Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
daran hatte ihn seitdem bis in seine Träume hinein verfolgt.
    Als Roan merkte, was die Bilder in seinem Kopf mit seinem Körper anstellten, fluchte er und setzte sich aufrechter hin. Es war schon eine Weile her, seit so eine unwillkürliche Reaktion ein echtes Problem für ihn gewesen war; er hatte es gelernt, seine körperlichen Bedürfnisse unter Tonnen von Arbeit zu begraben. Er ging jeden Tag in sein Büro im Gerichtsgebäude, fuhr Streife, kam nach Hause, um nach Jake zu schauen, schlief und fuhr dann wieder ins Büro. Er hatte sich angewöhnt, sich als zu steif zu betrachten, um viel vom Leben zu haben, geschweige denn unpassende sexuelle Begierden. Er hatte sich geirrt. Das hatte seine Gefangene, ohne dass sie sich dessen bewusst war, bewiesen.
    Plötzlich verärgert, warf Roan seinen Stift hin und rutschte mit dem Stuhl zurück. Was er jetzt dringend brauchte, war ein Kaffee.
    Auf dem Weg in die Küche schaute er kurz bei Donna rein. Sie schlief immer noch, wobei sie so anmutig dalag, dass ihm allein von ihrem Anblick die Brust schon eng wurde. Im Krankenhaus gab es ständig irgendwelche Störungen, deshalb war sie wahrscheinlich erschöpft. Hier auf Dog Trot konnte sie sich endlich ausruhen. Es war ein angenehmer Gedanke, auch wenn ihre Bequemlichkeit weiß Gott nicht seine Sorge war.
    Die Originalküche von Dog Trot war in einem separaten kleinen Gebäude hinter dem Haus untergebracht gewesen, ein typisches Arrangement jener Zeit, als die Brandgefahr, die von einer offenen Feuerstelle ausging, noch eine ständige Bedrohung gewesen war. Roans Ururgroßvater hatte 1890, als Holzkohleherde auf den Markt gekommen und erschwinglich geworden waren, einen Teil des Erdgeschosses zur Küche umgebaut. Heutzutage gab es nur noch Elektrogeräte, aber die Küche befand sich immer noch am selben Platz wie damals.
    Als Roan den Raum betrat, stand Jake am Küchentisch. Er belegte sich gerade ein riesiges Sandwich mit dicken Schinkenscheiben, die er von dem Trumm abgesäbelt hatte, das Roan am Vortag aus dem Grillrestaurant in der Stadt mitgebracht hatte. Er schaute auf, hob eine Augenbraue und wackelte kurz mit dem Messer, das er in der Hand hielt, um anzubieten, dass er bereit war, ein weiteres Sandwich zu belegen. Roan schüttelte lächelnd den Kopf.
    „Ist sie immer noch außer Gefecht gesetzt?" Jake deutete mit dem Kopf in Richtung des Flurs oben.
    Roan nickte, während er nach der Kaffeekanne griff. „Sie hat wohl ein bisschen was nachzuholen."
    „Zu dumm. Falls du mit ihr reden wolltest, meine ich."
    Roan schenkte sich seinen Lieblingskaffeebecher voll, den Jake ihm mit sechs zu Weihnachten geschenkt hatte. Der Henkel war abgebrochen, und der Slogan World's Best Dad war fast bis zur Unleserlichkeit verblasst, aber Roan hing an dem Becher und wollte nicht von ihm lassen. „Wir haben schon ein bisschen geredet", sagte er über die Schulter.
    „Und? Erinnert sie sich an irgendwas?"
    „Zugegeben hat sie es jedenfalls nicht." Statt wieder nach oben zu gehen, setzte sich Roan seinem Sohn an dem riesigen alten Tisch gegenüber, der von den Mahlzeiten unzähliger Be- nedict-Generationen zahlreiche Narben davongetragen hatte. Jake wollte offensichtlich auf irgendetwas hinaus, aber bis jetzt redete er nur um den heißen Brei herum.
    „Sie sieht echt cool aus."
    „Findest du?"
    „Klar, ist dir das noch nicht aufgefallen?"
    Roan schaute gerade rechtzeitig auf, um den Jungen bei einem Grinsen zu ertappen, das er sofort hinter seinem Sandwich versteckte. „Um ehrlich zu sein", sagte er bedächtig, „fällt mir bei ihr ein bisschen mehr auf, als nur, dass sie cool aussieht."
    „Alles klar."
    „Was soll das heißen?"
    „Dass sie genau dein Typ ist ... Klassefrau, eigenständig, aber mit Problemen."
    Roan schaute überrascht auf. „Ich wusste nicht, dass ich so leicht zu durchschauen bin."
    „Bist du nicht", sagte Jake lässig, während er sich mit einer routinierten Bewegung das Haar aus dem Gesicht schob. „Außer für mich vielleicht."
    Das war typisch Jake. Er war wirklich ein toller Bursche, obwohl Roan immer noch schleierhaft war, wie er sich so hatte entwickeln können. Ohne sich in Erziehungsfragen auch nur andeutungsweise auszukennen, hatte er nach Carolyns Weggang sein Bestes getan, wobei er die älteren Frauen des Clans oft um Rat gefragt hatte und natürlich seine damals noch auf Dog Trot lebenden Eltern. Ansonsten hatte er sich an die alte Benedict-Faustregel gehalten, die als Richtschnur dafür galt,

Weitere Kostenlose Bücher