Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
süßen Mattigkeit erfasst, schmiegte sie sich an ihn, presste ihre Brüste an seinen harten Brustkorb. Sie hätte sich niemals träumen lassen, dass sie diese Sinnlichkeit, diese Wollust in sich hatte. Es war ihr klar, dass sie ein Ziel verfolgte. Doch der Zwang, der ihr Handeln anfangs bestimmte, ver- blasste angesichts der Dinge, die sie entdeckte - an Kane und auch an sich selbst.
Seine Zunge war warm und verlockend, sein Geschmack frisch und natürlich, jedoch berauschend wie der Rum, der aus dem Zuckerrohr gewonnen wurde, nach dem Kane seinen Spitznamen erhielt. Zwar bestimmte Regina das Tempo, doch sie musste sich in Acht nehmen, dass Kane ihr nicht zuvorkam, dass er ihre Zunge nicht fest hielt, wenn sie spielerisch über seine Zähne fuhr, nicht seinerseits Vorstöße machte, wenn sie das weiche Innere seines Mundes erforschte.
Schließlich hob sie den Kopf und meinte atemlos: „Sie sollen doch nicht mitmachen."
„Wer sagt das? Ich kann mich nicht erinnern, dass es da eine Abmachung gab." Er hatte die Augenlider halb geschlossen. Seine Stimme klang sinnlich. „Ich habe nur versprochen, dass ich Sie nicht berühren werde. Und außerdem: Ist es nicht einfacher, wenn Sie Hilfe haben?"
„Woher soll ich das wissen? Sie haben doch die ganze Zeit schon mitgeholfen."
„Okay, dann probieren Sie es einmal aus."
Sein überzeugter, herausfordernder Ton ärgerte sie so sehr, dass sie ihr instinktives Misstrauen ignorierte. Während sie sich mit einer Hand auf seiner Brust abstützte, beugte sie sich erneut über ihn.
Diesmal blieben seine Lippen völlig leblos. Er zeigte keine Reaktion, als ihre Zunge seine berührte, über ihre Oberfläche und den unteren Rand seiner Zähne glitt. Aber er war nicht so unbeteiligt, wie er tat. Denn Regina konnte unter ihrer Hand fühlen, wie sein Herz hämmerte. Langsam richtete sie sich wieder auf.
„Ich hatte Recht, nicht wahr?" fragte er sie, und seine Stimme klang seltsam schläfrig dabei.
„Ja, Sie hatten Recht", erwiderte Regina ruhig.
„Der Rest funktioniert genauso."
„Der Rest? Oh, Sie meinen ..."
„Ja, ich meine Sex", stimmte er ihr zu.
Mit einer Kopfbewegung warf sie ihr Haar zurück. „Und ich soll Ihnen vertrauen? Nachdem Ihr anfängliches Verhalten so wenig vertrauenerweckend war?"
„Das bleibt Ihnen überlassen", entgegnete er. „Es handelte sich nur um eine Feststellung."
Eine Feststellung, mit der sie sich nicht befassen wollte. So weit war sie noch nicht. Sie musste ihn von dem Thema abbringen. Und das ließ sich am einfachsten bewerkstelligen, indem sie ihn küsste.
Diesmal kooperierte er, und zwar so total und mit solcher Konzentration, dass ihre Sinne überflutet wurden von seiner Inbrunst, von der Fülle der Empfindungen, die auf sie einstürmten. Jegliche Vernunft vergessend, überließ sie sich ganz ihren Instinkten. Längst waren ihre Barrieren gefallen. Widerstandslos akzeptierte sie Kanes zärtliche Offensive.
Der Hochstand mit seinem harten Boden existierte nicht mehr, als sie sich ihren sinnlichen Wahrnehmungen hingab. Und während der Zauber des Augenblicks sie gefangen nahm, breitete sich ein Staunen in ihr aus, eine tiefe Verwunderung über das harmonische Zusammenspiel ihrer Körper.
Bis Kane sich abrupt von ihr löste. Er hob den Arm, packte ihr Handgelenk und nahm ihre Hand von seiner Brust. Als er sprach, klang seine Stimme rau. „Sind Sie sicher, Sie wissen, was Sie tun?"
Erst jetzt merkte Regina, dass ihre Hand auf nackter Haut und einem Teppich weicher Härchen gelegen hatte. Ohne es zu merken, musste sie sein Hemd aufgeknöpft haben. Jetzt fehlte ihr mit einem Mal der Körperkontakt, die warme, feste Muskulatur unter ihrer Hand.
Sie strich sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Ich wusste es nicht", flüsterte sie. „Aber jetzt weiß ich es."
Einen Moment verharrte er regungslos. Dann legte er behutsam, als würde es sich um einen zerbrechlichen Gegenstand handeln, ihre Hand auf die Stelle zurück, wo sie gelegen hatte. „Solange Sie wissen, wer dafür verantwortlich ist, soll es mir recht sein", sagte er, ließ ihre Hand los und entspannte sich wieder.
Sie konnte aufhören oder weitermachen. Die Entscheidung lag bei ihr.
Aber stimmte das überhaupt? War es wirklich ihre Entscheidung, wenn Liebe und Loyalität ihren eigenen Bedürfnissen und Ängsten gegenüberstanden? Die Liebe zu ihrem Sohn, Loyalität gegenüber Gervis, das Bedürfnis, einem anderen Menschen nahe zu sein, die Angst, ihre Chance zu
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