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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kane jegliche Reaktion darauf vermissen ließ, wurde sein Grinsen noch breiter. In seine Augen trat ein schalkhaftes Blitzen.
    Doch als Kane ihm einen warnenden Blick zuwarf, verkniff er sich seinen Spott und übte sich in Zurückhaltung. Vermutlich wurde ihm klar, dass er mit einer anzüglichen Bemerkung eher Regina als seinen Cousin in Verlegenheit bringen würde.
    „Was ist passiert?" fragte er, während er eine Leine um die unterste Sprosse der Leiter schlang. „Hast du vergessen, dein Boot zu vertäuen?"
    Mit knappen Worten informierte Kane ihn, wie das Boot abhanden gekommen war. Er war nicht stolz darauf, dass er sich derartig hatte hereinlegen lassen. Wie ein liebestoller Teenager hatte er jede Vorsicht außer Acht gelassen.
    „Wer war es ?"
    „Keine Ahnung." Kane hatte zwar einen Verdacht, aber den wollte er im Moment nicht äußern. Regina brauchte nicht zu wissen, dass er sich zu sehr von ihr ablenken ließ, um zu bemerken, dass ihnen jemand von seinem Haus aus gefolgt war.
    „Du hast wohl gedacht, ich sei es gewesen", witzelte Luke.
    „Ich muss gestehen, die Idee kam mir."
    „Mir wäre sie auch gekommen, wenn ich die Chance erkannt hätte."
    „Ich weiß. Und es hätte dir Spaß gemacht. Aber nur so lange, bis ich dich erwischt hätte."
    Luke schien seine letzte Bemerkung gar nicht komisch zu finden, was Kane jedoch egal war. Sein Cousin tat gut daran, sich in Acht zu nehmen. Wenn er sich noch mehr spöttische Bemerkungen erlaubte, würde ihm wirklich der Kragen platzen.
    Trotzdem war er froh, dass es Luke war, der sie gefunden hatte. Sein Cousin würde ihn zwar mindestens einen Monat lang mit der Geschichte aufziehen, doch Kane wusste, er konnte sich darauf verlassen, dass Luke gegenüber anderen kein Sterbenswörtchen über den Vorfall verlauten ließ.
    Die Rettungsaktion ging in Windeseile vonstatten, da keiner von ihnen Lust hatte, sich auch nur eine Minute länger als notwendig auf dem Hochstand aufzuhalten. Kane verstaute die Dinge, die sie benutzt hatten, in der Metallkiste und sammelte dann mit Regina zusammen alles ein, was sie an Abfall hinterlassen hatten. Dann stiegen sie ins Boot, und Luke legte ab.
    Die Fahrt zum Haus zurück ging ziemlich schnell. Kane fand die feuchte Luft, den kühlen Fahrtwind angenehm erfrischend. Regina jedoch saß zusammengekauert, die Arme um den Oberkörper geschlungen, da, als würde sie von innen heraus frieren. Kane hätte sich gern erboten, sie schützend in den Arm zu nehmen und sie zu wärmen, doch er war sich nicht sicher, ob sie es zugelassen hätte.
    Mein Gott, was war nur in ihn gefahren? Er verstand sich selbst nicht mehr. Er hatte gewiss nicht vorgehabt, die Sache so weit zu treiben. Diese Komplikation war das Letzte, was er im Moment gebrauchen konnte.
    Aber Regina war so weich und anschmiegsam gewesen, so unwiderstehlich, und er hatte gedacht... ja, verdammt, was hatte er sich gedacht? Dass sie ihn brauchte? Dass sie gefangen war in ihrem Trauma, eingeschlossen wie diese verdammte prähistorische Fliege in ihrem Bernsteinanhänger? Dass er der einzige Mann war, der ihre Ängste erkennen und auflösen konnte, der einzige, der sie zu befreien vermochte?
    Sankt Kane mit seinem treuen Schwert. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Was war er doch für ein Idiot.
    Er hatte sich verführen lassen. Die Mischung aus Verlangen und Verletzbarkeit, aus Angst und Kühnheit, die sie eingesetzt hatte, war tödlich gewesen und exakt auf jemanden wie ihn zugeschnitten. Hingerissen von der Show, die sie abzog, hatte er erst gemerkt, was auf ihn zukam, als es längst zu spät war.
    Vielleicht war es ihm auch entgangen, weil er seinen eigenen Plan im Hinterkopf hatte. Jedenfalls hatte er die Situation herbeigeführt und damit kein Recht, sich zu beschweren. Aber warum fühlte er sich dann hintergangen und hereingelegt?
    Regina hatte Gefühle in ihm geweckt, daran konnte kein Zweifel bestehen. Irgendwie hatte er sich mit ihr identifiziert, hatte nachempfinden können, wie entwurzelt, wie allein sie sich fühlen musste nach dem Tod ihrer Mutter. Weil er dieselbe Hölle durchgemacht hatte, als seine Eltern ums Leben kamen. Und diese schlimme Erfahrung mit dem Mann, der sie missbraucht hatte, erschien ihm vergleichbar mit Francies hässlichem Vertrauensbruch. Sie hatten beide den falschen Menschen vertraut, waren beide verletzt worden, als man ihren Wunsch nach Liebe, ihr Bedürfnis nach einer Beziehung gegen sie verwendete.
    Gab es wirklich eine Übereinstimmung, oder

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