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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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gutzumachen, und die kann ich nicht einfach verstreichen lassen. Verstehst du das denn nicht?“
    „Ja, ich verstehe.“ Er warf ihr einen langen harten Blick zu und öffnete den Mund, als ob er vorhätte, ihr etwas Vernichtendes an den Kopf zu werfen. Doch dann presste er die Lippen so fest zusammen, dass sie nur noch ein schmaler Strich waren. Er langte nach seinem Handy, rammte es wortlos in den Halter und verkroch sich tiefer in seinen Sitz. Mit einer Hand auf dem Lenkrad donnerte er die dunkle Landstraße hinunter.
    Janna wusste nicht, wohin sie fuhren. Sie war von ihrer Tochter getrennt, irgendwer hatte auf sie geschossen und jetzt saß sie in einem Auto, das Turn-Coupe rasch hinter sich ließ, mit einem Mann an ihrer Seite, den sie kaum kannte. Misstrauen stieg in ihr auf. Vielleicht hatte Clay die Schießerei arrangiert, um ihr Angst einzujagen, um den Spieß umzudrehen und sie in seine Gewalt zu bringen. Möglicherweise war er gerade dabei, sie zu entführen. Er könnte sich jeden Augenblick zu ihr drehen und ihr sagen, dass jetzt der Moment der Abrechnung gekommen sei.
    Paranoia, das sollte ihr zweiter Vorname sein. So etwas würde Clay nie tun. Das konnte er nicht, nicht nach allem, was sie in den letzten paar Tagen hinter sich hatten.
    Oder doch?
    Aus dem Augenwinkel warf sie ihm einen Blick zu. Seine Miene wirkte hart und undurchdringlich. Er sah aus, als wäre er in Gedanken weit weg, unnahbar, als ob er in seinem Kopf ein Problem herumwälzte, bei dem er keine Einmischung duldete. Es kann alles sein, dachte sie, angefangen damit, bei welchem Cousin er mich jetzt am besten absetzt, bis dahin, wo er meine Leiche loswerden könnte, wenn er mit mir fertig ist. Oder vielleicht mündeten seine Überlegungen ja auch in die Erkenntnis, dass er ein hervorragender Kandidat für eine Spenderniere für Lainey war, und dass er dem Schicksal, ohne seine Einwilligung zum Spender zu werden, nur knapp entronnen war. Und wenn er erst einmal so weit war, würde ihm bald aufgehen, dass ihre Vorsicht ihm gegenüber größtenteils darin begründet war, weil er vermutete, sie könnte mit Dr. Gower bereits über diese Möglichkeit gesprochen haben.
    Plötzlich verspürte sie den starken Drang, all ihre Pläne fallen zu lassen und Clay einfach zu bitten, die erforderlichen Untersuchungen durchführen zu lassen, um herauszufinden, ob er als legaler Spender in Betracht kam. Sie rang mit sich, wie bereits seit Stunden, ja, seit Tagen. Was sie zurückhielt, waren schwer wiegende Gründe, die mit der Erinnerung begannen, dass Clay ihre Tochter abgewiesen hatte, als sie ihn wegen einer Niere gefragt hatte, und mit der Art endeten, wie er das Ruder an sich gerissen hatte, seit sie die Hütte verlassen hatten. Hinter allem lauerte ihre Angst.
    Die Familie bedeutete den Benedicts alles. Sie waren füreinander da. Und Clay missbilligte alles, was sie für Lainey zu tun versucht hatte. Er hatte über Laineys Behandlung entschieden, als ob es sein gutes Recht wäre. Er hatte seine Familie zur Unterstützung geholt und Lainey allen so feierlich vorgestellt, als ob sie ein neues Mitglied wäre, das in einen Clan eingeführt wurde. Mit einem eisernen Willen, der mit Charme und Fürsorge ummantelt war, hatte er sie heute Abend von ihrer Tochter getrennt. Und eben hatte sie in seiner Stimme dieselbe unversöhnliche Verachtung zu hören geglaubt wie vor neun Jahren in der Stimme seines Vaters.
    Doch angenommen, er stimmte wie durch ein Wunder zu, sich untersuchen zu lassen, und man fand heraus, dass er ein geeigneter Spender war? Wenn er eine Niere opferte, würde er doch sicher etwas dafür verlangen. Und was war, wenn er als Gegenleistung verlangte, dass Janna ihre Tochter aufgab? Das war genau das, was Matts Vater verlangt hätte, wenn sie nachgewiesen hätte, dass Lainey Matts Tochter war. Clays eigene Mutter war gezwungen worden, ihre Söhne nach der Scheidung zurückzulassen, zumindest hatte Denise ihr das so erzählt. Es schien ein durchgängiges Muster zu sein.
    Lainey war alles, was Janna hatte. Was war besser für sie, eine illegale Operation, bei der sie selbst ihre Unabhängigkeit behielt, oder eine legale Transplantation unter dem Schutz der Benedicts? Janna wusste es nicht. Sie wusste es einfach nicht.
    Sie fuhren an verfallenen Tankstellen vorbei, Wohnwagenparks mit glänzenden Trucks, langen Reihen winziger Häuschen, die sich unter Sicherheitslampen duckten, und Plantagen mit weißen Häusern, die unter uralten ausladenden

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