Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
er die Tür zu und lehnte sich aus dem offenen Fenster. Sein Blick hielt Roans für einen langen Moment fest. Schließlich grinste er. „Sie sieht wirklich atemberaubend aus, stimmts?"
    „Unglaublich."
    Sein Cousin lachte und schaute ein paar Sekunden lang an Roan vorbei, bevor sein Blick wieder zu ihm zurückkehrte. „Ich habe zufällig gehört, wie Regina heute früh mit April telefoniert hat. Sie haben einen Plan ausgeheckt, wie sie möglichst unauffällig zu dir rüberkommen können, um hier nach dem Rechten zu schauen. Sie haben irgendwas von einer Hühnersuppe oder einem Wurstgumbo erzählt und sich Gedanken darüber gemacht, ob sie sich im Fall deines Gastes mit den Gewürzen nicht besser ein bisschen zurückhalten sollten."
    Aha. Immerhin wusste Kane genau, wann er die Seite wechseln musste. „Halt sie mir noch ein bisschen vom Leib, okay?" bat Roan. „Donna ist noch nicht gut genug in Form, um Besuch wirklich genießen zu können. Vielleicht nächste Woche."
    „Bei April und Luke wird bald die Party zur Überreichung der Babygeschenke steigen. Da kommen alle."
    Roan tippte an seinen Hut. „Klar. Würde sich gut machen, wenn ich mit einer Frau in Handschellen dort auftauche, oder was meinst du? Ich glaube nicht."
    „Angesichts der Gepflogenheit unserer Familie, die Frauen zu entführen - nur zu ihrem eigenen Besten, versteht sich -, könnte es ganz normal sein. Deine Donna müsste eigentlich genau reinpassen."
    „Sie ist nicht meine Donna", gab Roan mit grimmiger Betonung zurück.
    „Ganz wie du willst." Kane drehte den Zündschlüssel, dann legte er den ersten Gang ein. Aber als er losfuhr, grinste er immer noch.

Hewlett-Packard
    6. KAPITEL
    Roan fuhr nicht in die Stadt zurück. Er hatte bis jetzt für Donnas Bewachung noch keinen Dienstplan aufgestellt, deshalb übernahm er es selbst, um nicht einen Hilfssheriff mitten aus seiner Schicht herausreißen zu müssen. Davon abgesehen, musste er sowieso endlich mal seinen Papierkram aufarbeiten, und das schien eine gute Gelegenheit zu sein.
    Er startete auch tatsächlich einen heldenhaften Versuch, indem er den Papierberg von einer Seite seines Schreibtischs auf die andere schaufelte. Aber jedes Mal, wenn er es endlich geschafft hatte, sich zu konzentrieren, wurde er durch das Brummen des Polizeiscanners oder das Klingeln des Telefons wieder gestört. Mehrmals war es Sherry, die ihn in ihrem üblichen schroffen Ton über kleinere Vorkommnisse informierte, um die sich seine Hilfssheriffs bereits gekümmert hatten. Einmal war es der Dienst tuende Hilfssheriff mit einer Frage. Dass sie alle so abhängig von ihm waren, war seine eigene Schuld, das war Roan klar; vermutlich hatte er seine Leute einfach zu fest an der Kandare. Heute erschien es ihm eine tolle Idee, ein bisschen Autorität zu delegieren, damit er nicht ganz so im Morast kleinster Einzelheiten versank.
    Den Mittelpunkt des Hauptschlafzimmers von Dog Trot bildete ein Gemälde aus der Zeit des Bürgerkriegs, das Roans Vorfahren darstellte. Roan ließ seinen Blick auf dem Paar verweilen, er studierte zuerst die Frau, die auf einem Brokatsessel saß, während zu ihren Füßen neben den wogenden Falten ihres Rocks ein Hund döste, und dann den Ehemann, der in steifer Beschützerhaltung danebenstand. Die beiden sahen so förmlich und korrekt aus, dass es nahezu unmöglich war, sie sich bei jener Aktivität vorzustellen, die die Nachkommenschaft sicherte.
    Und doch konnte es keinen Zweifel daran geben, dass sie es getan hatten, denn immerhin hatten neun ihrer elf Kinder das Säuglingsalter überlebt. Alles nur Show, dachte Roan und überlegte, wie schwierig es war, hinter die Fassaden zu schauen, die die Menschen der Welt präsentierten.
    Wie Donna, zum Beispiel.
    Er konnte sie sich ohne Schwierigkeiten in den wogenden Röcken und dem engen Oberteil eines viktorianischen Ballkleides vorstellen, das schwere walnussbraune Haar zu einem eleganten Knoten frisiert. Aber genauso gut würde sie auf den Flusspiratenball passen, der jedes Jahr im Sommer veranstaltet wurde. Wirklich schade, dass er gerade erst stattgefunden hatte, weil nicht die geringste Chance bestand, dass Donna nächstes Jahr noch hier sein würde. Sie würde in jedem tief ausgeschnittenen Kleid absolut atemberaubend aussehen, das konnte er ihr ohne Probleme attestieren, nachdem er ihr in jener Nacht das Oberteil aufgeschnitten hatte. Damals hatte er die symmetrischen süßen Wölbungen ihrer Brüste kaum registriert, aber die Erinnerung

Weitere Kostenlose Bücher