Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
es jedenfalls nicht. Er wartete, bis sich die Tür hinter der weiß gekleideten Gestalt geschlossen hatte, dann griff er nach einem schwarzen Plastikkoffer, der auf dem Boden stand. Er stellte ihn am Fußende des Betts ab und sagte: „Zuallererst hätte ich gern ein paar Informationen über Ihre Freunde."
    „Meine Freunde?" Sie hob spöttisch eine Augenbraue.
    „Die beiden Kerle, die mit Ihnen in dem Van waren."
    „Zits und Big Ears."
    „Was?" Auf seinem Gesicht spiegelte sich Verständnislosigkeit.
    „Meine Namen für sie, weil sie sich nicht vorgestellt haben."
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus und fixierte die Wand über ihrem Kopf. „Dann sind wir jetzt also wieder am Anfang, ja?"
    „Immer. Bis Sie mir glauben." Sie lächelte freudlos.
    „Sie haben vergessen, wie Sie heißen, aber Sie erinnern sich daran, dass Sie entführt wurden?"
    Sie hob ihre unverletzte rechte Schulter, um anzudeuten, dass die Vorgänge im Gehirn unbegreiflich und geheimnisvoll waren.
    „Es würde viel besser für Sie laufen", sagte er wohl abgewogen, „wenn Sie bereit wären zu kooperieren. Und für Zits und Big Ears auch."
    Sie begegnete zum ersten Mal seinem Blick. „Heißt das, dass Sie eine Spur von ihnen haben?"
    „Wir haben den Van gefunden, er wurde in Miami als gestohlen gemeldet, obwohl mir völlig schleierhaft ist, warum jemand so eine Schrottkiste ... aber egal. Ihr Zits und Big Ears haben ihn auf einem Parkplatz vor der Stadt abgestellt. Ein Holzfäller, der einen Tag auf dem Kasinodampfer bei Natchez verbracht hatte und mit dem Bus zurückkam, fand den Van an der Stelle, an der er am Vortag seinen nagelneuen roten Ford Pickup abgestellt hatte."
    „Pech." Das Wort entschlüpfte ihr, während sie sein Gesicht studierte. Sie konnte nicht einschätzen, ob es irgendeine Bedeutung hatte, dass er ihr so genau erklärt hatte, wo der Van aufgefunden worden war.
    „Wenn der Besitzer des Pick-ups die beiden vor uns findet, haben sie wirklich Pech. Aber dann müssen wir uns um Ihre Komplizen nicht mehr kümmern."
    „Männlichkeitswahn in Reinkultur", bemerkte sie trocken.
    „Wir nennen es Selbsthilfe", klärte er sie auf.
    „Und so etwas billigen Sie? Kommt mir ziemlich seltsam vor für jemand, der geschworen hat, Recht und Gesetz aufrechtzuerhalten."
    Sein Lächeln war grimmig. „Ich habe nicht gesagt, dass ich es billige. Ich verstehe es nur."
    Sie erschauerte in einer unwillkürlichen Reaktion auf etwas, das sie in seinem Gesicht gesehen hatte. Sie schaute schnell weg und sagte: „Von mir aus, aber ich weiß trotzdem nicht, was das alles mit mir zu tun hat."
    Er starrte sie einen langen Moment an, dann straffte er die Schultern und fuhr sich mit den Fingern durch sein volles Haar. Schließlich nickte er langsam. „Na schön. Nehmen wir also um des lieben Friedens willen an, dass Sie entführt wurden ..."
    „Heißt das; dass Sie mir glauben?" Sie fuhr herum und begegnete seinem Blick.
    „Ich sagte um des lieben Friedens willen. Dann haben wir also einen Van, der aus Florida kam. Leben Sie dort?"
    Das konnte sie nicht zugeben. Falls ihr Stiefvater in ein paar Tagen beschloss, eine Vermisstenanzeige aufzugeben, würde der Sheriff sie bestimmt sehen. „Ich weiß nicht."
    „Wann wurden Sie entführt?"
    „Ich bin nicht sicher. Vielleicht vor drei oder vier Tagen?"
    „Das ist eine lange Zeit. Wo wurden Sie gefangen gehalten?"
    „An keinem bestimmten Ort. Zumindest erinnere ich mich nur an den Van."
    Er senkte den Blick und schaute auf die Matratze, dann presste er die Lippen zusammen. „Die ärztliche Untersuchung hat ergeben, dass es kein Anzeichen auf ein sexuelles Trauma gibt und auch keinen Hinweis auf einen intimen Kontakt jedweder Art."
    „So viel zu Ihrer Fesseltheorie", sagte sie spitz und hob zur Erinnerung ein verbundenes Handgelenk, obwohl ihr dabei die Verlegenheitsröte ins Gesicht schoss.
    „Das war nicht der Grund, weswegen ich nachgefragt habe."
    „Ach nein? Dann waren Sie also nur neugierig, was?"
    „Es ist mein Job", sagte er mit Nachdruck. „Die Tatsache, dass Sie nicht sexuell belästigt wurden, kann wichtig sein, vor allem jetzt, mit Ihren Erinnerungslücken."
    „Wie das?" fuhr sie auf, getroffen sowohl von seinem unpersönlichen Ton wie auch von der Anspielung, die in seinen Worten mitschwang.
    „So etwas bleibt nur wenigen Entführungsopfern erspart, besonders, wenn sie so aussehen wie Sie. Es bedeutet entweder, dass Sie unangetastet wertvoller sind oder dass Sie mit den beiden

Weitere Kostenlose Bücher