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Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Erde. Ängstlich klammerten sie sich an dem Geländer fest. Da schoben die Männer den Fußboden wieder über die Öffnung, und die farbige Masse verschwand. Sofort hatte sich das sonderbare Gefühl verloren, und alles war wie sonst. Nur ein wenig taumelig war den Kindern zumute. »Kommt hier fort!« drängte Jack, der ganz blaß geworden war.
    Aber bevor die Kinder sich noch umgewandt hatten, begann plötzlich wieder das donnernde Rumpeln, das ihnen nun schon vertraut war. Hier in der Tiefe des Berges klang es schrecklich laut, viel lauter als Donner. Ein entsetzliches Krachen zerriß die Luft. Und dann begann der Balkon heftig zu beben.
    Die Männer waren aus der Grube verschwunden. Sie hatten sich wohl irgendwo in Sicherheit gebracht. Jack warf noch einen letzten Blick in die Tiefe. Dann griff er nach Lucys Hand und floh mit ihr in rasender Eile davon.
    Dina und Philipp folgten. Kiki klammerte sich an Jacks Schulter und zog den Kopf ein. Schneelein war verschwunden.
    Die Kinder rannten den steilen breiten Gang hinauf.
    Der Boden unter ihren Füßen schwankte. Der ganze Berg schien zu schwanken. Mit welchen unheimlichen Kräften arbeiteten diese Männer? Sie mußten eine neue wissenschaftliche Entdeckung gemacht haben.
    Keuchend erreichten die Kinder das Ende des Ganges, an dem Schneelein plötzlich wieder auftauchte. Sie sanken erschöpft zu Boden und beachteten das Zicklein kaum, das freudig um sie herumsprang.
    »Kommt um Himmels willen schnell von hier fort«, sagte Philipp, als sie wieder zu Atem gekommen waren. »Wenn wir Wissenschaftler wären, würden wir uns bestimmt nicht ein bißchen fürchten, sondern alles sehr interessant finden. Aber ich kann nur sagen: »Fort, fort!«
    Das war den anderen aus der Seele gesprochen. Welchen Weg sollten sie aber nehmen? Sie entschlossen sich endlich für einen schmalen winkligen Gang, der sich nach einer Weile in zwei Wege gabelte. Sie zögerten ein wenig und schlugen dann den rechten ein. Dieser führte in einen zellenartigen Raum, der sehr spärlich eingerich-tet war. Ein schmales Bett, eine Waschschüssel, ein Krug mit Wasser und ein Bücherbrett, das war alles.
    »Dieses Zimmer sieht nicht besonders prächtig aus«, bemerkte Jack. »Vielleicht schläft hier Mejer oder sein Mitarbeiter. Kommt zurück!«
    Sie gingen zu der Kreuzung zurück und schlugen den linken Weg ein. Nach kurzer Zeit kamen sie an einen prächtigen Vorhang aus purpurroter Seide, der mit gelben Drachen bestickt war. Überrascht blieben sie stehen.
    Philipp hielt Schneelein fest. Jack gab den anderen ein Zeichen zurückzubleiben und schlich auf Zehenspitzen voran. Der Raum hinter dem Vorhang war wunderschön ausgestattet. Herrliche Wandbehänge verkleideten die Wände, und der Fußboden war dick mit Teppichen belegt. In einer Ecke stand ein breites Lager mit einer rubin-roten Seidendecke, die dasselbe Muster zeigte wie der Vorhang an der Tür.
    Jack war hingerissen von der märchenhaften Pracht des Raumes. Gewiß war dies das Schlafzimmer des Königs. Welche angenehme Kühle hier herrschte! Wo mochte die frische Luft nur herkommen? Jack sah sich forschend um. Da fiel ihm ein dünner durchlöcherter Stab auf, der von der Decke hing. Als er seine Hand danach ausstreckte, spürte er einen leisen Luftzug. Das war ja seltsam! Wie konnte aus einem Stock an der Wand frische Luft strömen? Wieder kam es Jack zum Bewußt-sein, daß in diesem Berg ein sehr kluger und einfallsreicher Kopf am Werk sein mußte.
    Vorsichtig ging er ein paar Schritte weiter. Da stockte er plötzlich. Aus dem angrenzenden Raum, der durch einen zweiten Drachenvorhang von dem Schlafzimmer getrennt war, drangen gedämpfte Stimmen. Rasch schlich er zu den anderen Kindern zurück. »Dies scheint das Schlafzimmer des Königs zu sein. In dem Zimmer daneben spricht jemand. Wir müssen hier warten.«
    Sie horchten angespannt. Ab und zu spähte eins der Kinder durch den Vorhang. Alle waren entsetzlich hungrig. Endlich verstummten die Stimmen. Die Kinder schlichen durch das Schlafzimmer und betraten den daneben-liegenden Raum.
    Ganz entzückt blieben sie einen Augenblick am Eingang stehen. Es war jedoch nicht die fremdartige Schönheit der Einrichtung, die ihre Augen aufleuchten ließ, sondern ein üppiges Mahl, das auf einem großen Tisch stand.

Der König des Berges
    »Schau mal an«, sagte Jack, »hier hat jemand getafelt.
    Und was sie alles übriggelassen haben!«
    »Ob wir nicht etwas davon nehmen dürfen?« Lucy blickte verlangend

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