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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eingeprägt. Mitzuerleben, wie ein einfacher Menschenabkömmling ohne besonderes Geschick oder Begabung den siebenarmigen Riesen tötet, hat mich tief beeindruckt. «
    » Lasst es gut sein. Schmeicheleien hat es danach genug für mich gegeben, wie Ihr Euch vielleicht noch erinnert! Da erschlägt man eine Bestie, und ehe man sichs versieht, wird man zum Hochkönig erhoben. «
    » Aber beim nächsten Mal wirst du dieses Amt nicht ablehnen! «
    » Ihr habt mit Brass Elimbor gesprochen! «
    » Der Plan, den wir verfolgen, stammt von uns beiden, wenn ich das in aller Bescheidenheit sagen darf. Auch wenn Brass Elimbor mich erst davon überzeugen musste, dass nur die Hilfe eines großen Eldran für die nötige Überzeugungskraft sorgen kann. Und ich muss natürlich auch zugeben, dass mein Anteil an diesem Plan schlussendlich doch etwas kleiner ist als der unseres obersten Schamanen. «
    Arvan zuckte mit den Schultern. » Darauf kommt es nicht an « , meinte er. » Die Hauptsache ist doch, dass die Magie der Elben zur Verfügung steht, um Ghool zu besiegen. «
    Eandorn machte ein ziemlich skeptisches Gesicht. » Was die Magie von uns Elben angeht, so habe ich inzwischen immer weniger Vertrauen darauf. Und das liegt nicht nur daran, weil einige unserer besten Magier und Schamanen nach dem Einsatz von Reboldirs Zauber während der Schlacht an der Anhöhe der drei Länder jämmerlich an Entkräftung starben. «
    » Aber ohne die Magie der Elben besteht überhaupt keine Möglichkeit, Ghool zu vernichten. Das dürfte wohl feststehen. «
    » Ja, das mag sein. Wir werden sehen. Jedenfalls freue ich mich, dich wiederzusehen– und wer weiß, vielleicht werden erstmals in der Geschichte Athranors ein König und ein Kronprinz der Elben einem Hochkönig aus dem Volk der Menschen folgen. «
    Arvan schluckte. » So weit ist es noch lange nicht. «
    Eandorns Blick glitt zum Stuhl in Arvans Quartier. Dort hatte der sein Schwert, sein dickes Wams und den Elbenstab abgelegt. Das Interesse des Elbenprinzen galt wohl besonders Letzterem.
    Er ging auf den Stuhl zu und betrachtete das Artefakt mit einer gewissen Scheu, die Arvan nicht erklärlich war.
    » Das ist er also… die Quelle unserer Hoffnung, das Erbe unseres Ersten Königs. «
    » Es ist nur noch ein Stück Holz, werter Eandorn « , gab Arvan zu bedenken.
    » Sind die Dinge nur das, was wir in ihnen sehen– oder sehen wir nicht, was tatsächlich in ihnen steckt? Wer will das schon mit Sicherheit sagen. Allein du und ich haben so unterschiedliche Augen, dass wir unmöglich zu denselben Schlüssen über unsere Umgebung kommen können. «
    » So komplizierte Gedanken mache ich mir nicht « , gestand Arvan. » Und was diesen Stab angeht, so hätte ich ihn weggeworfen, wenn Lirandil mich nicht daran gehindert hätte. «
    » Darf ich ihn einmal in die Hand nehmen, Arvan? Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, ihn zu tragen, und König Elbanador seinerzeit gewiss gute Gründe hatte, um… «
    » Ich habe nichts dagegen « , sagte Arvan. » Wie gesagt, es ist nur ein Stück Holz mit ein paar Runen darauf. Brass Elimbor wird Euch gewiss nichts anderes gesagt haben. «
    » Brass Elimbor sagt mitunter seltsame Dinge, werter Arvan. Und ich will gar nicht erst behaupten, dass ich alles davon wirklich verstehe. «
    Eandorn nahm den Elbenstab. Er strich darüber. Anders als bei Brass Elimbor begannen die Runen daraufhin allerdings nicht magisch zu leuchten. Der Stab blieb, was er war: ein gewöhnliches Stück Holz. » Eigenartig zu wissen, dass dieses Artefakt vielleicht die letzte Hoffnung der Elbenheit und aller anderen Völker von Athranor ist. «
    » Könnt Ihr irgendetwas erspüren, mein Prinz? « , fragte Arvan. » Ihr seid doch ein Elb und habt um so vieles empfindlichere Sinne als ich. Ist da noch irgendetwas an Kraft oder… « Arvan brach ab und zuckte mit den Schultern. » Irgendetwas Besonderes? «
    Eandorn schüttelte den Kopf. » Das einzig Besondere ist die Vergangenheit, die dieses Holzstück hat. Es wurde schließlich aus einem Baum gefertigt, den Elbanador selbst einst pflanzte. « Der Prinz schloss für einen Augenblick die Augen. Dann gab er den Stab an Arvan zurück. » Aus irgendwelchen Gründen, die wohl nur unser nach Eldrana entschwundener Erster König kennt, bist du zum Erben dieses Gegenstandes bestimmt. Ganz gleich, ob das nun Schicksal, Bestimmung, der Wille der Götter oder was auch immer sein mag. «
    Arvans Hand schloss sich um den Elbenstab.
    » In meinem Leben hat

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