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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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flüsterte sie, zog ihn an sich und hielt ihn ganz fest. Der Junge schlang seine dünnen Ärmchen um ihren Hals, und sie wiegte ihn zärtlich in ihren Armen. Dann ließ sie ihn los und verließ hastig das Zimmer und die Wohnung, solange sie noch die Kraft dazu besaß.
    In Turn-Coupe angekommen, fuhr Regina zum Motel und bat um dasselbe Zimmer, in dem sie vorher gewohnt hatte. Betsy gab sich ziemlich reserviert, als sie ihr das Anmeldeformular hinschob. Einen Moment stand sie stumm da und beobachtete, wie Regina das Formular ausfüllte. Schließlich sagte sie: „Kane drehte schier durch, als Sie plötzlich verschwunden waren."
    „Oh ja?" bemerkte Regina. Ihr gleichmütiger Ton täuschte.
    Sie sah nicht auf, fieberte jedoch ungeduldig jedem weiteren Wort der Motelbesitzerin entgegen.
    „Er wollte schon die Polizei benachrichtigen, weil er fürchtete, man hätte Sie gekidnappt. Bis er dann von mir erfuhr, dass Sie abgereist waren. Ich musste ihm das Zimmer zeigen, damit er sich selbst davon überzeugen konnte. Und auch dann wollte er es noch nicht glauben. Er kapierte es erst, als er herausfand, dass Sie einen Flug nach New York gebucht hatten."
    „Er hat die Fluggesellschaften angerufen?" Regina hätte niemals gedacht, dass Kane so weit gehen würde.
    Betsy nahm das Anmeldeformular und die Kreditkarte entgegen, die Regina ihr hinschob. „Ich habe es für ihn gemacht, während er dort auf demselben Fleck stand, wo Sie jetzt stehen. Er war nicht glücklich über die Auskunft, das kann ich Ihnen sagen. Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn er herausfindet, dass Sie zurück sind."
    „War er verärgert?"
    „Er war außer sich, Schätzchen. Wie kommt es, dass Sie einfach verschwunden sind, ohne ihm Bescheid zu sagen?"
    „Ich ... habe nicht damit gerechnet, dass er es bemerken würde. Schließlich war ich nicht einmal vierundzwanzig Stunden weg." Es stimmte nicht ganz, was sie da sagte. Denn eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, zurückzukommen. Weil sie wusste, dass Kane früher oder später, auf jeden Fall aber während der Gerichtsverhandlung, von ihrer Verbindung zu Gervis erfahren würde. Und dann hätte es für ihn sowieso keine Rolle mehr gespielt, wohin sie verschwunden war.
    „Sie müssen noch einiges lernen über die Männer hier im Süden", bemerkte Betsy trocken. „Möchten Sie, dass ich Kane anrufe und ihm sage, dass Sie zurück sind?"
    Oh Gott, nur das nicht, dachte Regina, die es bei dem Gedanken mit der Angst zu tun bekam. Zumal sie Betsy ansehen konnte, wie erpicht sie darauf war, Kane die Nachricht zu überbringen. Hastig sagte sie: „Ich werde ihn gleich selbst von meinem Zimmer aus anrufen."
    Natürlich rief sie Kane nicht an. Erst einmal brauchte sie Zeit zum Nachdenken. Nach all dem, was sie von Betsy erfahren hatte, musste sie sich genau überlegen, was sie Kane sagen wollte. Wenn er tatsächlich so wütend auf sie war, durfte sie keinesfalls mit der Tür ins Haus fallen. Sie musste all ihren Mut zusammennehmen und dann einen günstigen Augenblick abwarten, um ihr Anliegen vorzubringen. Sie durfte keinen Fehler machen. Alles hing davon ab, dass Kane ihr zuhörte, ihr half. Sie wusste nicht, was sie machen sollte, wenn er sich weigerte.
    Als eine knappe Stunde später an ihre Zimmertür geklopft wurde, war sie sicher, dass Betsy nicht auf sie gehört und Kane trotzdem angerufen hatte. Worauf er offenbar auf dem schnellsten Weg zum Motel gekommen war. Bemüht, sich ihre plötzliche Aufregung nicht anmerken zu lassen, ging Regina zur Tür und öffnete.
    Es war Slater, der draußen stand. Er wirkte etwas sauberer als beim letzten Mal, als sie ihn gesehen hatte, aber der Unterschied war nicht sehr groß. Seine Hosen waren zerknautscht, und sein Hemd sah aus, als hätte er es selbst ausgewaschen und feucht wieder angezogen. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt, lehnte er am Türrahmen.
    „Da, schau her, wen haben wir denn hier?" Das Lächeln, mit dem er sie ansah, war zynisch.
    „Was wollen Sie?" fragte Regina und machte sich im Stillen die größten Vorwürfe. Wie dumm von ihr, dass sie nicht durch den Spion geschaut hatte, ehe sie die Tür aufriss.
    „Berry wollte wissen, wann Sie hier aufkreuzen. Deshalb bin ich mal eben vorbeigekommen, um nachzusehen."
    „Wie schön", erwiderte Regina mit kalter Verachtung. „Dann können Sie ihm ja jetzt sagen, dass er sich keine Gedanken mehr zu machen braucht."
    Sie wollte die Tür schließen, doch Slater schob seinen Fuß dazwischen.

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