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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
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seiner Seite. Während sein Körper von dem schmerzhaften Schock noch wie betäubt war, streifte er sich das blutige Kleidungsstück über den Kopf.
    „Das muss wehgetan haben." Sie nahm das T-Shirt und warf es in den Abfalleimer.
    „Lieber ein Ende mit Schmerzen als Schmerzen ohne Ende, sage ich immer", erwiderte er und presste seine Zähne aufeinander, damit sie nicht länger klappern konnten, als seine Aktion ein Zittern am ganzen Körper auslöste.
    „Sehr männlich, wirklich. Dir ist ja hoffentlich klar, dass es jetzt noch schlimmer blutet?"
    „Egal, mach einfach weiter."
    „Ich habe kein Betäubungsmittel", sagte sie mit zweifelndem Tonfall. „Ich versuche, es so schnell wie möglich zu erledigen."
    „Gut. Bringen wir's hinter uns, okay? Sonst mache ich noch einen Rückzieher."
    „Keine Chance!"
    Er vermutete, dass ihre harsche Antwort verbergen sollte, wie besorgt sie um ihn war. Es musste schlechter um ihn stehen, als er erwartet hatte, dennoch wollte er nicht sehen, welchen Schaden die Klinge angerichtet hatte. „Das war ein Witz", erklärte er. „Jedenfalls hatte es einer sein sollen."
    Er vermutete Missbilligung in dem Blick, den sie ihm zuwarf, doch wegen des verdammten Netzeinsatzes konnte er nicht völlig sicher sein. Diese Barriere machte ihn fast so verrückt wie der Schmerz, den die Wunde verursachte. Er musste mit aller Macht gegen den Drang ankämpfen, ihr dieses Zuviel an Stoff vom Leib zu reißen. Stattdessen nahm er sich vor, sie so bald wie möglich dazu zu überreden, freiwillig auf ihre Burqa zu verzichten.
    Einen Augenblick später wurde ihm klar, dass sie den Blick nicht von ihm genommen hatte. Sie stand unbeweglich da, ihre Augen auf seine Brust und seine Schultern gerichtet. Die Sekunden verstrichen, und er fing an zu glauben, dass er ihre Blicke auf seiner Haut spüren konnte. Seine Brustspitzen begannen sich zu verhärten.
    „Was ist?" "fragte er. Unerwartete Befangenheit ließ seine Stimme schneidend klingen. „Hast du noch nie einen halb nackten Mann gesehen?"
    „Nein. Jedenfalls... nein."
    „Noch nie? Nicht mal damals in den Staaten?"
    „Am Swimmingpool und am Strand." Sie schüttelte flüchtig den Kopf. „Aber das waren noch Jungs."
    Es war eine schöne Unterscheidung, an der er sich später einmal erfreuen würde. Doch im Moment konnte er nur an die offensichtliche Frage denken, die durch ihr Eingeständnis aufgeworfen wurde. Er machte den Mund auf, um diese Frage zu stellen, schloss ihn aber sofort wieder. Ob sie wirklich noch Jungfrau war, hatte ihn nichts anzugehen.
    Seine Frage musste ihm anzusehen gewesen sein, da sie einen Schritt zurückwich und abrupt zum Waschbecken ging, um sich erneut die Hände zu waschen.
    In dem Augenblick kam der alte Wachmann herein. Er trug einen Topf mit dampfend heißem Wasser herein. Er sagte etwas zu Chloe, das Wade jedoch nicht verstehen konnte. Dann stellte er den Topf ab, warf dem Patienten einen mitfühlenden Blick zu, der keiner Übersetzung bedurfte, und verließ den Raum.
    „Wollte er wissen, ob er mich festhalten sollte?" fragte Wade und versuchte, witzig zu klingen.
    „Er hat gesagt, dass in Kürze ein Wagen kommt, der uns an einen sichereren Ort bringen wird", antwortete sie und holte mit einer Zange die Schere und die Nadeln aus dem siedenden Wasser. „Der Fahrer wird ungefähr dann eintreffen, wenn wir hier fertig sind." Sie machte eine kurze Pause. „Ich nehme nicht an, dass es irgendetwas in deinem Hotelzimmer gibt, das du unbedingt haben musst."
    Er dachte an das Satellitentelefon in seiner Tasche. Nat wartete darauf, dass er sich meldete. Einiges ließ sich immer noch arrangieren, wenn genug Vorlaufzeit blieb. Doch er fand, die größte Aussicht, dass Chloe das Land verließ, bestand dann, wenn sie die Dinge in die Hand nahm. Bislang hatte sie sich recht gut geschlagen. „Nichts", sagte er schließlich. „Jedenfalls nichts, was das damit verbundene Risiko rechtfertigen würde."
    „Gut, sehr gut."
    Sie drehte sich vom Instrumententisch zu ihm um und deutete an, sie sei bereit. Wade legte sich auf die Plastikplane. Während sie ihm half, die Füße hochzunehmen, rollte er sich auf die Seite und sah sie an. Einen Arm legte er unter den Kopf und versuchte, es sich so bequem wie möglich zu machen. Dann schloss er die Augen.
    Der intensive Geruch altmodischer Seife stieg ihm in die Nase, als er tief durchatmete, um sich zu entspannen. Einen Moment später spürte er, wie ein nasses Tuch, das in heißes Wasser

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