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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stelle, wo er Beau bellen hörte, heran. Er kannte die Umgebung wie sein eigenes Schlafzimmer, hier würde er sich selbst mit verbundenen Augen zurechtfinden. Wer immer da draußen auch sein mochte, er befand sich auf fremden Grund und Boden und musste sich durch die Dunkelheit tasten. Roan hatte einen Heimvorteil und war entschlossen, ihn auszunutzen.
    Er schlich um eine Gruppe von Tupelobäumen herum, auf eine etwa dreißig Fuß entfernte Lichtung zu. Dann blieb er hellwach und angespannt stehen.
    Er sah einen Schatten, der sich durch die Dunkelheit bewegte, und gleich darauf erkannte er, dass es zwei Gestalten waren. Sie schlichen, dicht nebeneinander hergehend, auf ihn zu. Roan war sich nicht ganz sicher, aber er glaubte zu sehen, dass einer der beiden ein Gewehr im Anschlag hielt. Geräuschlos öffnete er die Klappe an seinem Holsten
    Die beiden blieben stehen. Einer drehte sich um, schaute zurück, bevor er wieder herumschwenkte und dorthin starrte, wo Roan stand. Für eine Sekunde befürchtete er, entdeckt worden zu sein. Dann hörte er ein Flüstern, verzweifelt und unverkennbar weiblich, das in der Stille laut klang.
    „Bist du sicher, dass du weißt, wo wir sind?"
    Donna. Donnas Stimme. Donnas Umrisse in der Dunkelheit. Sie war in Sicherheit. Sie war immer noch hier.
    „Das war Dads Pfiff, ich bin mir ganz sicher. Ich würde ihn überall erkennen."
    Jake.
    Sie waren in Sicherheit.
    Sie waren beide in Sicherheit.
    Die Welle der Erleichterung, von der Roan überschwemmt wurde, war so gewaltig, dass ihm fast schwindlig davon wurde. Auf dem Fuß folgte ihr eine Welle adrenalinbefeuerter Wut, die so mächtig war, dass er die Augen schließen musste, während er versuchte, sie unter Kontrolle zu bringen. Erst dann trat er aus dem schwarzen Schatten einer Zeder heraus.
    „Hier, Jake", rief er so leise, dass es die nächtliche Stille kaum störte. „Wenn du es schaffst, mich nicht zu erschießen."
    Die beiden Schatten erstarrten. Jake stieß einen leisen Laut aus. Dann sicherte er die Schrotflinte und rannte auf Roan zu, während Donna langsamer folgte.
    „Mann, sind wir froh, dass du da bist", sagte Jake inbrünstig.
    „Dito", gab Roan zurück. „Aber was zum Teufel macht ihr hier draußen?"
    „Beau hat so einen Lärm gemacht, dass ich nachschauen musste."
    „Du hättest mich anrufen sollen." Beau bellte immer noch unablässig.
    „Du warst beschäftigt."
    Dagegen ließ sich nichts einwenden. „Bist du nicht auf die Idee gekommen, dass ihr hier draußen direkt in eine Falle laufen könntet?"
    Jakes einzige Antwort bestand in einem leichten Anheben der Schrotflinte, die auf seiner Schulter ruhte.
    „Na prima", sagte Roan. „Und was wäre aus Donna geworden, wenn sie dich weggeputzt hätten?"
    „Sie wollte unbedingt mit", protestierte sein Sohn.
    „Das kann ich mir vorstellen."
    Tory kam näher, sie stand dicht vor ihm, als sie sagte: „Ich bin nicht mit rausgekommen, um zu fliehen, falls Sie das denken."
    „Sie hatten nur Lust auf einen Mondscheinspaziergang, nehme ich an."
    „Nein, ich ..." Sie hielt mitten im Satz inne und schaute weg.
    „Na, kommen Sie, das können Sie doch besser."
    In der Dunkelheit konnte er ihr Gesicht nicht sehen, aber er konnte ihren Groll spüren. „Weil ich nicht allein sein wollte, wenn Sie es unbedingt wissen wollen. Falls sie zurückkommen und ich im Haus in der Falle sitze."
    Mitleid mit ihr war das Letzte, was er jetzt brauchte. Roan unterdrückte die Empfindung und fragte einen Moment später: „Warum ist Beau nicht an der Leine, wenn ihr ihn auf eine Spur gesetzt habt?"
    „Er ist uns abgehauen", antwortete Jake schnell, fast als wollte Donna in Schutz nehmen. „Wir sind zum See runter, weil wir hofften, dass er vielleicht aus dem Wald kommt. Dann haben wir gehört, wie du ihm gepfiffen hast, und sind den Weg zurückgegangen."
    „Und ihr habt nichts gehört oder gesehen?"
    „Das würden wir dir doch sagen", protestierte sein Sohn verletzt.
    Roan nickte kurz. „Okay, geht jetzt zum Haus zurück, beide. Wenn euch irgendetwas komisch vorkommt, setzt ihr euch in den Streifenwagen und wartet auf mich. Falls ich in einer Viertelstunde nicht zurücksein sollte, ruft über Funk Hilfe."
    Jake rührte sich nicht. „Was ist, wenn Zits und Big Ears irgendwo da draußen sind? Was ist..."
    „Jetzt übernehme ich das Kommando", unterbrach Roan ihn in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Das war genug für Jake; er schwenkte in die Richtung, in der das Haus lag,

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