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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Roan mit vor Ungeduld scharfer Stimme.
    „Ich glaube, das habe ich bereits.“ Clay ließ die Worte stehen, ohne sie näher zu erläutern.
    „Und was brauchst du denn dann noch? Außer psychiatrischer Hilfe, versteht sich.“
    „Antworten“, sagte Clay mit ernster Stimme. „Dringender als alles andere brauche ich Antworten.“

9. KAPITEL
    A ls Janna am nächsten Morgen wieder mit dem alten Boot auf den See hinausfuhr, schlief Lainey noch. Sie wollte sich nur noch diese kleine Bucht ansehen, die sie gestern Abend schon neugierig gemacht hatte, und hatte nicht vor, lange zu bleiben. Lainey war gestern zu müde gewesen, deshalb hatte sie darauf verzichtet, die Bucht zu erkunden, aber jetzt konnte sie es in weniger als einer Stunde schaffen.
    Auf dem See herrschte trotz der frühen Stunde schon viel Betrieb – mehr als normalerweise, wie sie fand. Die Motorboote flitzten in der Nähe des Hauptkanals hin und her, und der Wellengang, den sie dabei erzeugten, ließ ihr kleines Boot ununterbrochen schaukeln. Jetzt fiel ihr das Angelturnier ein, das Dr. Gower erwähnt hatte. Heute ist Samstag, überlegte sie, obwohl sie bei all der Aufregung der letzten Tage langsam anfing, die Wochentage durcheinander zu bringen. So gut es ging wich sie den anderen Booten aus und paddelte, immer die Augen offen haltend, an mehreren kleinen Inseln und Landzungen vorüber.
    Als sie um eine Ecke bog, fiel ihr Blick auf einen schicken Barschtakler mit leuchtend rotem Fiberglasrumpf, leicht erhöht stehenden Kapitänsstühlen, allen möglichen Instrumenten und einem starken Motor, der vermutlich sogar die Queen Elizabeth II antreiben könnte. Die beiden Angler an Bord riefen Janna einen freundlichen Gruß zu, den sie ebenso höflich erwiderte. Sie wäre jedoch ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbeigefahren, wenn nicht der eine von beiden ihr zugewinkt hätte.
    „Sagen Sie“, brüllte er übers Wasser, „Sie sind nicht zufällig hier aus der Gegend?“
    „Nein, leider nicht“, erwiderte sie und hielt ihr Paddel einen Moment still in der Luft, so dass die Tropfen, die daran hingen, in der Sonne glitzerten, während das Boot aus eigener Kraft langsamer weitertrieb.
    „Wir haben uns nur gerade gefragt, was hier los ist“, gab einer der beiden Männer zurück.
    Sie musterte die beiden übers Wasser hinweg. Ihre Gesichter waren krebsrot und verschwitzt, und mit ihren zerknautschten Hüten mit den schmalen Krempen würde sich ein guter alter Südstaatenjunge nicht mal tot erwischen lassen. Ihr Akzent von oberhalb der Mason-Dixon-Linie war der letzte Beweis dafür, dass sie nicht aus Louisiana kamen. Von daher war es unwahrscheinlich, dass sie eine Gefahr für sie darstellten. „Was meinen Sie damit?“ fragte sie.
    „Wir sind nicht an den Anlegeplatz herangekommen, der in der Turnierbroschüre genannt wird. Da wimmelt es überall von Polizei.“ Der Mann im Heck legte seine Angelrute beiseite und bückte sich, um in einem eingebauten Kühlschrank herumzukramen, bis er ein Bier gefunden hatte. „Ein Krankenwagen war auch da, eine Rettungsmannschaft, Feuerwehr, alles, was Sie sich nur vorstellen können. Wir vermuten, dass vielleicht jemand ertrunken ist.“
    „Davon weiß ich nichts“, gab sie zurück, spürte jedoch, wie sich ihr Magen verkrampfte.
    „Ich habe gesehen, wie Sanitäter einen Jungen auf eine Trage gelegt haben. Er sah aus wie tot“, meinte der andere Mann.
    „Ein Junge?“ Jannas Stimme klang ein wenig schrill.
    „Ja, so sechzehn oder siebzehn, schätze ich mal. Aber wir waren zu weit weg, um es genau sehen zu können.“
    Vielleicht ist es ja tatsächlich ein Unfall, versuchte Janna sich zu beruhigen. Dieser Junge musste kein Opfer der Organdiebe sein wie der andere.
    „Komisch ist bloß, dass ich bei einem Bootsunfall noch nie so viel Polizei gesehen habe“, schaltete sich der Mann auf dem Rücksitz wieder ein.“ Er hebelte den Kronkorken von seinem Bier ab. „Sieht fast so aus, als ob sie irgendjemanden suchen.“
    „Ich habe gehört, dass jemand etwas von einem Luftkissenboot gesagt hat“, fügte der erste Mann hinzu. „Zuerst habe ich nicht geschaltet, weil sie das Ding dauernd Jenny oder so ähnlich nannten.“
    Janna wusste, dass sie sofort zur Hütte zurück musste. „Ich schätze, wir werden es morgen in der Zeitung lesen“, sagte sie, während sie ihr Paddel wieder ins Wasser tauchte. „Viel Glück noch beim Angeln.“
    Die Antwort hörte sie nicht mehr, weil sie zu beschäftigt damit war, zu

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