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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eigentlich alles mehr mit Zufall und Ungeschick zu tun als mit Schicksal oder Bestimmung « , erklärte er. » Wo ist eigentlich Euer Vater– König Péandir? War er nicht mit Euch an Bord der Tharnawn ? «
    » Er bevorzugt dieses Mal den Landweg, um zum Fest des Ersten Elbenkönigs Elbanadors Burg zu besuchen. Irgendwann in den nächsten Tagen oder Wochen werden sie eintreffen– ebenso wie die anderen Mitglieder des Thronrats. «
    » Die werden nicht leicht zu überzeugen sein. «
    » Du hast bei deinem Besuch am Elbenfjord doch einige von ihnen kennengelernt. Prinz Sandrilas, Herzog Palandras, Fürst Bolandor– alles sehr konservative Gefolgsleute meines Vaters, die ebenso wie er davon überzeugt sind, dass im Elbenreich alles bleiben kann, wie es ist, und uns nichts geschehen kann, wenn wir alles ignorieren, was sich in den Ländern jenseits des Elbengebirges an Schrecklichem ereignet. Das Wort eines vergleichsweise jungen Thronfolgers, wie ich es bin, hat da kein Gewicht. In ein oder zwei Zeitaltern, so denken sie, werde ich mich ihnen angepasst haben und die gleichen Ansichten vertreten. Für sie bin ich ein noch nicht einmal fünfhundertjähriges Kind, dem man seinen Trotz lässt und dessen Warnungen man ignorieren kann. «
    » Das hört sich an, als wärt Ihr tief zu bedauern, Prinz Eandorn. «
    » Ich will nicht übertreiben. «
    » Wisst Ihr, was mich rasend macht? Ich dachte, dass Brass Elimbor mich nur zu einem kurzen Aufenthalt ins Elbenreich mitnimmt, und dann erfahre ich, dass sich das alles viel länger hinziehen wird. Während meine Gefährten in Utor festsitzen, bin ich hier zur Untätigkeit verdammt. Gleichzeitig beginnt Ghool seine Herrschaft von Neuem zu errichten, während sich hier einige erhabene Elben eine schier endlos lange Zeit für ein paar im Grund genommen doch sehr einfache Entscheidungen lassen! «
    » Nein, Arvan. Da irrst du dich. Sie lassen sich keine Zeit mit ihren Entscheidungen, sie haben sich längst entschieden. Nur leider für das Falsche. Und an dir wird es liegen, ob man sie doch noch vom Gegenteil überzeugen kann! «

Eine kurze Regentschaft
    Die Schlacht hatte den ganzen Tag und die folgende Nacht gewütet. Jetzt dämmerte erneut der Morgen. Der Regen hatte aufgehört. Nebel hing über den umliegenden Anhöhen, auf die sich die Dämonenreiter zurückgezogen hatten. Allerdings nur, um sich zur nächsten Angriffswelle zu formieren.
    Angriffswelle auf Angriffswelle hatte das Ritterheer der Beiderländer und Ambalorer abgewehrt. Es hatte empfindliche Verluste gegeben.
    König Kalamtar von Ambalor ahnte jedoch, dass das Schlimmste noch vor ihnen lag. Grimmig sah er auf das Schlachtfeld vor ihnen, das von Leichen übersät war. Erschlagene und in Stücke gerissene Ritter waren ebenso darunter wie getötete Dämonenkrieger. Der Echsenhund, der König Candric zerfleischt hatte, war seinerseits von einer ganzen Salve von Armbrustbolzen niedergestreckt worden. Dutzende von Lanzen hatten ihn darüber hinaus aufgespießt. Das Reittier von Urroch war mindestens genauso schwer zu töten gewesen wie sein Reiter. Aber wenn dem König auch niemand mehr hatte helfen können, so war er doch zumindest gerächt worden.
    Die Magische Lanze hatte mittlerweile Kalamtar an sich genommen. Ein blutiges Stück Stahl mit gebrochenem Schaft. Aber das spielte keine Rolle. Auch in diesem Zustand blieb die Waffe ein Symbol.
    Zwar hatte niemand Kalamtar bislang zum Hochkönig gewählt, aber er war eigentlich überzeugt davon, dass ihm diese Rolle ganz von allein zufallen würde.
    Aber all das konnte man irgendwann nachholen. Jetzt ging es nur darum, wer das inzwischen schon ziemlich zusammengeschmolzene Heer aus Beiderländern und Ambalorern befehligte.
    Zwar war Herzog Damvan mit seinen Beiderländern gegenüber den Ambalorern in einer überwältigenden Mehrheit, aber da man Kalamtar inzwischen den Königstitel übertragen hatte, war er dem Herzog eindeutig übergeordnet. Und der Ambalorer ließ keine Gelegenheit aus, um das deutlich zu machen.
    Herzog Damvan trieb sein Pferd auf den König zu. Er war zuvor die neu formierte Abwehrfront der Panzerreiter entlanggeritten. Die nächste Angriffswelle der Dämonenreiter konnte nicht lange auf sich warten lassen.
    Damvan klappte das Visier seines Helms hoch, als er König Kalamtar erreichte. » Unsere Männer sind bereit! « , rief er.
    » Gut « , murmelte dieser grimmig und ebenfalls mit offenem Visier. Die Hand des Königs umfasste den Schwertgriff. Er

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