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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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schnitt ihm ins Herz. In diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, ihr die Schmerzen abnehmen zu können. Alles.
    „Ja, sie ist wirklich ein sehr tapferes Mädchen und obendrein auch noch mein Schatz“, sagte er mit heiserer Stimme, ohne sie aus den Augen zu lassen. „Halt durch, Erbse. In ein paar Sekunden ist alles vorbei.“
    Lainey nickte ernst, dann schlossen sich ihre dünnen Finger fest um seine Hand. Er hielt ihren angsterfüllten Blick noch einen Moment länger fest, bis sie mit einem kurzen Nicken signalisierte, dass sie bereit war. Dann schaute er zu Johnnie und Dr. Hargrove, und seine Miene ließ keinen Zweifel daran, dass sie alles daransetzen sollten, ihr kein Jota mehr als nötig wehzutun, und dass sie gefälligst nicht länger brauchen sollten als die paar Sekunden, von denen er gesprochen hatte.
    Als Janna kurz darauf hereinkam, lag Lainey still da; ihre Augen waren geschlossen, und die langen seidigen Wimpern warfen dunkle Schatten über die aufgedunsenen Wangen. Clay schaute auf und sah, dass Janna eine Hand vor den Mund presste, während ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich.
    „Sie hat ein Beruhigungsmittel bekommen“, erklärte er. „Nur ein leichtes, und Benadryl, um einer unerwünschten Reaktion auf die Behandlung vorzubeugen. Es hat sie müde gemacht, das ist alles.“
    Einen langen Moment starrte Janna ihn an, dann schaute sie auf die verschiedenen Infusionsgeräte am Kopfende der Untersuchungsliege. Schließlich begegnete sie dem Blick von Clays Cousine, die Anweisung bekommen hatte, bei der Patientin zu bleiben und in zehnminütigen Abständen ihren Blutdruck zu kontrollieren. Nachdem Johnnie Clays Worte durch ein aufmunterndes Nicken bestätigt hatte, schaute Janna sich nach einem Stuhl um. Sie setzte sich, dann schloss sie für einen kurzen Augenblick erschöpft die Augen und lehnte den Kopf gegen die Wand hinter sich.
    „Ich musste so viele Formulare ausfüllen, weil ich keine Versicherung habe“, erklärte sie mit unsicherer Stimme. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Roan sich nicht eingeschaltet und ihnen gesagt hätte, dass sie es gut sein lassen sollen. Für Lainey ist alles fremd hier. Sie kennt weder die Ärzte noch die Schwestern, und ich hatte Angst, dass sie Panik bekommt. Man hat mir zwar gesagt, dass du bei ihr bist, aber ich war mir nicht sicher.“
    Clay wollte sie fragen, warum sie ihn für unzuverlässig hielt, doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Ruhig meinte er: „Hast du mit Hargrove gesprochen?“
    „Ja. Er sagt, dass die nächsten vierundzwanzig Stunden kritisch werden.“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem angespannten Lächeln. „Was allerdings weiß Gott nichts Neues ist.“
    „Dann hat er dir auch gesagt, dass es die Möglichkeit gibt, Lainey per Hubschrauber in ein anderes Krankenhaus zu bringen?“
    „Er hat es erwähnt. Aber du warst offenbar nicht der Ansicht, dass es notwendig ist.“
    „So habe ich es nicht gemeint. Du brauchst nur ein Wort zu sagen, dann fliegen wir.“
    Forschend schaute sie ihn an und sagte schließlich: „Ein Transport mit dem Hubschrauber kostet Tausende.“
    Und sie hatte gesagt, dass sie nicht versichert war, wie Clay sich jetzt erinnerte. Er legte den Kopf schief: „Würdest du es tun, wenn die Kosten kein Problem wären?“
    „Aber sie sind eins.“
    „Das habe ich begriffen. Aber mach dir trotzdem keine Sorgen um das Geld.“ Clay versuchte so beiläufig wie möglich zu klingen, doch er war sich nicht sicher, ob er es schaffte. Der Blick, den Johnnie ihm zuwarf, verriet ihm, dass sie den Verdacht hatte, Clay wollte sein eigenes Geld zur Verfügung stellen; er wusste jedoch, dass sie sich nicht einmischen würde.
    „Almosen.“ Jannas Mundwinkel zogen sich nach unten, während sie zum Fenster schaute. Nach einem kurzen Schweigen fragte sie: „Glaubst du, dass sie hier in guten Händen ist?“
    „Hargrove und sein Team sind unschlagbar. Und das Krankenhaus hat vielleicht keine Weltraumzeitalter-Kinkerlitzchen, dafür aber alles, was wichtig ist.“
    Ihre Brust hob und senkte sich unter einem tiefen Atemzug. „Immerhin scheinen sie sich wirklich Gedanken darum zu machen, was mit ihr passiert, statt einfach nur ein weiteres Problem in ihr zu sehen. Ich hatte von großen Krankenhäusern sowieso genug. Ich denke … nun, ich denke, vorerst kann sie hier bleiben.“
    Einen Augenblick lang wurde Clay von einer Welle purer Genugtuung überspült, weil sie seinen Rat befolgt hatte. Dann

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