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Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition)

Titel: Der Berg der Sehnsucht: Big Sky Mountain (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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versicherte er ihr, wobei seine Stimme schroffer klang als beabsichtigt. „Es ist gut, wenn ich von Zeit zu Zeit daran erinnert werde, dass ich nicht der Einzige bin, der meinen Vater für ein Arschloch gehalten hat.“
    Opal riss erschrocken die Augen auf. „Hutch Carmody!“, platzte sie heraus. „Ich wäre dir dankbar, wenn du in meiner Gegenwart nicht solche Worte in den Mund nimmst, schon gar nicht, wenn du von Toten redest!“
    „Tut mir leid“, sagte er, auch wenn das nicht so ganz ernst gemeint war.
    „Wir können über deinen Daddy und deine Mama reden“, erklärte sie, „oder wir wechseln das Thema. Das liegt ganz an dir.“
    Sein Hunger war fürs Erste gestillt, er schob den fast leeren Teller zur Seite, dann sah er Opal ernst an. „Offensichtlich gibt es da irgendetwas, das du mir sagen willst. Also bitte, red weiter.“
    „Ich weiß nicht, was für ein Vater Mr Carmody war“, begann sie prompt. „Aber ich weiß, als Ehemann hätte ihm niemand eine Auszeichnung verliehen.“
    Hutch erwiderte nichts, sondern stützte die Ellbogen auf den Tisch und wappnete sich für das, was Opal ihm zu sagen hatte.
    Als sie schließlich fortfuhr, hörte es sich so an, als hätte sie mitten in einem Gedankengang angefangen zu reden. „Ja, ich weiß, er war eigentlich noch nicht mit deiner Mutter verheiratet, als er was mit Callie Barlow anfing. Aber sie trug seinen Verlobungsring, und der Hochzeitstermin stand auch schon fest.“
    Es kam ihm so vor, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fiel, wie man so sagte. Zwar hatte er Brylee nicht mit einer anderen Frau betrogen, aber ihr in einer voll besetzten Kirche vor dem Altar zu sagen, dass es keine Hochzeit geben würde, war auch nicht viel besser.
    „Das hatte Mom tief getroffen“, sagte er. „Soweit ich das beurteilen kann, ist sie darüber nie so ganz hinweggekommen.“
    Opal nickte zustimmend. „In mancher Hinsicht war sie sehr zerbrechlich.“
    Hutch verspürte einen Anflug von Verärgerung. Er hatte seine Mutter wirklich geliebt, aber sie war ihm auch immer als schwach erschienen, und in gewisser Weise sogar ein wenig naiv. Schließlich hatte sie seinen alten Herrn geheiratet, obwohl sie wusste, dass er sie nicht nur betrogen hatte, sondern dass eine andere Frau von ihm schwanger geworden war.
    Und was das Ganze noch schlimmer machte: Das uneheliche Kind - Slade Barlow - wuchs praktisch vor ihren Augen auf und sah John Carmody so extrem ähnlich, dass jeder Zweifel an seiner Vaterschaft ausgeschlossen war.
    „Ich glaube, sie hat sich immer eingeredet, dass das alles Callies Schuld war“, überlegte Hutch, „und dass Dad nur ein unschuldiges Opfer war.“
    „Ein tolles Opfer“, schnaubte Opal betrübt. „Er wollte Callie haben, und er hat ihr nachgestellt. Sie war jung und naiv, er sah gut aus und konnte ein richtiger Schmeichler sein, wenn er das wollte. Callie hat vermutlich wirklich geglaubt, dass er sie liebte. Es war sehr tapfer von ihr, in ihrem Alter bereits Mutter zu sein und Slade ganz allein großzuziehen - und das in dieser Kleinstadt.“
    Hutch musste an Callie denken, wie er ihr im Krankenhaus begegnet war, wie glücklich sie war, einen Enkel zu haben. Mit einem Mal war die lebenslange Abneigung gegen diese Frau nicht mehr ganz so heftig. „Ich schätze, die meisten Leute versuchen einfach, das Beste aus dem zu machen, was das Leben ihnen vorsetzt“, sagte er. „Auch Callie.“
    „Es ist eine Schande“, sprach Opal nach einer Weile, „dass du und Slade nicht gemeinsam aufgewachsen seid. Ich habe nie begriffen, warum dein Daddy Slade bis zu seinem Tod nicht als seinen Sohn anerkannt hatte. Es ergibt keinen Sinn, zumal ihr beide euch doch von Anfang an so ähnlich gesehen habt.“
    Nach langem Überlegen kam er zu dem Schluss, dass er Opal etwas anvertrauen konnte. Sie wusste zwar alles Mögliche über jedermann, aber sie erzählte es nicht weiter. Was er zu sagen hatte, würde sie für sich behalten, und sie würde auch nicht glauben, dass er sich selbst bemitleidete, denn er war derjenige, der sich glücklich schätzen konnte. „Als ich nur noch Dad hatte“, erwiderte er schließlich, „da hat er oft zu mir gesagt, dass er wünschte, ich wäre der uneheliche Sohn gewesen, nicht Slade. Aus Dads Blickwinkel war Callie diejenige, die es besser angetroffen hatte.“
    Opal antwortete nicht sofort darauf, doch ihm entging nicht das wütende Aufblitzen ihrer Augen.
    „Slade ist ein anständiger Kerl, und Callie hat ihn gut erzogen.

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