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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen?" fragte Regina verächtlich, während sie sich vom Bett erhob. „Merkst du nicht, dass du dir widersprichst? Du sagtest, du seist mir etwas schuldig. Aber das gilt offenbar nur so lange, bis du etwas von mir willst. Dann stehe ich plötzlich in deiner Schuld. Demnach sind wir uns jetzt quitt, nicht wahr? Du kannst dir deine Informationen von der Ratte besorgen, die du dir angeheuert hast."
    Die fleischigen Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst, verstellte Gervis ihr den Weg zur Tür. „Okay, ich habe begriffen, dass ich mit der falschen Person rede, aber ich denke, ich kann trotzdem einige Antworten aus dir herausholen." Er blickte auf Stephan herunter, der seiner Mutter gefolgt war. „Sag mal, mein Junge, weißt du eigentlich, wo du herkommst?"
    „Nicht!" rief Regina und ging unwillkürlich in Kampfstellung, obwohl ihr die Knie zitterten.
    „Ich habe dich gewarnt, aber du willst ja nichts begreifen. Vielleicht muss ich dir zeigen, dass ich es ernst meine." Er wandte sich wieder an Stephan. „Nun, mein Junge?"
    „Spar dir die Mühe", sagte Regina verächtlich. „Die Worte, die du benutzt, versteht er sowieso nicht."
    „Oh, er versteht sehr gut, nicht wahr, Stevie? Du verstehst alles. Zum Beispiel weißt du, dass du keinen richtigen Daddy hast, oder?"
    Stephan zwinkerte ein paar Mal. Verwirrt runzelte er die Stirn. „Viele Kinder in meiner Schule haben keinen Daddy. Das ist okay."
    „Er ist ein helles Kerlchen, siehst du?" Gervis grinste sie an. „Er weiß genau, worum es geht. Bist du sicher, du hast mir nichts zu sagen, ehe ich ihm weitere Einzelheiten erzähle, zum Beispiel, was der Harvard-Typ mit seiner Mama gemacht hat?"
    „Du bist ja krank!" schleuderte Regina ihm entgegen, während sie ihren Sohn schützend an sich zog.
    Ein hässlicher Ausdruck trat in Gervis' Züge. Ohne den Blick von ihr zu wenden, sagte er zu dem Kind: „Weißt du, wie Babys gemacht werden, mein Junge?"
    „Sie wachsen im Bauch von ihrer Mama." Fragend, als suche er eine Bestätigung seiner Worte, sah Stephan zu ihr auf. Regina rang sich ein gequältes Lächeln ab. Sie musste nachdenken, musste etwas finden, womit sie Gervis für eine Weile hinhalten konnte. Aber was?
    „Das ist richtig, mein Sohn. Aber hast du eine Ahnung, wie..."
    „Warte!" Stephan mit sich ziehend, trat Regina einen Schritt vor. „Bitte, warte einen Moment. Weißt du nicht, was du tust? Er wird es sowieso nicht..."
    „Es bleibt mir nichts anderes übrig, Regina. Du zwingst mich dazu. Und er wird es sehr gut verstehen, das versichere ich dir. Du hast nämlich Recht, wenn du sagst, der Junge ist nicht dumm. Ihm fehlt überhaupt nichts. Sein Gehirn ist völlig in Ordnung."
    „Der seelische Schaden, den du ihm zufügst, könnte ..."
    „Hast du nicht gehört, was ich gerade sagte? Der Junge ist völlig normal."
    Regina starrte ihren Cousin an. Sie wusste nicht so recht, was er meinte, fürchtete jedoch gleichzeitig, ihn nur allzu gut zu verstehen. Vor Wut und Entsetzen begannen ihre Hände zu zittern. „Normal? Wie meinst du das? Der Arzt sagte doch ... man hat mir immer wieder erklärt, Stephan hätte eine Lernschwäche und sei verhaltensgestört."
    „Der Arzt sagte ..." äffte Gervis sie höhnisch nach. „Du brauchst nur den richtigen zu finden, ihm die richtige Summe zu nennen, und er erzählt dir alles, was du hören willst."
    „Willst du damit sagen, bei Stephan wurde die falsche Diagnose gestellt?"
    „Ich will damit sagen, dass ich die Experten dafür bezahlt habe, dir einzureden, der Junge gehöre in eine Sonderschule. Ich hatte den Lärm und die Unordnung satt, und du hättest ja sonst niemals zugestimmt, ihn wegzugeben. Außerdem hast du viel zu viel Zeit mit ihm verbracht. Und dann hattest du noch deine Arbeit, so dass deine Pflichten hier zu Hause völlig zu kurz kamen. Du hast nie Zeit gehabt, wenn ich meine Ideen mit dir besprechen wollte."
    Vorsichtig, als wolle sie ganz sichergehen, dass sie ihn richtig verstanden hatte, sagte sie: „Um deiner eigenen Bequemlichkeit willen hast du meinen Sohn in ein Heim gesteckt?"
    „Na endlich hast du es kapiert. Es wurde aber auch langsam Zeit." Gervis strich sich durch das schüttere Haar. „Und mach jetzt bloß kein Affentheater deswegen. Es ist ein Internat, verdammt noch mal. Viele Leute schicken ihre Kinder ins Internat."
    „Es ist kein normales Internat. Stephan wurde ein Jahr lang mit Medikamenten vollgestopft wegen deiner Experten!" Als er den Schmerz in der Stimme seiner

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