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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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missbilligend einen Mundwinkel. „Am Steuer zu weinen ist nicht zu empfehlen, schon gar nicht, wenn du wertvolle Fracht an Bord hast.“
    „Was denn für eine Fracht?“, wollte die Kleine wissen.
    „Ich rede von dir“, sagte Hutch zu ihr, ohne den Blick von Kendras Gesicht zu nehmen.
    Sein Angebot, sich von ihm nach Hause fahren zu lassen, war nichts, was sie hätte ablehnen können. Das würde sie zu einer rücksichtslosen Mutter machen, die bereit war, die Sicherheit ihrer Tochter aufs Spiel zu setzen, nur um ihren eigenen Stolz zu beschützen. Dabei war sie durchaus in der Lage, selbst ein Auto zu fahren, schließlich hatte sie keinen Alkohol getrunken.
    Aus diesen und noch einigen anderen Gründen, die sich nicht so leicht erklären ließen, willigte sie ein und bedankte sich sogar noch bei ihm.
    Als sie das Krankenhaus verlassen hatten, lief Hutch zu ihrem Volvo und holte den Kindersitz heraus, den er gleich darauf in seinem Truck auf der Rückbank festmachte. Seine Hände bewegten sich auf jene flinke, geschmeidige Weise, die Kendra noch gut kannte, während er Madison in den Sitz hob und den Gurt schloss, als hätte er das in seinem Leben schon Tausende Male so gemacht.
    Madison gefiel es so wie jedem Mädchen in ihrem Alter, von einem Mann umsorgt zu werden, der ihr Vater hätte sein können. Doch die Freude, die Kendra bei diesem Anblick empfand, verwandelte sich mit einem Mal in Angst. Sie selbst konnte sich davon abhalten, sich in Hutch Carmody zu verlieben. Aber würde sie auch verhindern können, dass Madison sich von dieser Illusion blenden ließ?
    Trotz seiner manchmal wilden Art war Hutch ein durch und durch anständiger Mann. Er kam gut mit anderen Leuten aus, vor allem mit Kindern, mit denen er auf eine einzigartige, lockere Weise reden konnte, dass sie sich fast zwangsläufig wie etwas ganz Besonderes fühlten.
    Kendra musste betrübt einräumen, dass er damit kein falsches Bild von sich vermitteln wollte. Das Problem lag darin begründet, dass für Hutch jedes Kind und jede Frau etwas Besonderes war, genauso wie jeder Hund und jedes Pferd. Sie versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, als sie einstieg und auf dem Beifahrersitz Platz nahm.
    Wenn ich mich davon abhalten könnte, zu viel für diesen Mann zu empfinden, wird Madison ja vielleicht meinem Beispiel folgen, überlegte sie, während er sich neben sie setzte und den Motor anließ.

6. KAPITEL
    Zurück zu Hause, wo sich noch immer die Umzugskartons stapelten, die sich in den letzten Tagen angesammelt hatten, wurden sie von einer ausgelassenen Daisy stürmisch begrüßt. Madison nahm Hutch an die Hand und schleifte ihn förmlich von einem Zimmer ins andere, um ihm das ganze Haus zu zeigen. Die Hündin folgte ihnen natürlich auf Schritt und Tritt und gab von Zeit zu Zeit durch ein kurzes fröhliches Bellen zu verstehen, dass sie auch noch da war.
    Kendra, die von diesem emotional anstrengenden Tag wie erschlagen war, blieb in der Küche und wusch sich die Hände, während sie überlegte, ob sie jetzt noch Kaffee kochen sollte oder nicht. Wenn sie Pech hätte, läge sie die halbe Nacht wach, wohingegen Hutch noch um Mitternacht den stärksten Kaffee trinken und trotzdem fünf Minuten später tief und fest schlafen konnte.
    Immerhin hatte er sie und Madison vom Krankenhaus sicher nach Hause gefahren, und die Höflichkeit verlangte es von ihr, ihm einen Kaffee anzubieten. Er war bei einigen Ereignissen dabei gewesen, an die sie und Madison noch lange zurückdenken würden. Auf sein Anraten hin hatte sie die Autoschlüssel am Empfang im Krankenhaus abgegeben, und ein paar von Hutchs Mitarbeitern waren bereits von der Whisper Creek losgefahren, um ihren Wagen abzuholen und nach Hause zu bringen.
    Ja, eine Tasse war das Mindeste, was sie Hutch dafür anbieten konnte. Was das Äußerste sein könnte, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken.
    Aus dem Flur hörte sie Madisons Lachen und Daisys gelegentliches Bellen sowie Hutchs Kommentare zu allem Präsentierten, die meistens aus einem lobenden „Na, das ist doch was“ bestanden.
    Als die kleine Gruppe schließlich in die Küche zurückkehrte, hatte Kendra für Hutch einen Kaffee fertig und für sich selbst eine Tasse Kräutertee. Die Kaffeemaschine, die sie für beides hatte benutzen können, wirkte in dieser kleineren Küche noch viel klobiger und eigentlich viel zu modern, aber sie erfüllte ihren Zweck, und nur darauf kam es an.
    „Das ist wirklich etwas ganz anderes als das

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