Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
aufgeweckt, als dass sie sich so leicht etwas vormachen ließe. Sie machte eine skeptische Miene, schien aber die Lüge zu akzeptieren - bis sie auf einmal erklärte: „Ich habe wütende Stimmen gehört.“
    Und dabei waren Kendra und Hutch so sehr darauf bedacht gewesen, sich gegenseitig nicht anzuschreien, auch wenn ihr der Sinn danach gestanden hätte, und Hutch wahrscheinlich auch. Madison hatte von dem eigentlichen Wortwechsel nichts mitbekommen, aber sie musste die gereizte Atmosphäre gespürt haben.
    „Es wird Zeit für dein Bad und für eine Gutenachtgeschichte“, sagte Kendra und vermied es, auf Madisons Bemerkung einzugehen. Wie konnte Hutch es nur wagen zu behaupten, dass sie ihn verlassen hatte? Er war doch derjenige gewesen, der sie Jeffrey förmlich aufgedrängt hatte, um dann zufrieden seines Weges zu gehen.
    „Man soll zu Leuten nett sein“, ermahnte Madison sie. „Das sagst du mir immer.“
    Sanft legte Kendra eine Hand an den Rücken ihrer Tochter und dirigierte sie durch den Flur in Richtung Badezimmer. Bei jedem Schritt spürte sie, wie das Kind sich ihr ein wenig widersetzte.
    „Aber wir haben noch nicht zu Abend gegessen“, protestierte Madison schließlich.
    Tatsächlich! Kendra stutzte, als ihr klar wurde, dass sie das Abendessen völlig vergessen hatte. „Ja, du hast recht“, erwiderte sie und ärgerte sich über sich selbst, dass ihr so etwas hatte passieren können. „Weißt du was? Wir füttern jetzt erst mal Daisy, und wenn du gebadet hast, mache ich für uns Sandwiches mit Grillkäse. Was hältst du davon?“
    Madison sah sie an, und dann nahm ihr Gesicht einen sanfteren Zug an. „Ich mag Grillkäse“, erklärte sie.
    „Ich auch“, stimmte Kendra ihr lächelnd zu.
    Während Madison sich unter den wachsamen Blicken von Daisy auszog, ließ Kendra das Badewasser mit einem Schuss Schaum ein. Dann kletterte die Kleine in die Wanne, während die Hündin den Kopf auf den Wannenrand legte und ihr kleines Frauchen aufmerksam beobachtete.
    „Darf Daisy auch in die Wanne?“, fragte Madison, während sie nach ihrem rosa Schwamm und dem Stück Seife in Form einer Ente griff.
    „Nicht heute Abend, Süße“, sagte Kendra, was ihrer Meinung nach besser klang als ein absolutes Nein.
    Madison seufzte einmal leise, dann begann sie sich einzuseifen, was sie schon perfekt allein erledigen konnte. Ein paar Minuten später rief sie fröhlich: „Ich bin jetzt sauber, Mommy!“
    Lächelnd gab Kendra ihr einen Kuss und griff nach dem Handtuch, während sie das Ziehen zu ignorieren versuchte, das den Teil ihres Herzens betraf, den Hutch noch immer für sich beanspruchte.
    Hutch hatte schon immer die Fähigkeit besessen, alles Ärgerliche von sich abprallen zu lassen, weil es stets notwendig gewesen war. Doch was Kendra ihm vorgeworfen hatte, das schrie förmlich nach einer Erwiderung. Er war so wütend, dass er sich mit jedermann aus jedem beliebigen Grund angelegt hätte.
    Als er im Rückspiegel sah, wie kurz vor der Einfahrt zur Whisper Creek die Blaulichter von Boones Streifenwagen aufblitzten, freute es ihn, an den Straßenrand zu fahren und anzuhalten.
    „Was ist los?“, herrschte er Boone durch das offene Beifahrerfenster an, als der sich dem Wagen näherte.
    „Musst du irgendwo einen Großbrand löschen?“, gab Boone zurück. „Da hinten gilt fünfunddreißig, aber du warst mit fünfzig unterwegs.“
    Hutch fluchte innerlich und hielt das Lenkrad noch fester umfasst. „Tut mir leid“, behauptete er und sah nach vorn auf den Feldweg, der sich durch die Landschaft wand, bis er auf den Highway traf, der bis nach Idaho und Washington führte. Im Moment hätte er gute Lust, dieser Straße bis zum Pazifik zu folgen.
    „Sieh mich an, Hutch“, forderte der Sheriff ihn auf.
    Hutch drehte sich zu ihm um und sah Boone an. „Schreib mir den Strafzettel, und dann ist gut“, knurrte er.
    „Hm, wer hat dir denn heute Morgen in deine Cornflakes gespuckt?“ Boone stützte sich mit verschränkten Armen auf der Tür ab und musterte Hutch aufmerksam.
    „Ich hab im Moment viel um die Ohren“, gab er zurück. „Okay?“
    Seufzend fuhr sich Boone durchs Haar. „Das weiß ich. Trotzdem kann ich nicht zulassen, dass du durch meinen County rast, weißt du? Sonst sagen die Leute demnächst, dass ich die Augen zudrücke, wenn meine Freunde gegen das Gesetz verstoßen. Aber das kann ich mir nicht erlauben, Hutch, und das weißt du.“
    „Dann schreib endlich den Strafzettel!“, wiederholte er

Weitere Kostenlose Bücher