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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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allmächtig und stark wirkte. Janna wandte sich ab, um in der Küchenschublade herumzukramen, aus der sie die Taschenlampe geholt hatte. Nachdem sie gefunden hatte, wonach sie gesucht hatte, ging sie zu Clay und leuchtete ihm eine Sekunde mit der Lampe ins Gesicht. Er schrak vor der Helligkeit nicht zurück, sondern hielt ihrem Blick stand. Dann drehte sie sich um und legte die Taschenlampe mit dem Strahl nach vorne auf dem Herd ab, so dass sie bei dem, was sie zu tun beabsichtigte, Licht hatte; dann drehte sie sich wieder zu ihm um.
    Als sie ihm, nach dem Vorhängeschloss tastend, die Arme um die Taille schlang, legte er ihr eine Hand auf die Schulter. Es hätte ebenso gut eine Geste der Zärtlichkeit sein können, aber sie interpretierte es als Billigung. Sie ignorierte es, und gleich darauf nahm er seine Hand weg. Das Plastikseil war so straff gespannt, dass sie Mühe hatte, das Schloss aufzubekommen. Als sie es schließlich geschafft hatte, zog sie es heraus und warf es zusammen mit dem Schlüssel und dem Seil auf die Herdplatte.
    Sie hatte erwartet, dass er sofort verschwinden würde, doch er tat es nicht, sondern ergriff ihre Hand. Forschend schaute sie ihm in das nur schwach erhellte Gesicht, fürchtete sich allerdings vor dem, was sie darin entdecken könnte. Ihre Finger zitterten in seiner warmen Hand. Würde er bleiben oder jetzt, nachdem sie ihn freigelassen hatte, gehen? Würde er ihr helfen oder sich für seine Gefangenschaft rächen? Wachsam, am Rande der Panik, wartete sie ab, was geschehen würde.
    Sie waren sich so nahe, dass sie seine Körperwärme spüren und hören konnte, wie er zischend den Atem einzog. Ihr Herz geriet ins Stolpern, dann begann es zu hämmern, während sie von einer Flut aus Erinnerungen und Begehren hinweggespült zu werden drohte. Wie konnte das passieren, ausgerechnet jetzt, hier? Das war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort – und auch nicht der richtige Mann. Sie traute Clay Benedict nicht, und sie wusste, dass auch er keinen Grund hatte, ihr zu trauen. Es gab zwischen ihnen nichts, worauf sie etwas hätten aufbauen können. Die Anziehungskraft, die sie ihm gegenüber verspürte, war eine Täuschung, sie war nicht von Dauer und hatte keine Zukunft. Obwohl sie das alles wusste, war sie den Gefühlen hilflos ausgeliefert.
    „Bitte“, flüsterte sie, ohne genau zu wissen, was sie eigentlich erbat.
    Er nickte, dann ließ er sie los und griff nach der Taschenlampe. „Richtig“, sagte er mit einer Spur von Heiserkeit in der Stimme, „der Generator.“
    Während er an ihr vorbei durch die Küche auf die Veranda ging, lehnte sich Janna gegen die Wand und wartete darauf, dass die Kraft in ihre Beine zurückkehrte. Es war seltsam, in diesem Moment Dankbarkeit zu verspüren, und trotzdem war sie ihm für seine Tatkraft Mitleid erregend dankbar. Einen Moment später gab sie sich einen Ruck und ging den Flur hinunter, um nach Lainey zu sehen.
    Ihre Tochter war zwar eingeschlafen, doch ihre Haut fühlte sich noch heißer an als vorher. Behutsam zog Janna das Laken über sie, aber sonst gab es im Augenblick nichts, was sie für die Kleine hätte tun können. Deshalb ging sie wieder nach draußen auf die Veranda.
    Clay kniete, die Taschenlampe unter einen Arm geklemmt, neben dem widerspenstigen Generator, während er eine Zündkerze an dem rauen Stoff seiner Jeans polierte. Als die Fliegengittertür quietschte, schaute er auf. Janna hielt seinen Blick für einen Moment fest, dann streckte sie die Hand nach der Taschenlampe aus. Als er sie losließ, richtete sie den Strahl auf die Stelle, auf die er deutete.
    In diesem Moment prasselten die Regentropfen auf das Vordach der Veranda. Eine Sekunde später verwandelte sich der Regen in eine Sintflut. Eine heftige Böe peitschte einen warmen und schweren Regenvorhang zu ihnen herüber, der wie Nebel durch das Gitternetz der Veranda drang.
    Innerhalb von Sekunden waren sie bis auf die Haut durchnässt und konnten nur hoffen, dass sie möglichst schnell fertig wurden.
    Clay schraubte und justierte im gelben Schein der Taschenlampe, während ihm der Regen ins Gesicht peitschte und ihm das Haar in nassen Wellen an den Kopf klatschte. Dann stand er mit athletischer Geschmeidigkeit auf, beugte sich nach unten und griff nach der Anlasserstrippe. Janna trat einen Schritt zurück, als er einmal schnell und fest daran zog.
    Der Generator röhrte laut auf und erstarb fast sofort wieder. Während Clay eine Schraube nachstellte und erneut

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