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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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wirken. Komisch, wie wenig sie sich verändert hatte.
    Der See lag ruhig da. Nur hin und wieder kräuselte ein Windhauch seine Oberfläche, oder ein Wasservogel hinterließ eine pfeilförmige Spur in ihr. Im dunklen Wasser spiegelte sich der Himmel, auf den die immer tiefer am Horizont versinkende Sonne ihr feuriges Farbenspiel malte. Die hohen Zypressen am Seeufer streckten dem Himmel in einer flehenden Gebärde ihre flachen Zweige entgegen. Regina blickte sich um. Tief durchatmend, versuchte sie die Ruhe zu bewahren. Aber es gelang ihr nicht.
    Sie waren ganz allein hier draußen auf dem See. Zwar sah sie einige Fischer, die in ihren Booten am Ufer entlangtuckerten und Barsche fingen, und einmal preschte ein Rennboot mit einer gewaltigen Kielwelle an ihnen vorbei. Ein weiteres Fischerboot kreuzte ihren Weg, um in irgendeinem anderen Kanal zu verschwinden.
    Immer tiefer steuerte Kane das Boot in den aus einem Labyrinth von Kanälen bestehenden See hinein. Anfangs versuchte Regina sich die verschiedenen Abzweigungen zu merken. Aber bald verlor sie jegliche Orientierung, weil sie alle gleich aussahen. Die Bootsfahrt wurde zu einem endlosen Einerlei aus Bäumen und Wasser, Sumpfgras, treibenden Wasserlinsen und Teppichen von Sumpfblumen. Irgendwann wurden die überhängenden Zweige wieder dichter, was Kane jedoch nicht zu stören schien. Das Boot geschickt darunter hindurchsteuernd, folgte er dem gewundenen Wasserweg wie einem vertrauten Pfad. Ein paar Mal passierten sie seltsame Pfahlbauten, die als menschliche Behausung zu klein, als Nistkästen jedoch viel zu groß waren. Regina vermutete, dass es sich um eine Art Hochstand für die Entenjagd handelte, denn sie hatte auf Lukes Party gehört, wie sich die Männer darüber unterhielten.
    Kurz nachdem sie an dem ersten Hochstand vorbeigekommen waren, steuerte Kane einen Pfahlbau an, der größer war als die anderen. Er manövrierte das Boot an den Stelzen vorbei direkt darunter und stellte den Motor ab. Mit wenigen geübten Handgriffen vertäute er das Boot am Fuß einer Leiter, die zu einer Art Falltür über ihren Köpfen führte. Sich aufrichtend, stieß er die Tür auf und klappte sie nach innen zurück.
    „Da wären wir", sagte er und trat zur Seite. „Klettern Sie hinauf. Ich halte das Boot fest."
    Reginas erster Impuls war, sich zu weigern. Doch das hatte ihr bisher nichts eingebracht, und sie ahnte, dass es ihr auch jetzt nichts nützen würde. Zwar kniff sie unwillig die Lippen zusammen, aber sie erhob sich ohne Widerspruch und erklomm vorsichtig die erste Sprosse. Hinter ihr schwang sich Kane auf die Leiter. Weil er ihr viel zu dicht auf den Fersen war, kletterte sie schneller. Sie hatte den Raum kaum erreicht und sich aufgerichtet, da stieg Kane durch die Luke. Mit einem Knall schlug er die Falltür hinter sich zu. Dann richtete er sich auf und drehte sich zu Regina um.
    Im Zwielicht des Raumes erschienen ihr seine Züge maskenhaft starr. Sekundenlang spürte Regina die alte Panik in sich aufsteigen. Wieder einmal war sie mit diesem Mann in einer Holzkiste eingesperrt, wenn auch diesmal in einer etwas geräumigeren. Um sie herum war nichts als Wasser und Sumpf. Die Sonne ging bereits unter. Bald würde es dunkel sein, und sie saß hier in der Falle, allein und verlassen und ohne jede Möglichkeit, sich gegen die Bedrohung zu verteidigen, der sie sich ausgeliefert hatte.
    Sie schluckte den Angstschrei herunter, ehe er ihr über die Lippen kommen konnte. Verzweifelt versuchte sie sich auf ihre Umgebung zu konzentrieren, auf das raue Holz der Wände, auf den Luftzug, der ihr übers Gesicht strich, auf das leise Klatschen, mit dem das Wasser an die Pfähle und das Boot schlug. Um sich zu beruhigen atmete sie ein paar Mal tief ein und aus.
    Als sie sich etwas genauer im Raum umsah, bemerkte sie, dass er eigentlich gar nicht so klein war. In einer Ecke stand eine Metallkiste, daneben ein G erät, das aussah wie ein Gasöf chen. Drei der Seitenwände waren in der Mitte mit Scharnieren versehen. Regina vermutete, dass sie bei der Entenjagd heruntergeklappt wurden, damit man aus allen Richtungen auf die Vögel zielen konnte. Interessant fand sie, dass der Raum nicht völlig überdacht war, dass man in der einen Hälfte den offenen Himmel über sich hatte, während die andere Zuflucht vor schlechtem Wetter bot.
    All ihren Mut zusammennehmend, begegnete sie Kanes Blick. „Ist das die Überraschung?" fragte sie gepresst, weil ihr die Stimme kaum gehorchen

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