Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Maschinen.
    » Die Bedienungsmannschaften bestehen aus vierarmigen Gnomen « , stellte Lirandil fest. » Jeder von ihnen genauso breit wie hoch. Und ich frage mich, was das für eine Magie ist, die sie da betreiben… Eigenartig! «
    Jeweils ein Dutzend dieser Gnome saß auf verschiedenen Stellen im hinteren Drittel dieser großen Metallrohre. Dort ragten Hebel hervor, die jeweils nach rechts, links, vorn oder hinten bewegt wurden.
    » Diese vierarmigen Gnome waren im Heerlager immer sehr unangenehm « , meinte Whuon. Weder er noch Neldo konnten die Einzelheiten so genau erkennen, von denen Lirandil gesprochen hatte.
    Das galt allerdings nicht für die riesenhaften Treiber der großen Echsen, die die Kriegsmaschinen voranzogen. Diese Treiber glichen den Gnomen in ihrem Körperbau. Nur hatten sie zwei haarlose Köpfe mit sehr hoher Stirn und jeweils einem großen, rot leuchtenden Juwel, eingefasst von Haut und Fleisch wie der Zierstein an einem Schwertknauf oder einer Brosche. Es diente den ansonsten mit breiten, gebogenen Schwertern bewaffneten Treibern offenbar zur Disziplinierung der riesigen Echsen– und als Waffe. Wann immer eine der Zugechsen nicht schnell genug voranschritt, zum Stehen gebracht werden sollte oder die Richtung zu ändern hatte, schossen dünne, aber sehr helle rote Blitze aus den Juwelen hervor. Die Echsen stießen stöhnende Laute aus, wenn sie davon getroffen wurden.
    Ein Großteil der Krieger, die im Söldnerheer der Thuvasier von verschiedenen Seiten gegen die Mauern der Stadt anstürmten, wirkten zumindest aus der Entfernung von ihrer Gestalt her menschlich. Lirandil lauschte ihren fremden Sprachen. Sprachen, die zum überwiegenden Teil selbst er noch nie gehört hatte. Den Verteidigern waren sie in jedem Belang überlegen. Sie töteten schnell und gründlich. Harabans Truppen wichen überall vor ihnen zurück. Ihre Schwerter mussten von außerordentlicher Qualität sein. Nicht selten sah man Klingen und Schilde der Verteidiger unter ihren Hieben brechen. Ihre Armbrustschützen verwendeten Waffen, die mit einem Dutzend Stahlbolzen geladen wurden und diese dann auf einmal abschossen. Auch ihre Durchschlagskraft war ungewöhnlich groß, kein Schild, kein Harnisch, kein Helm schien vor ihnen zu schützen. Sie durchdrangen gerüstete Männer und töteten sogar noch hinter ihnen Stehende.
    Es gab außerdem sehr groß gewachsene, kräftige Krieger, die faustdicke Metallrohre trugen, die über einen Schlauch aus einem Stoff, der die Festigkeit und Geschmeidigkeit von gutem Leder hatte, mit einem aufgebläht wirkenden Rucksack verbunden waren. Aus den Metallrohren schoss hin und wieder Feuer, wie man es sonst nur aus Drachenmäulern kannte.
    Die Flammenzungen steckten nicht nur Gebäude in Brand, sie erfassten auch Hunderte von Kriegern. Aber im Gegensatz zum Feuer von Drachen ließen sich diese Flammen nicht löschen. Wie lebende Fackeln rannten die davon Getroffenen umher. Manche stürzten sich ins Wasser des Langen Sees. Aber Wasser schien diese besondere Art des Feuers nicht zu löschen, sondern noch mehr zu entfachen. Brennende Kriegselefanten liefen wie wahnsinnig durch die eigenen Reihen und trampelten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Die großen, von den Gnomen bedienten Rohre wurden nun an mehreren Stellen rund um die den Hof des Waldkönigs umgebende Stadt ausgerichtet.
    » Seht dort, ein Mond, der auf die Erde stürzt! « , rief Neldo aufgeregt und deutete fassungslos zum Himmel.
    » Das ist kein Mond, sondern ein Fesselballon « , erklärte Whuon. » Ein Befehlshaber der Magier– vielleicht der Meister des Krieges persönlich– befindet sich in der Gondel und gibt von dort aus seine magischen Gedankenbefehle. Ich weiß das, denn während meiner Zeit im Heer der Thuvasier wurde das geübt. «
    » Für einen thuvasischen Magier dürfte es nicht allzu schwer sein, die Windgeister zumindest so weit zu beeinflussen, dass der Ballon dorthin fliegt, wo er will « , meinte Lirandil. » Aber dass die Thuvasier die magische Kraft der Gewichtslosigkeit entdeckt haben, erschüttert mich in meiner Elbenehre… «
    In diesem Moment schossen Feuerstrahlen aus den Metallrohren hervor. Die Feuersbrunst erfasste aus verschiedenen Richtungen den turmförmig aufragenden Palast des Waldkönigs. Das gewaltige, aus dem Holz von Riesenbäumen errichtete Gebäude fing augenblicklich Feuer und loderte schon im nächsten Moment wie eine gewaltige Fackel auf.
    Die enorme Hitze war selbst für

Weitere Kostenlose Bücher