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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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geflieste Treppe nach oben und hinein in die dunklen Schatten, die das Verandadach warf. Eine wuchtige Doppeltür ragte vor ihnen auf. Clay schloss den rechten Flügel auf und schaltete das Licht innen an. Dann ging er einen Schritt beiseite, damit Janna eintreten konnte.
    Es gab keine Eingangshalle, sondern nur einen einzigen großen Raum, der sich über die gesamte Breite des Hauses erstreckte. Zwischen den hohen Balkontüren, an denen rotweiße Leinenvorhänge hingen, entdeckte Janna einen dekorativen Marmorkamin. Er bildete den Mittelpunkt für den Mix aus antiken Rosenholzmöbeln, modernen ochsenblutroten Ledersofas und orientalischen Teppichen, die den Sitzbereich bestimmten. Die Grundnote des Raums war wieder Anmut kombiniert mit Behaglichkeit.
    Während Janna stehen blieb und sich umschaute, zog Clay die Eingangstür hinter sich zu, die mit einem dumpfen Knall ins Schloss fiel. Dann drehte sie sich langsam zu ihm um und sah ihn an. Wenn er vorhatte, die Abgeschiedenheit, in der sie sich befanden, zu seinem Vorteil auszunutzen oder sich zu rächen, würde er es sicher jetzt tun.
    „Hast du Hunger?“ fragte er, während er an ihr vorbei zu einer Doppeltür ging, die sich zu einer Seite öffnete. „Das Abendessen ist schon eine Weile her, und du hast kaum was gegessen.“
    „Ich glaube nicht“, antwortete sie. Essen war das Letzte, woran sie im Moment dachte.
    „Irgendetwas Leichtes vielleicht? Toast und Milch? Obst? Oder ein Eis?“ Er schaltete in dem angrenzenden Esszimmer das Licht an. Bestimmt dachte ein Mann, der so um ihr leibliches Wohl besorgt war, nicht an Rache, oder? Sie hatte sich umsonst Sorgen gemacht. Unwillkürlich erschauernd rief Janna ihm zu: „Nein, danke. Das Einzige, wonach ich mich im Moment wirklich sehne, ist eine heiße Badewanne.“
    Er blieb in einer Türöffnung auf der anderen Seite des Esszimmers stehen. Sich zu ihr umdrehend, hob er den Arm und legte ihn an den Türrahmen, dann rieb er sein Kinn an der Schulter und sagte trocken: „Mir könnten eine Dusche und eine Rasur auch nicht schaden. Wir können anschließend essen.“
    „Lass dich von mir nicht aufhalten, wenn du jetzt hungrig bist“, erwiderte sie. „Zeig mir einfach nur, wo das Bad ist.“
    „Hier durch. Auf der anderen Seite der Küche liegt der Schlafzimmerflügel, den ich benutze.“ Er deutete mit dem Kopf auf den dunklen Flur hinter sich.
    Sie ging auf ihn zu. Er schaute ihr entgegen, und während sie näher kam, verschleierten sich seine Augen, so dass es ihr unmöglich war, seine Gedanken zu erraten. Als sie neben ihm stehen blieb, begann ihr Herz schneller zu klopfen, während sich ihre Lippen unwillkürlich öffneten.
    Clay senkte den Blick, nahm den Arm herunter und trat einen Schritt zurück, wobei er sie mit einer kurzen Handbewegung aufforderte mitzukommen. Er machte das Licht im Flur an, führte sie an zwei geschlossenen Türen vorbei, öffnete die dritte, betrat das Zimmer und ging zu einem Schrank, aus dem er ein langes weißes T-Shirt nahm und ihr hinhielt.
    Als sie es entgegennahm, fiel es auseinander, und man sah, dass es mit einem Bild bedruckt war, das eine gelangweilt dreinschauende Frau zeigte, die die Arme über der Brust verschränkt hatte. Über ihrem Kopf schwebte eine Sprechblase, in der stand: Glaub mir … ich hatte schon Sex, und so toll ist es auch wieder nicht. Während Janna das T-Shirt hochhielt, warf sie ihm einen Blick zu und fragte lakonisch: „Deins?“
    „Es gehört meiner Mutter“, erwiderte er mit einem schiefen Grinsen. „Wenn sie mich besucht, wohnt sie hier in diesem Zimmer. Nimm dir aus dem Schrank, was du brauchst. Und aus dem Bad natürlich auch.“
    Sie bedankte sich, und er nickte. Dann verließ er das Zimmer und machte die Tür hinter sich zu.
    Er war eben trotz allem ein vollendeter Gentleman. Erstaunlich.
    Und sie war ihm dankbar dafür. Denn sie war müde und sehnte sich danach, endlich aus ihren Kleidern herauszukommen, die sie schon länger als vierundzwanzig Stunden trug; außerdem machte sie sich immer noch Sorgen um Lainey. Hinzu kam, dass man vorhin auf sie geschossen hatte; zudem hatte sie mehr Probleme, als sie bewältigen konnte. Sich gegen sexuelle Annäherungsversuche wehren zu müssen, war das Letzte, was sie im Moment brauchte, auch wenn sie und Clay Benedict vor einer halben Ewigkeit, wie es schien, schon einmal zusammen im Bett gewesen waren. Ja, sie war ihm wirklich dankbar.
    Und warum fühlte sie sich dann so ernüchtert?
    Das Bad war

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