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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Sagen Sie mir, was Sie wissen, Miss Elise. Jede Information kann uns weiterhelfen."
    Die alte Dame holte tief Luft. „Das erste Mal versuchte uns dieser Wagen an der alten Kiesgrube abzudrängen. Sie wissen, welche Stelle ich meine, nicht wahr?"
    Kane nickte grimmig. Die Kiesgrube war ein tiefes Loch, das zurückgeblieben war, nachdem man Sand und Geröll für Straßenarbeiten ausgehoben hatte. Und in Louisiana füllte sich jedes Loch im Boden unweigerlich mit Wasser. Fast zehn Meter tief, war die Kiesgrube eine Falle, die schon etliche Todesopfer gefordert hatte. Wäre ihr Wagen in die Kiesgrube gestürzt, hätten Pops und Miss Elise keine Überlebenschance gehabt.
    „Lewis hat das Steuer herumgerissen, sonst wären wir durch die Leitplanke gekracht. Beim zweiten Mal schaffte er es nicht, auf der Straße zu bleiben. Und dann ..." Sie schlug die freie Hand vor den Mund. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie starr geradeaus.
    „Was passierte dann? Sagen Sie es mir."
    „Ich war so zittrig, als ich mich aus dem Gurt zu befreien versuchte, um nach Lewis zu schauen. Und der Regen nahm einem die Sicht. Aber als wir da im Straßengraben lagen, sah ich, dass der Mann in dem anderen Wagen gestoppt hatte. Und dann stieß er zurück, um direkt über uns anzuhalten. Erst dachte ich, er wollte uns helfen. Er stieg aus und kam auf uns zu. Ich dachte ... aber es war so dunkel, ich sah eigentlich nur die Rücklichter seines Wagens. Und ich war so verwirrt und machte mir solche Sorgen um Lewis, weil er unmittelbar nach dem Aufprall einige Minuten lang das Bewusstsein verloren hatte."
    „Miss Elise, bitte, was wollten Sie mir sagen?" Kanes Stimme klang rauh vor Ungeduld.
    Sie drehte ihre Hand in seiner um und umklammerte seine Finger. „Er hatte eine Pistole, Kane. Ich bin mir ganz sicher. Und ich weiß auch, dass er vorhatte, uns zu ..."
    „Denken Sie nicht daran", unterbrach er sie. „Sagen Sie mir, was dann geschah."
    Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie einen bösen Traum vertreiben. „Dann kam ein Lastwagen über den Hügel, und der Mann rannte zu seinem Auto zurück und brauste los, als sei der Teufel hinter ihm her."
    „Können Sie ihn beschreiben?"
    „Ich weiß es nicht. Es war so dunkel."
    „War er klein, groß, dick, dünn, weiß oder schwarz? Trug er eine Mütze?" fragte Kane eindringlich. „Können Sie sich an irgendetwas erinnern? An irgendeine Einzelheit?"
    Sie zwinkerte verwirrt. Dann sagte sie: „Er war weder sonderlich groß noch klein, eher mittelgroß und dünn. Ich glaube nicht, dass er ein Schwarzer war, aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Er trug eine Skimütze und hatte etwas über dem Gesicht - es könnte ein Nylonstrumpf gewesen sein."
    „Wunderbar, Miss Elise." Kane lächelte sie an, während er ihre kalte Hand zwischen seinen Händen wärmte. „Sie haben Ihre Sache gut gemacht."
    „Oh, ich bin ja so froh, dass ich es Ihnen erzählt habe." Die alte Dame seufzte erleichtert. „Jetzt kann ich vielleicht besser schlafen."
    Kane konnte es ihr nur wünschen. Im Gegensatz zu Miss Elise würde er selber nämlich in der nächsten Zeit nur wenig Schlaf finden, da war er ziemlich sicher. Der Mann, den sie beschrieben hatte, kam ihm bekannt vor. Die Beschreibung konnte durchaus auf Dudley Slater zutreffen.
    Es gab eine Person, die vielleicht mehr wusste. Diese Person war Regina Dalton.
    Er könnte sie freundlich um Auskunft bitten. Wenn er damit keinen Erfolg hatte - was er befürchtete -, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als die Wahrheit mit anderen Mitteln aus ihr herauszuholen. Er wusste auch schon ungefähr, wie er es anstellen könnte. Es mochte keine feine Methode sein, aber sie war mit Sicherheit wirkungsvoll. Er brauchte Regina nur an einen einsamen Ort zu bringen, wo sie nicht wieder vor ihm davonlaufen konnte.
    Er kannte einen Platz, der ideal dafür war.
    Das Dumme war bloß, dass auch er dann keine Möglichkeit zum Davonlaufen haben würde. Er wusste nicht, inwieweit er sich selber trauen konnte, wenn er mit Regina zusammen war.
    Wie lange ihm all die nüchternen, sachlichen Gründe seines Tuns gegenwärtig bleiben würden.
    Was er vorhatte, war zweifellos gefährlich. Wenn er etwas falsch machte, konnte der Schuss nach hinten losgehen. Deshalb fragte er sich, weshalb er so wild darauf war, sich auf die Herausforderung einzulassen.

Hewlett-Packard
    9. KAPITEL
    Regina wachte erst am späten Vormittag auf, was kein Wunder war, nachdem sie die halbe Nacht schlaflos

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