes willen, was lese ich hier!«
    Dale eilte zu Clennan. Der deutete mit dem Finger auf ein paar Zeilen, die sie bisher noch nicht gelesen hatten.
    »Ist das möglich? Ein solches Verbrechen! Was machen wir?«
    Dale überflog die Zeilen und fuhr einen Schritt zurück.
    »Diese Verbrecher! So also ist es gewesen!«
    Georg starrte von einem zum andern.
    »Meine Herren, was bedeuten denn die Worte, die ich da aufgeschrieben habe?«
    Clennan hob die Hand. »Vor ein paar Stunden erreichte uns eine Funknachricht der australischen Regierung. Der neue Kreuzer ›Brisbane‹ ist im Hafen von Talufuata bei einem starken Sturm in die Luft geflogen. Fast die gesamte Besatzung ist ertrunken.«
    Dale, der hin und her gelaufen war, blieb jetzt stehen.
    »Was ist zu tun, meine Herren? Es ist klar, daß das Verbrechen so geschickt eingefädelt wurde, daß nicht die Spur eines Verdachts auf China fallen wird. Und doch … Sind wir nicht verpflichtet, unserer Regierung Aufklärung zu geben? Wir wissen doch, wie es geschah.«
    Er unterbrach sich. Ein Steward kam herein und überreichte Clennan eine Depesche: »Von den 2130 Mann der Besatzung des gesunkenen Kreuzers ›Brisbane‹ sind nur vier Leute gerettet. Die Hälfte davon hat so starke Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Am Strande von Talufuata wurden von Eingeborenen Sprengstücke von Minen gefunden.«
    Clennan reichte die Depesche wortlos Dale.
    »Natürlich!« meinte dieser ironisch. »So muß es gewesen sein! Ein paar Treibminen sind durch einen unglücklichen Zufall gegen die ›Brisbane‹ getrieben worden und haben die Katastrophe verursacht.
    Aber nochmals, meine Herren! Diesen frechen Betrug dürfen wir nicht ruhig mitansehen, wo wir wissen, daß ein chinesisches U-Boot die Treibminen vor der ›Brisbane‹ ausgelegt hat.«
    Clennan zuckte die Achseln und sah zu Georg hinüber.
    »Ich glaube«, begann er zögernd, »daß Herr Astenryk anderer Meinung ist. Und ich, Herr Major, bin auch dagegen, wenn auch aus anderen Gründen.«
    Dale wollte aufbrausen, doch Georg legte beruhigend die Hand auf seinen Arm.
    »Hören Sie mich bitte erst einmal in Ruhe an, Herr Major. Gewiß, Sie haben recht. Ich wäre in der Lage, klipp und klar den Beweis zu erbringen, daß dies abscheuliche Verbrechen von chinesischer Seite inszeniert und durchgeführt ist. Dazu müßte ich aber meine Erfindung bis in alle Einzelheiten publizieren. Das ist allein schon eine höchst bedenkliche Sache.

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