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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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konnte?
    „Das könnte lohnender sein, wenn etwas drin wäre“, sagte Clay gedehnt von der Badezimmertür her.
    Janna wusste sofort, was er meinte. Gedankenverloren hatte sie seine Unterhose geknetet, die vorn am Eingriff zusammengefaltet war. Sie holte mit dem Wäschestück in der Hand aus und schleuderte es ihm gegen die Brust. „Wenn du so blöde Witze machst, kannst du deinen Kram selbst zusammenlegen“, sagte sie verärgert und merkte nur beiläufig, dass sie zum Du übergegangen war.
    „Wenn ich frei wäre, könnte ich mich selbst um meine Wäsche kümmern.“
    „Keine Chance.“
    Er warf ihr unter halb gesenkten Lidern einen verführerischen Blick zu. „Bist du sicher? Du könntest noch andere Vorteile davon haben.“
    Sie war froh, dass er nicht beleidigt war, obwohl es ihr eigentlich hätte egal sein können. „Vergiss es“, sagte sie lakonisch, während sie nach dem Waschkorb griff.
    „Du bist eine harte Frau, Janna Kerr.“
    „Findest du?“ Das Lächeln, das sie ihm zuwarf, als sie an ihm vorbei auf den Flur schlüpfte, war ebenso zittrig wie ihre Stimme. Sie spürte seinen Blick im Rücken, doch sie drehte sich nicht um.
    Zu Mittag gab es nur grünen Salat mit gebratenen Hähnchenbruststreifen und Brötchen. Während Janna den Salat zubereitete, verzog sich Lainey wieder zu Clay, und als sie deren beider angeregte Unterhaltung hörte, fühlte sie sich ausgeschlossen. Sie stellte die Salatteller, eine Flasche Dressing, die Brötchen und hohe Gläser mit Eistee auf ein Tablett und gesellte sich damit zu den beiden.
    Lainey und Clay hatten mit Ringo gespielt, der jetzt zusammengerollt in Laineys Schoß lag. Mit einem viel sagenden Blick auf den Fellball sagte Janna: „Essenszeit, Schätzchen. Geh und wasch dir die Hände.“
    Ihre Tochter warf ihr einen ungehaltenen Blick zu. „Ach, Mama.“
    „Tu, was deine Mutter dir sagt, Erbse“, sagte Clay leise.
    Lainey begegnete kurz seinem ruhigen Blick. Offenbar hatte sie verstanden, dass jeder Widerstand zwecklos war, denn sie stieß einen schweren Seufzer aus, hob Ringo von ihrem Schoß, setzte ihn aufs Bett und stand auf. Bevor sie an der Tür angelangt war, drehte sie sich noch einmal um. „Clay muss sich auch die Hände waschen, Mama, aber er kann es nicht gut. Außerdem sind seine Finger schon ganz lila. Kannst du ihm nicht für eine Weile die Stricke abmachen?“
    Janna spürte, dass sie aus einem unerfindlichen Grund rot wurde. Lainey hatte sich schon so an Clays Anwesenheit gewöhnt, dass sie selbst angenommen hatte, ihre Tochter würde sich über die näheren Umstände seines Aufenthalts keine Gedanken machen. Offenbar hatte sie sich geirrt. „Ich glaube nicht“, sagte sie zögernd.
    „Ach, Mama! Er macht auch ganz bestimmt nichts außer essen, stimmt doch, Clay, oder?“ Auf ihrem kleinen Gesicht spiegelte sich ernsthafte Sorge, während sie ihn forschend musterte.
    „Ja“, erwiderte er bedächtig. „Ich glaube schon.“
    „Schwörst du’s?“
    Ein Schwur war für Lainey eine außerordentlich ernste Sache, wie Janna wusste. Sie hatte das Gefühl, dass Clay dies ebenfalls verstanden hatte, da er einen Mundwinkel hochzog, während er den Blick des Mädchens festhielt. Aber er schlug dennoch ein flüchtiges Kreuz auf seiner mit einem sauberen T-Shirt bedeckten Brust, bevor er mit einem leisen Anflug von Ironie in der Stimme sagte: „Ich schwöre es.“
    Lainey schaute wieder zu ihrer Mutter. „Siehst du?“
    Janna sah keine andere Möglichkeit mehr als nachzugeben. Clay hatte bis jetzt noch nie zu gewaltsamen Methoden gegriffen, obwohl sich ihm mehrmals eine Gelegenheit dazu geboten hatte. Um genau zu sein, hatte er nicht einmal eine Situation der Intimität zu seinem Vorteil ausgenutzt. Und eben hatte sie ihm angesehen, dass er vorhatte, seinen Schwur auch zu halten. Trotzdem fragte sie sich, was er sonst noch im Schilde führen könnte.
    Aber was wäre so schlimm daran, wenn er wie angekündigt versuchte, seinen Charme an ihr zu erproben? Er würde schon sehen, dass ihn das nicht weiterbrachte. Und wenn sie ihm die Zügel ein bisschen lockerte, hatte er zumindest weniger Grund, Gewalt anzuwenden.
    „Also gut“, sagte sie.
    „Du machst es?“ Über Laineys Gesicht ging ein Strahlen, und sie klatschte aufgeregt in die Hände.
    „Und du wäschst dir unterdessen die Hände“, forderte Janna, scheuchte Lainey ins Bad und ging nach nebenan, um den Schlüssel für das Vorhängeschloss zu holen.
    Nachdem sie damit zurückgekehrt

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