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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Cadillac hatte passieren lassen, überquerte sie die Straße und ging zum Rasen vor dem Gerichtsgebäude, wo sie sich unter einer der großen Eichen auf eine schmiedeeiserne Bank setzte. Sie stellte den Becher neben sich und nahm den Hamburger aus der Tüte. Obwohl Wade ein beträchtliches Stück von ihr entfernt war, konnte er erkennen, wie feierlich sie die Verpackung entfernte und wie sie die Augen schloss, um den ersten Bissen zu genießen.
    Er verzog den Mund zu einem ironischen Lächeln. Es musste sehr lange her sein, dass sie etwas so absolut typisch Amerikanisches gegessen hatte. Er wünschte, er hätte früher gewusst, dass sie Lust auf so etwas Alltägliches hatte.
    Der Gedanke wich der Erkenntnis, was sie da eigentlich machte. Es gab wohl kaum einen besseren Platz als ausgerechnet die Grünanlage vor dem Gerichtsgebäude, um alles zu überblicken und um zugleich von jedem gesehen zu werden.
    Er konnte nicht anders, als ihren Mut und ihre Initiative zu bewundern. Vielleicht würde er ihr das verraten, nachdem er ihr erst einmal die Meinung gesagt hatte.
    In dem Moment bog eine Limousine um die Ecke, fuhr am Blumengeschäft und am Restaurant vorbei und wurde langsamer, als sie sich dem Gerichtsgebäude näherte. Der Wagen fuhr an Chloe vorbei.
    Instinktiv zog Wade seine Waffe aus dem Hosenbund und begann loszurennen, noch bevor er den Mann wirklich erkannt hatte, der den Wagen lenkte.
    Ein paar Sekunden lang glaubte er, Ahmad habe Chloe übersehen, doch dann kam der Wagen mit quietschenden Reifen am Straßenrand zu stehen. Die Türen wurden aufgerissen, insgesamt vier Männer sprangen heraus und stürmten auf Chloe los.
    Sie griff gerade nach ihrem Becher, als sie die Bewegung bemerkte und sich umdrehte, um sich der Gefahr zu stellen.
    Die Limousine stand mit offen stehenden Türen genau zwischen Wade und den Männern. Er ging in die Hocke, um den Wagen als Deckung zu nutzen, legte die Arme auf die Motorhaube und nahm die Angreifer ins Visier.
    „Stehen bleiben!" brüllte er. „Keine Bewegung!"
    Die Hazaristaner warfen ihm einen kurzen Blick zu und teilten sich auf, um in Deckung zu gehen. Ein Schuss fiel, eine Kugel pfiff dicht über Wade durch die Luft. Er duckte sich, erwiderte das Feuer aber nicht, um nicht das Risiko einzugehen, dass Chloe in die Schusslinie geriet.
    Entweder rechnete Ahmad genau damit oder aber es kümmerte ihn einfach nicht. Er sprang aus dem Schutz der großen Eiche hervor und feuerte weitere Schüsse ab, während er zu Chloe rannte. Sie wirbelte herum, um die Flucht zu ergreifen, doch Ahmad bekam sie zu fassen. Wade erschrak und kniff die Augen zusammen, um erkennen zu können, ob möglicherweise eine Messerklinge aufblitzte. Doch Ahmad packte sie nur am Handgelenk und zog sie zu sich. Dann riss er sie herum, bis sie sich vor ihm befand und einen Schutzschild für ihn bildete, während er rückwärts gehend die Straße überquerte und mit ihr im Bekleidungsgeschäft verschwand.
    In diesem Augenblick kamen zwei Männer aus dem Gerichtsgebäude gestürmt und rannten die Treppe hinunter. Ein kurzer Blick genügte, um die beiden als Nat und einen uniformierten Deputy zu identifizieren. Die verbliebenen Angreifer sprangen aus ihrer Deckung hervor und traten die Flucht vor dieser neuen Bedrohung an. Der Deputy eilte ihnen nach, Nat stürmte zu Wade.
    Der lief um die Limousine herum und sprintete los in Richtung des Ladens. Nat schloss mit gezogener Waffe zu ihm auf, als er die Tür erreichte.
    „Tut mir Leid, dass ich nicht näher dran war", sagte er und schnappte nach Luft, während sie sich zu beiden Seiten des Eingangs mit dem Rücken an die Wand drückten. „Der Deputy hat mich festgehalten. Er musste erst Roan anrufen, damit der meine Identität bestätigte."
    „Das kann ich mir vorstellen", erwiderte Wade und biss die Zähne zusammen, um gegen den Schmerz an seiner Seite anzukämpfen. Dann wagte er einen Blick um die Ecke zur Tür. Drinnen regte sich nichts, niemand feuerte auf ihn. Er nickte Nat zu. „Los!"
    Mit schussbereiten Waffen stürmten sie ins Geschäft. Dort befand sich nur eine Verkäuferin, die mit weit aufgerissenen Augen hinter der Kassentheke stand, in der einen Hand eine Bluse, in der anderen einen Preisauszeichner.
    „Wo lang?" wollte Wade wissen.
    Die Frau zeigte nach hinten.
    Ein Durchgang führte ins Lager. Dicht gefolgt von Nat, lief Wade zwischen staubigen Regalen und hoch aufgetürmten Kisten hindurch und zertrat Verpackungsmaterial. Er sah gerade

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