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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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oder die Täter haben sich gedacht, dass sich die Krokodile und Schildkröten seiner schon annehmen würden.“
    Scharf zog sie den Atem ein und schüttelte den Kopf.
    „Entschuldigung“, sagte Cousin Mike wieder. „Aber Sie können sicher sein, dass der Sheriff alle Hebel in Bewegung setzt, um den Dreckskerl zu schnappen. Bei solchen Sachen kennt Roan kein Pardon.“
    „Sie glauben nicht, dass es jemand von hier war?“
    Der Gasmann überprüfte die Tankanzeige, dann begann er den Schlauch einzurollen. „Ich tippe auf die Bandenchefs in Baton Rouge und New Orleans. Ich meine, es ist nicht weit, und sie haben unsere Sümpfe schon früher als Leichenabladeplatz benutzt.“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass es jemand mit medizinischen Fachkenntnissen war“, sagte sie fast wie zu sich selbst.
    „Möglich.“ Er zuckte die Schultern. „Muss aber nicht.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Hier in der Gegend haben viele Leute Übung darin, Tiere zu zerlegen. Jäger, Trapper und Farmer machen das ständig. Man muss nur wissen, wo die Organe liegen.“
    „Ich verstehe“, erwiderte sie mit gepresster Stimme.
    Er hob den Kopf und schaute sich um. Dann fragte er: „Hat sich Alligator Arty schon mal blicken lassen, seit Sie hier sind?“
    „Er hat kurz mal reingeschaut.“ Vorsichtig zu sein war ihr zur zweiten Natur geworden.
    „Kann nicht schaden, wenn Sie bei ihm ein bisschen aufpassen. Er hat ein Register, wissen Sie. Damit will ich nicht sagen, dass er mit dieser Sache was zu tun hat.“
    „Ein Vorstrafenregister, meinen Sie?“
    „Er hat fast zwanzig Jahre im Knast gesessen, weil er einen Mann erstochen hat, der ein bisschen zu nett zu seiner Frau war. Hat ihm die Gurgel durchgeschnitten und ihn dann den Krokodilen im Sumpf zum Fraß vorgeworfen.“
    „Das kann ich nicht glauben“, entgegnete sie mit einem langsamen Kopfschütteln.
    „Komischer alter Kauz, bleibt immer für sich. Obwohl er seitdem nie mehr was angestellt hat, aber man kann ja nie wissen.“
    „Und was ist aus seiner Frau geworden?“
    „Die hat sich damals gleich von ihm scheiden lassen und ist von hier weggegangen. Weil sie Angst hatte, dass er ihr auch an die Kehle geht, wenn er wieder rauskommt.“
    „Da hat er ja Glück gehabt, dass sie ihn nicht zum Tode verurteilt haben“, sagte sie.
    „Er hat mildernde Umstände bekommen, weil er wohl einen Grund gehabt hatte durchzudrehen. Deshalb hat die Frau wahrscheinlich auch gleich ihre Koffer gepackt. Sie sollten sich aber trotzdem vor ihm vorsehen. Und vor jedem anderen Fremden, der sich hier herumtreibt, auch.“
    „Ja. Ganz bestimmt.“ Sie rieb sich die Arme, auf denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte.
    „Mir läuft es bei dieser Sache mit dem Jungen auch ganz kalt den Buckel runter“, meinte Denise’ Cousin mitfühlend. „Ich meine, wer so was macht, muss doch ein Teufel sein, oder?“
    „Ja.“ Obwohl sie ihm zugestimmt hatte, fragte sich Janna, was dieser einfache Mann wohl von ihr denken würde, wenn er wüsste, dass sie mit dem Vorfall womöglich indirekt etwas zu tun hatte.
    In diesem Augenblick hörte sie ein Geräusch, das vom Haus her kam. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Lainey am Fenster stand, und ein paar Schritte hinter ihr ragte Clay als großer dunkler Schatten auf. In der Fensterscheibe spiegelte sich das Licht, so dass man die beiden nur undeutlich erkennen konnte. Trotzdem machte Janna einen eiligen Schritt nach vorn, um Cousin Mike die Sicht zu verstellen, der sich gerade aufgerichtet hatte und jetzt zu seinem Truck zurückging. „Was schulde ich Ihnen?“ fragte sie lauter als nötig, um mögliche Geräusche zu übertönen.
    „Machen Sie sich keine Gedanken deswegen. Das übernimmt Denise.“
    „Ich möchte es aber bezahlen“, beharrte Janna. „Sagen Sie mir einfach, was es kostet.“
    „Unmöglich.“ Der Mann schüttelte den Kopf, während er den Schlauch von dem Stutzen abschraubte und anfing, ihn zu verstauen. „Das müssen Sie schon mit Denise klären. Ich tue nur, was man mir gesagt hat.“ Er lächelte sie an. „Haben Sie vor, noch lange hier zu bleiben?“
    Seine Neugier bewirkte, dass die Alarmglocken in ihrem Kopf Sturm läuteten. „Nicht mehr so lange“, gab sie zurück. „Dann also vielen Dank für das Gas.“
    „Nichts zu danken, Ma’am.“ Er hielt einen Moment inne, und es klang, als wollte er noch mehr sagen, doch dann überlegte er es sich offensichtlich anders. Grüßend legte er einen Finger an den Schirm seiner

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