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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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zusammen. Sie drehte sich zum Tisch um und stellte die Tassen ab, die sie in der Hand hielt, dann zog sie einen Stuhl hervor und setzte sich. Hinter ihr begann der Kessel zu pfeifen. Clay ging zum Herd, goss den Kaffee auf und kam dann an den Tisch zurück. Eine ganze Weile hörte man nur den Kaffee durch den Filter tröpfeln, das Prasseln des Regens und ab und zu das Krachen des Donners.
    Das Schweigen zwischen ihnen war angespannt, ohne allzu belastend zu sein. Plötzlich spürte Janna, wie unendlich erschöpft sie war. Sie stützte einen Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf in die Hand.
    „Schlaf ein bisschen“, schlug Clay vor. „Ich halte Wache.“
    „Nein, nein, ist schon okay.“ Sie zwang sich, sich aufrecht hinzusetzen.
    „Dann trink wenigstens das.“
    Sie hatte nicht gesehen, dass er Kaffee eingeschenkt hatte. Ihr Gehirn fühlte sich an wie mit Schaumgummi ausgestopft. Als sie den Becher nahm, den er ihr hinhielt, legte er zuerst sorgfältig ihre Finger darum, bevor er nach seiner eigenen Tasse griff.
    Das Gebräu war heiß und stark und schien sie ein wenig mit neuem Leben zu erfüllen.
    Verstohlen riskierte sie einen schnellen Blick auf Clay. Er saß zurückgelehnt da, die Beine ausgestreckt und an den Knöcheln übereinander gelegt, mit seinem Kaffeebecher auf dem Schenkel. Seine bronzefarbene Haut war mit einem glänzenden Schweißfilm überzogen, während in seinen schwarzen Brusthaaren immer noch Regentropfen wie silberne Perlen glitzerten. Trotz seiner lässigen Haltung wirkte er nicht richtig entspannt. Reglos saß er da, seinen Blick auf ihre Brust geheftet.
    Als sie an sich herunterschaute, sah Janna, dass ihr nasses T-Shirt an ihren Brüsten klebte, und sie spürte, wie ihre sich deutlich abzeichnenden Knospen unter seinem eindringlichen Blick hart wurden.
    Sie sah ihn so lange an, bis er den Blick hob und ihr tief in die Augen schaute. Sein Gesicht nahm einen dunkleren Farbton an, und er verlagerte mit einem viel sagenden Hüftschwung sein Gewicht, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Kaffee zuwandte.
    Er wollte sie, so viel war klar. Die Frage war nur, warum. Sie war nass bis auf die Haut, mit verfilzten Haaren und völlig am Ende. Die einzige Antwort, die ihr in den Sinn kam, bewirkte, dass ihr leicht übel wurde, vor allem deshalb, weil sie vorhin wieder ein bisschen Zutrauen zu ihm gefasst hatte.
    Rache.
    Das ist es, dachte sie. Obwohl es sich dabei gewiss nicht um schlichte körperliche Rache handelte. Er dachte nicht an primitive Vergeltungsmaßnahmen, nicht Clay Benedict. Als Antwort darauf, dass sie ihm seine Freiheit genommen hatte, würde er ihr nichts anderes nehmen als ihre Selbstachtung. Er hatte Witze darüber gemacht, dass er ihr Sexsklave sei, aber tatsächlich hatte er vor, sie zu seiner Sexsklavin zu machen.
    Der Schmerz, den dieser Verdacht in ihr auslöste, war so stark, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte und es ihr schwer fiel, Luft zu holen. Sie sprang so ruckartig auf, dass der Kaffee aus ihrem Becher schwappte. „Ich glaube, ich ziehe mich jetzt um und lege mich noch ein bisschen zu Lainey.“
    Er versuchte nicht, sie aufzuhalten. Als sie vor ihrer Schlafzimmertür noch eine Sekunde stehen blieb und einen Blick über die Schulter warf, saß er noch genauso da wie vorher und schaute ihr verständnislos nach. Zweifel überfielen sie. Sie zögerte, dann bat sie mit bebender Stimme: „Rufst du mich? Wenn die Schwester da ist, meine ich.“
    Er nickte kurz, nicht mehr. Auch wenn es unter diesen Umständen abwegig sein mochte, so vermisste sie doch sein Lächeln.
    Janna wurde von einer Berührung wach. Clay hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt und beugte sich über sie. In dem Moment, in dem sie die Augen öffnete, ließ er sie los und wich einen Schritt zurück.
    „Eben kommt ein Auto den Weg hoch“, sagte er leise.
    Sie war so müde, dass sie nur mit Mühe die Augen öffnen konnte, aber immerhin fiel ihr auf, dass er sich umgezogen hatte. Der wüste halb nackte Satter, der ihr vorhin in der Küche gegenübergesessen hatte, hatte sich in Luft aufgelöst. An seine Stelle war ein ordentlicher ernster Südstaatengentleman in einem schwarzen T-Shirt und Jeans getreten, der wachsam und entschlossen aussah. Nichts in seinem Gesicht oder in seinem Verhalten deutete darauf hin, dass er in Bezug auf ihren Körper oder ihre Seele irgendwelche finsteren Ziele verfolgte. Und warum fühlte sie sich dann so, als ob sie es nur seiner Geduld und

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