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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Mütze und kletterte wieder in seinen Truck. Einen Moment später rumpelte das schwere Fahrzeug die Schotterstraße hinunter.
    Eine ganze Weile stand Janna unbeweglich da und starrte blicklos der langsam in der Ferne verschwindenden Staubwolke hinterher.
    Großer Gott, war es tatsächlich möglich, dass die Niere, die Lainey erhalten sollte, aus dem Körper dieses ermordeten Jungen stammte? Eine wahrhaft grauenhafte Vorstellung, aber es gab immerhin gute Gründe, dies in Betracht zu ziehen, oder etwa nicht?
    Eine Niere blieb außerhalb des menschlichen Körpers knapp zweiundsiebzig Stunden funktionsfähig, und das nur unter Einsatz hochspezialisierter Maschinen, die dem Organ in regelmäßigen Abständen konservierende Flüssigkeit zuführten. Dr. Gower hatte gesagt, dass die Niere für Lainey nicht sofort, sondern erst im Lauf einer Woche bereitgestellt werden würde. Der zeitliche Rahmen stimmte also nicht. Dann konnte man ihr demnach auch nicht vorwerfen, von dem Tod dieses Jungen, den man in den Sümpfen gefunden hatte, zu profitieren.
    Nein, man konnte es nicht. Was aber würde geschehen, wenn der ins Auge gefasste Zeitpunkt heranrückte? Musste dann vielleicht jemand anders sterben, damit Lainey leben konnte?
    Janna hätte sich nie träumen lassen, dass sich die Dinge so entwickeln könnten. Das Problem war immer gewesen, dass der Handel mit menschlichen Organen strafbar und unmoralisch und der Profit daraus illegal war, aber das war alles. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass dies alles mit Mord verbunden sein könnte.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt, so dass sie Angst hatte zu ersticken. Sie hatte das Gefühl, in einer Falle zu sitzen, aus der sie nicht entkommen konnte. Was sollte sie tun? Was nur?
    Wie lange sie so dagestanden hatte, wusste sie nicht. Erst als Lainey an die Fensterscheibe klopfte, kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie drehte sich um und versuchte, ihre Tochter anzulächeln, obwohl es sich verkrampft und unecht anfühlte und sie durch den Tränenschleier kaum etwas sehen konnte. Clay Benedict anzuschauen erschien ihr so unmöglich, dass sie es gar nicht erst versuchte. Sie senkte den Kopf und wischte sich unauffällig mit einem Finger die Tränen unter den Wimpern weg, wobei sie so tat, als würde sie auf den Weg achten, während sie zum Haus zurückging.
    Lainey hatte sie auf sich aufmerksam gemacht, da ein Anruf für sie gekommen war. Janna nahm das Handy entgegen, das die Kleine ihr hinhielt, und sprach leise, weil Clay auf der Schwelle zu seinem Zimmer stand.
    Am anderen Ende der Leitung war Denise, die sich erkundigen wollte, ob das Gas wie versprochen geliefert worden sei, ob die Klimaanlage funktioniere und die Hütte kühl genug sei. Außerdem wollte sie wissen, ob Janna ohne Flaniermeilen und Supermärkte überhaupt zurechtkäme. Nachdem Janna sie in allen Punkten beruhigt hatte, sagte Denise schließlich: „Und ist sonst noch irgendwas Aufregendes passiert?“
    „Nein, es ist jeden Tag dasselbe“, gab Janna so beiläufig wie möglich zurück.
    „Also wirklich.“ In der Stimme der Freundin schwang ein Unterton mit, der bewirkte, dass sich Jannas Nackenmuskeln anspannten.
    „Mehr oder weniger jedenfalls.“
    „Und Clay im Haus zu haben ist nichts Aufregendes?“ fragte Denise erwartungsvoll.
    Janna schloss die Augen. „Das hat dir bestimmt Lainey erzählt.“
    „Ihrem kleinen Herzen sei Dank“, erwiderte Denise mit einem trockenen Auflachen. „Zumindest wirkt sie sehr angetan von ihm. Er ist ja offenbar schon eine ganze Weile da.“
    Janna gefiel der zweideutige Unterton in ihrer Stimme nicht. Sie konnte Denise direkt vor sich sehen, die dunklen Augen, das schwarze, glänzende, makellos frisierte Haar und die verführerischen roten Lippen, eine perfekte Verkörperung der Raffiniertheit und Verruchtheit, die man New Orleans zuschrieb. „Es ist nicht so, wie du denkst“, sagte sie mit einem Hauch von Schärfe in der Stimme. „Er wollte sich nur davon überzeugen, dass in der Hütte alles in Ordnung ist.“
    „Und jetzt hängt er immer noch bei euch herum?“
    Janna konnte ihr nicht sagen, was vor sich ging, da sie Denise erzählt hatte, dass sie die Hütte nutzen wollte, um in der Natur Vorlagen für neue Stoffmuster zu finden. Vor Matts Tod waren sie und Denise eng befreundet gewesen, aber dann war Janna nach Mississippi zurückgekehrt, um ihr Studium zu beenden. Sie hatte Denise erst vor ein paar Wochen von Laineys Krankheit erzählt, als sie sich mit ihr

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