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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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seiner Selbstbeherrschung zu verdanken hätte, dass sie unbelästigt geschlafen hatte?
    „Danke“, murmelte sie.
    „Kein Problem.“ Er hielt einen Moment inne, als würde er auf irgendeine Bemerkung warten, und fuhr dann fort: „Der Regen hat nachgelassen. Ich werde draußen auf diese Schwester warten.“
    Sie nickte. Während er das Zimmer verließ, widerstand sie dem Drang, ihm nachzuschauen.
    Als Anita Fenton vor Clay die Veranda betrat, hatte Janna sich die Haare gebürstet, sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt und das Kleid mit dem verrückten Patchworkmuster übergezogen. Obwohl die Klimaanlage immer noch nicht funktionierte und in dem Haus eine brütende Hitze herrschte, fühlte sie sich ein wenig erholt. Aber immerhin brummte der Generator auf der Veranda.
    Anita Fenton, mit einer Leinenhose und einer Polyesterbluse bekleidet, hatte einen Metallkoffer dabei und warf einen scheelen Blick auf ihre provisorische Energiequelle. Gleich darauf huschte ein Ausdruck tiefer Verachtung über ihr Gesicht. Für eine Sekunde spürte Janna, die an der Fliegengittertür wartete, Verärgerung in sich aufsteigen. Sich zur Ruhe ermahnend, sagte sie so höflich wie möglich: „Bitte, kommen Sie rein. Es tut mir wirklich Leid, dass ich Sie bei so einem schrecklichen Wetter rufen musste.“
    „Schon gut. Jetzt bin ich ja da. Wo ist Lainey?“
    „Sie schläft.“
    „Ach, wirklich.“ Der Sarkasmus, der in der Stimme der Frau mitschwang, unterstellte, dass Janna in ihrer Sorge unsäglich übertrieben hatte.
    Daher war sie dankbar, als sie in Clays Gesicht Wut aufflammen sah. „Hier entlang“, sagte sie über die Schulter zu der Krankenschwester, während sie voranging.
    Auf der Schwelle zum Schlafzimmer drängte sich Schwester Fenton an Janna vorbei und eilte zum Bett. Sie streckte eine Hand mit den rot lackierten Fingernägeln aus und rüttelte das schlafende Kind mit einer schnellen, fast groben Bewegung wach.
    Lainey schlug die Augen auf. Sie fuhr hoch, dann stieß sie einen spitzen Schrei aus. Mit weit aufgerissenen, fiebrig glänzenden Augen setzte sie sich auf, dann rutschte sie zurück, bis sie mit dem Rücken gegen den Kopfteil des Bettes stieß. Ringo, der irgendwie den Weg in ihr Bett gefunden hatte, machte von seinem Schlafplatz zwischen den Kissen einen erschrockenen Satz und kam auf allen vieren, den Schwanz kerzengerade in die Luft gereckt, auf dem Boden auf. Als er sich auf die Gefahrenquelle stürzte, fauchte er wie eine wütende Katze.
    „He, verdammt!“ Schwester Fenton riss die Hand zurück, dann wirbelte sie zu Janna herum. Mit vor Schreck rot angelaufenem Gesicht fragte sie: „Was soll denn das?“
    „Sie haben Lainey erschreckt“, erwiderte Janna scharf. „Und Ringo auch.“
    „Ich habe keine Zeit, ein dummes kleines Gör zu hätscheln“, brauste die Schwester auf. „Und ich bin bestimmt nicht den ganzen Weg hier rausgekommen, um mich von einem wilden Tier anfallen zu lassen! Ich hätte Sie eigentlich nicht für so unvernünftig gehalten, dass Sie so ein unberechenbares Biest in die Nähe Ihrer Tochter lassen.“
    Aus den Augenwinkeln sah Janna, dass Clay mit grimmigem Gesicht ans Fußende des Bettes trat. „Ringo ist zahm“, sagte sie zu der Krankenschwester, „und er hilft, Lainey zu beruhigen.“
    „Ach, ja? Im Moment scheint er seine Sache aber nicht besonders gut gemacht zu haben. Würden Sie jetzt vielleicht Ihr Kind unter Kontrolle bringen, damit ich es untersuchen kann?“
    Janna verzichtete auf eine passende Antwort. Stattdessen beugte sie sich zu Lainey hinunter und streckte ihr die Hand hin. „Komm her, Schätzchen“, versuchte sie ihre Tochter zu locken. „Schwester Fenton möchte dich nur ganz kurz ansehen.“
    „Keine Pikse“, wimmerte Lainey panisch, während sie sich noch weiter in ihre Ecke zurückzog.
    „Keine Pikse, versprochen“, murmelte Janna beruhigend.
    „Wenn ich schon extra den ganzen Weg hier rausgekommen bin, kann ich ihr auch gleich das Blut für die Blutuntersuchungen abnehmen, die vor der Operation noch gemacht werden müssen“, widersprach Schwester Fenton gnadenlos. Sie stellte ihren Koffer auf dem Nachttisch ab, klappte ihn auf und nahm eine große Einmalspritze heraus.
    Das Ergebnis war ganz und gar vorhersehbar. Lainey wurde hysterisch. Sie kreischte, stieß mit den Füßen um sich und zog sich so weit zurück, wie es die Dialyseschläuche zuließen. Janna kniete sich auf die Matratze und streckte die Hand nach ihr aus, um sie in ihre

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